Siebten Gesamtrang am Angliru gefestigt

Großschartner: Auf dem letzten Kilometer leicht unterzuckert

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Großschartner: Auf dem letzten Kilometer leicht unterzuckert"
Felix Großschartner (Bora - hansgrohe) am Alto de l´Angliru | Foto: Bettini Photo

01.11.2020  |  (rsn) - Nachdem seine beiden Landsmänner Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) und Hermann Pernsteiner (Bahrain – McLaren) es Felix Großschartner (Bora – hansgrohe) beim Giro d’Italia vor wenigen Wochen vorgemacht haben, ist auch der Oberösterreicher auf dem besten Weg, eine Grand Tour unter den Top Ten abzuschließen. Mit einer guten Kletterleistung und Rang zehn auf der schweren 12. Etappe der Vuelta a Espana hinauf zum gefürchteten Alto de l'Angliru mit seinen über 20 Prozent steilen Rampen, festigte er seinen siebten Platz in der Gesamtwertung vor dem zweiten Ruhetag auf der Iberischen Halbinsel.

"Es war den ganzen Tag ein richtig hartes Radrennen, aber das kommt mir entgegen. Ich bin grundsätzlich sehr zufrieden mit dem Tagesresultat und meiner Platzierung in der Gesamtwertung", berichtete der 26-Jährige in der Presseaussendung seiner Mannschaft. Erstmals in seiner Karriere ist er bei einer dreiwöchigen Rundfahrt für das Klassement vorgesehen. Nach den ersten beiden Wochen fehlen ihm 5:30 Minuten auf den nun wieder im Roten Trikot fahrenden Richard Carapaz (Ineos – Grenadiers).

"Ein super schwerer Tag. Die Etappe auf den Angliru ist immer die Hölle. Wir wollten mit Felix bereit sein für ein hartes, schweres Rennen. Wir wussten, wenn wir mit dem Feld bis an den Schlussanstieg kommen, dass er in einem guten Rhythmus hochfahren kann und seine Position in der Gesamtwertung verteidigen kann. Wir sind super happy darüber, dass er es geschafft hat", erzählte Steffen Radochla, der das Team aus Raubling als Sportlicher Leiter in Spanien betreut.

Gerade einmal 109 Kilometer lang war die 12. Etappe der Spanien-Rundfahrt, und sie entwickelte sich zum ersten großen Schlagabtausch der Favoriten im Hochgebirge. "Es war den ganzen Tag ein richtig hartes Rennen. Das kommt mir aber entgegen", schilderte Großschartner, der sich vorher ungefähr ausrechnete, welche Wattwerte er bergauf leisten musste, um den Kontakt zu den Tourfavoriten rund um Carapaz und Primoz Roglic (Jumbo – Visma) zu halten.

Im eigenen Rhythmus hochgefahren

2:15 Minuten verlor er auf den extrem leichten Kletterer Hugh Carthy (EF Pro Cycling), der den Tagesabschnitt für sich entschied. Nicht ganz zwei Minuten waren es, die Carapaz vor ihm das Ziel auf dem mythischen Anstieg der Spanien-Rundfahrt erreichte. Großschartner, dem die so giftigen und hochprozentigen Bergaufpassagen nicht so liegen, fuhr von Anfang an seinen Rhythmus und verlor knapp 6,5 Kilometer vor dem Ziel den Anschluss an die Topfahrer.

"Ich war ein bisschen im Unterzucker gewesen auf dem letzten Kilometer, das hat mich Zeit gekostet", erzählte der Marchtrenker, der aber im Finale noch den erfahrenen Mikel Nieve (Mitchelton – Scott) einfing und die Etappe als Zehnter beendete. Die starken Leistungen der zweiten Woche lassen Großschartner nun auch für den dritten Abschnitt der dreiwöchigen Tour auf der Iberischen Halbinsel hoffen. "Ich bin motiviert und denke, dass mir das Zeitfahren entgegenkommen sollte", so der Österreicher.

Am Dienstag geht es dann mit dem Kampf gegen die Uhr über 33 Kilometer von Muros zum Mirador de Ezaro weiter. Die Route führt entlang der Atlantikküste nahe des Kap Finisterre, wo die Fahrer mit Wind konfrontiert sein werden. Am Ende wartet der 1,8 Kilometer lange Anstieg hinauf zum Aussichtspunkt. Der steilste Abschnitt hat 28 Prozent, die Steigung insgesamt wartet mit einem Durchschnitt von 14,6 Prozent auf.

Mehr Informationen zu diesem Thema

20.01.2021Oberschenkelbruch: Barta muss sein EF-Debüt verschieben

(rsn) - Mit einem starken Auftritt bei der Vuelta a Espana sicherte sich Will Barta spät noch einen Einjahresvertrag bei EF Education - Nippo, nachdem bereits in der ersten Saisonhälfte feststand, d

03.12.2020Vuelta-Sieger Roglic gewinnt den Vélo d´Or

(rsn) - Primoz Roglic (Jumbo - Visma) hat erstmals in seiner den Velo d´Or gewonnen, mit dem das französische Velo-Magazin den besten Fahrer des Jahres auszeichnet. An der Abstimmung beteiligen sich

17.11.2020Bilden Froome und Daniel Martin 2021 eine Tour-Doppelspitze?

(rsn) - Mit der Verpflichtung des viermaligen Tour-de-France-Gewinners Chris Froome hofft Israel Start-Up Nation, bei der kommenden Frankreich-Rundfahrt um den Gesamtsieg kämpfen zu können. Allerdin

15.11.2020Spekenbrink will 2021 den erfolgreichen Jugendtrend fortsetzen

(rsn) - Nach dem Weggang von Tom Dumoulin zu Jumbo - Visma sagten nicht wenige Beobachter dem Team Sunweb ein schwieriges Jahr voraus. Doch der Rennstall von Manager Iwan Spekenbrink kann trotz Corona

12.11.2020Die Vuelta, das waren gigantische drei Wochen

(rsn) – Heute melde ich mich im Rahmen meines Blogs zum letzten Mal. Am Sonntag ging für mich die Vuelta a Espana zu Ende, meine erste Grand Tour. Und ich muss sagen, dass ich gut aus ihr herausge

11.11.2020Zimmermann besteht in Spanien seine Reifeprüfung

(rsn) – Mit Erfolg bestritt Georg Zimmermann (CCC) seine erste dreiwöchige Landesrundfahrt. Der 23-jährige Bayer absolvierte bei der Vuelta a Espana eindrucksvolle drei Wochen und landete als best

10.11.2020De Gendt wehrt sich gegen Vergleiche mit Deceuninck

(rsn) - Auch wenn Tim Wellens mit seinen beiden Etappensiegen bei der Vuelta a Espana die Saisonbilanz von Lotto Soudal noch aufgebessert hat, so stehen für den belgischen Rennstall doch nur zwölf E

10.11.2020Martens: “Roglic hat die Vuelta durch mentale Stärke gewonnen“

(rsn) - Als Primoz Roglic (Jumbo - Visma) am Sonntag als Gewinner der 75. Vuelta a Espana geehrt wurde, konnte auch Paul Martens mitjubeln. Erstmals in seiner langen Karriere war der Routinier in eine

09.11.2020Im kommenden Jahr will Mas bei der Vuelta Rot statt Weiß

(rsn) - Auf Platz fünf der Gesamtwertung war Enric Mas nicht nur bester Movistar-Profi der 75. Vuelta a Espana, sondern auch stärkster Spanier. Damit wiederholte der 25-Jährige auch sein Ergebnis v

09.11.2020Guillaume Martin beendet Vuelta-Debüt auf dem Podium

(rsn) - Gleich bei seinem Vuelta-Debüt landete Guillaume Martin in Madrid auf dem Podium. Der Cofidis-Neuzugang sicherte sich souverän das Bergtrikot der letzten Grand Tour des Jahres und ist damit

09.11.2020Carapaz erbringt den Beweis: Giro-Sieg 2019 war kein Zufall

(rsn) - Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) hat alles gegeben. Als er am Samstag auf dem Weg hinauf zum Alto de la Covatilla knapp drei Kilometer vor dem Ziel attackierte, brachte er Primoz Roglic (Jum

09.11.2020Roglic und Ackermann können mit gutem Gefühl in den Urlaub

(rsn) - Wie schon die Tour de France und der Giro d`Italia war auch bei der Vuelta a Espana der Kampf um den Gesamtsieg bis zum Schlusswochenende voller Spannung. Wir ziehen nach den 18 Etappen Bilan

Weitere Radsportnachrichten

05.11.2025Lafay beendet Karriere nicht und wechselt zu Unibet

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

05.11.2025122 Jahre Tour-Geschichte in einer Karte

(rsn) - Gelbe Linien, die ein sehr exaktes Bild von Frankreich und ein etwas ungenaueres seiner Nachbarländer zeichnen. X-User "Romain" veröffentlicht im November jeden Tag eine Karte zur Geschicht

05.11.2025Van Empel verteidigt ihren EM-Titel nicht

(rsn) – Fem van Empel wird ihren EM-Titel dieses Wochenende in Middelkerke nicht verteidigen, wie ihr Team auf seinen Social-Media-Kanälen mitteilte. “Sie ist momentan nicht fit genug, um Rennen

05.11.2025Bates wird White-Nachfolger bei Jayco - AlUla

(rsn) – Es sind turbulente Zeiten bei Jayco – AlUla. Die Equipe machte in den vergangenen Monaten aus unterschiedlichen Gründen Schlagzeilen – die wenigsten davon waren sportlicher Natur. Nun

05.11.2025Ackermann: ”Immer ein Traum, mich diesem Team anzuschließen”

(rsn) – Nach zwei Saisons bei Israel – Premier Tech wird Pascal Ackermann sich 2026 und 2027 das Trikot des australischen Rennstalles Jayco – AlUla überstreifen. Beim WorldTeam war Dylan Groene

05.11.2025German Cycling ohne Elite Frau nach Middelkerke

(rsn) – Am 8. und 9. November steht in Middelkerke die Cross-EM auf dem Programm. Nachdem die Mixed-Staffel geräuschlos verschwunden ist, werden in der belgischen Küstengemeinde noch sechs Medaill

04.11.2025Van Aert zieht erneut Klassiker-Vorbereitung dem Cross vor

(rsn) – Wenn man in zwei Bereichen besonders talentiert ist, hat man oft die Qual die Wahl. Offenbar hat Wout van Aert (Visma – Lease a Bike), dreifacher Cross-Weltmeister (2016, 2017 und 2018) u

04.11.2025Van der Poel begleitet Van Avermaet beim Triathlon-Training

(rsn) – Die Eigentümer von Alpecin – Deceuninck, Philip und Christoph Roodhooft wird’s freuen: Nachdem ihr Starfahrer Mathieu van der Poel mit dem Training für seine kommende Cross-Kampagne b

04.11.2025Matthews: “Fühle mich noch immer wie 25“

(rsn) – Bis Anfang November hat es gedauert, dass die Vertragsverlängerung von Michael Matthews beim australischen Team Jayco – AlUla bekanntgegeben wurde. Dabei sollen die Verhandlungen und Gesp

04.11.2025Iserbyt-Teamchef: “Wir denken nicht mehr an eine schnelle Rückkehr“

(rsn) – Obwohl der Cross-Winter bereits in vollem Gange ist, fehlt immer noch einer der Protagonisten der vergangenen Jahre auf den Start- und Ergebnislisten. Während Teamkollege Michael Vanthoure

04.11.2025Wellens erzählt von Pogacars Knieproblemen bei der Tour

(rsn) – Tim Wellens hat in einem Interview mit der französischen Sporttageszeitung L´Equipe konkreter über die Schwierigkeiten von Teamkollege Tadej Pogacar in der Schlusswoche der Tour de France

04.11.2025Rückkehrer, Gravel-Erfolg, ein Belgier und U23-Fahrer auf dem Sprung

(rsn) – 139 Fahrer haben sich mit unserem neuen Punktesystem für die Radsport-News-Jahresrangliste 2025 qualifiziert. Nicht alle können wir in den letzten zwei Monaten des Jahres auch mit komple

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine