BDR erstmals ohne Top Ten bei Zeitfahr-WM

Sütterlin und Walscheid verkaufen sich in Imola gut

Von Joachim Logisch

Foto zu dem Text "Sütterlin und Walscheid verkaufen sich in Imola gut"
Jasha Sütterlin fuhr bei der Zeitfahr-WM in Imola auf Platz 16 | Foto: Cor Vos

25.09.2020  |  (rsn) - Auch wenn mit den Plätzen 16 und 19 durch Jasha Sütterlin (Sunweb) und Maximilian Walscheid (NTT) am Ende des Tages die schlechteste Ausbeute des Bundes Deutscher Radfahrer seit der Einführung der Elite-WM im Einzelzeitfahren 1994 heraussprang, schlugen sich die beiden deutschen Vertreter in Imola gut. 

Sütterlin und Walscheid war schließlich kaum vorzuwerfen, dass mit Tony Martin (Jumbo - Visma) und Nils Politt (Israel Start-Up Nation) die beiden Erstplatzierten der letzten Deutschen Zeitfahrmeisterschaften nicht mit nach Italien gereist waren und auch Nikias Arndt (Sunweb) kurzfristig erkältet absagen musste. 

Immerhin: Walscheid hielt nach seinem frühen Start sogar für eine gute Viertelstunde die Bestzeit und konnte mit Platz 19 - nur fünf Tage nach dem Ende seiner ersten Tour de France - sehr zufrieden sein. Bedauerlich war, dass die Windverhältnisse bei den ersten Startern ungünstiger waren und Walscheid auch zeitweise bei Regen fahren musste, während später die Straße wieder abtrocknete und die Sonne schien. Sonst wäre vielleicht sogar noch mehr drin gewesen.

Mit einem Stundenmittel von über 50 km/h war der Neuwieder auf dem flachen Parcours schneller unterwegs als viele Zeitfahr-Spezialisten, wie der Niederländer Jos van Emden, der 17 Sekunden langsamer fuhr. "Ich denke, dass ich ein optimales Rennen gefahren bin. Es war ein super Coaching aus dem Materialwagen, und ich habe mich immer an den Plan gehalten, auch wenn man manchmal denkt, hier oder dort langsamer oder schneller fahren zu müssen. Ich habe das Optimale aus meinen Möglichkeiten gemacht und meine Nominierung gerechtfertigt", sagte ein zufriedener Walscheid im Ziel.

Und Sütterlin? Der verpasste zwar sein Ziel 'Top 15' um zwei Sekunden, war bei 1:38 Minuten Rückstand auf den neuen Weltmeister Filippo Ganna (Italien) aber trotzdem stark unterwegs. "Ich habe alles gegeben, meine Leistungswerte waren ok, aber der Wind hat kräftig geblasen. 500 Watt bei Gegenwind und dann 45 Stundenkilometer. Das war Wahnsinn", sagte der mehrfache Deutsche Zeitfahrmeister der Junioren- und U23-Klasse.

"Ich hatte bis zur Wende eine gute Zeit, habe bis dahin aber nicht alles aus mir herausgeholt, sondern wollte mir für den Rückweg ein paar Körner sparen. An der Wende habe ich kurz Luft geholt und dann bis ins Ziel alles gegeben. Mit dem 16.Platz bin ich zufrieden, auch wenn ich unter die Top-15 fahren wollte", so der 27-Jährige schließlich. 

Auch der Sportliche Leiter Jens Zemke lobte das Abschneiden der beiden deutschen Starter: "Beide haben sich sehr gut verkauft und blieben im Bereich ihrer Möglichkeiten. Dass wir ohne den vierfachen Weltmeister Tony Martin nicht in die Top-Ten fahren konnten, dass ein Maximilian Schachmann und Nils Politt schwer zu ersetzen sind, das wussten wir. Die Jungs haben ihren Job gut gemacht", sagte Zemke in Imola.

Mehr Informationen zu diesem Thema

27.12.2020Alaphilippe will die Zeit im Regenbogentrikot genießen

(rsn) - Zwei Monate nach seinem WM-Sieg von Imola präsentierte Julian Alaphilippe das Regenbogentrikot, in dem er die Saison 2021 bestreiten wird - die achte in Diensten des belgischen Teams Deceunin

23.12.2020Schweizer Bundesregierung will Geld für abgesagte WM zurück

(rsn) - Fast elf Millionen Euro Steuergeld haben die Schweizer Bundesregierung, die Kantone Waadt und Wallis sowie die Gemeinden für die Austragung der Straßen-WM 2020 zur Verfügung gestellt. Ein G

28.09.2020Titelverteidiger Alaphilippe verzichtet auf den Flèche Wallonne

(rsn) - Nach seinem WM-Triumph von Imola deutete Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step) bereits am Sonntagabend gegenüber dem französischen Radiosender RMC an, dass er auf seinen Start beim F

28.09.2020Albasini brachte beim WM-Abschied Hirschi gut durchs Rennen

(rsn) – Michael Albasinis Karriere wäre schon beendet gewesen. Nach den Ardennenklassikern und der Tour de Suisse wollte der 39-Jährige seine Radschuhe an den Nagel hängen. Doch die Folgen der de

28.09.2020Highlight-Video des WM-Straßenrennens der Männer

(rsn) - Julian Alaphilippe ist neuer Straßenweltmeister. Der 28 Jahrealte Franzose setzte sich nach schweren 258 Kilometern mit Start und Ziel in Imola als Solist durch, nachdem er sich am letzten A

28.09.2020Pogacar ging in Imola für Roglic in die Offensive

(rsn) - Bei der Tour de France waren Tadej Pogacar und Primoz Roglic die großen Dominatoren. Deshalb wurden die beiden Slowenen auch als Mitfavoriten für den hügeligen WM-Kurs von Imola genannt. D

27.09.2020Van Aert schmerzt der zweite Platz von Imola

(rsn) – Nach der Corona-Zwangspause war Wout Van Aert der bestimmende Fahrer der Saison. Bei Strade Bianche und Mailand-Sanremo erzielte er gleich im August zwei prestigeträchtige Erfolge. Trotz e

27.09.2020Alaphilippe: “Dieser Sieg war das größte Ziel meiner Karriere“

(rsn) - Auf einem der schwersten Straßenkurse bei Weltmeisterschaften seit langem setzte sich einer der besten Fahrer der letzten drei Saisons durch. 23 Jahre nach Laurent Brochard gewann Julian Alap

27.09.2020Hirschi: “Der Bauch sagte Bronze“

(rsn) - Nach schweren 258 Kilometern auf dem Rundkurs von Imola entschieden einige Zentimeter im Kampf um die Bronzemedaille. Die sicherte sich der Schweizer Marc Hirschi auf dem Autodromo Enzo e Dino

27.09.2020Schachmann fehlten nur wenige Meter zur Medaillenchance

(rsn) – Mit Rang neun in Imola sorgte Maximilian Schachmann für das beste Ergebnis eines deutschen Fahrers in einem WM-Straßenrennen seit 2014, als John Degenkolb in Ponferrada ebenfalls Neunter g

27.09.2020Alaphilippe beschert sich in Imola einen Traumtag

(rsn) - In den vergangenen Jahren gehörte Julian Alaphilippe immer wieder zu den Favoriten in WM-Straßenrennen. Als bestes Ergebnis sprang für den Franzosen bisher aber nur ein achter Platz bei den

27.09.2020Für Schönberger lief es nur bis zur vorletzten Runde nach Wunsch

(rsn) - Es war das erwartet schwere WM-Finale in der Emilia-Romagna. Im Straßenrennen der Männer über 258,2 Kilometer ging der Titel ging nach neun Runden an den Franzosen Julian Alaphilippe. Der T

Weitere Radsportnachrichten

13.12.2025Vandeputte nutzt im Finale seine Chance beim Exact Cross

(rsn) – Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) konnte nach einem spannenden Rennen beim Exact Cross in Kortrijk seinen zweiten Saisonsieg feiern. Der Belgier war im Finale der Beste einer Dreierg

13.12.2025Nach der Tour irgendwie gegen die Wand gefahren

(rsn) – Erst einmal vor dieser Saison wagte sich die Tiroler Mountainbikerin Mona Mitterwallner auf die Straße, 2021 bei den Europameisterschaften im U23-Rennen der Frauen, bei dem sie Elfte wurde.

13.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026

(rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan

13.12.2025Skjelmose irritiert: “Sollte alleiniger Leader in den Ardennen sein“

Mattias Skjelmose (Lidl – Trek) will im kommenden Jahr seinen Fokus voll auf die Ardennen-Klassiker ausrichten. Der Däne steht nach eigenen Angaben vom Medientag seines Teams als Leader für Amstel

13.12.2025Van der Heijden in Kortrijk mit lupenreinem Start-Ziel-Sieg

(rsn) – Aus den Startblöcken kam sie beim Exact Cross in Kortrijk als Beste, ins Ziel kam sie als Erste – und auch zwischendrin hat Inge van der Heijden (Crelan – Corendon) die Führung keinen

13.12.2025Gee kurz vor Unterschrift bei Lidl - Trek?

(rsn) – Derek Gee-West scheint vor einer Vertragsunterzeichnung bei Lidl – Trek zu stehen. Der Kanadier, der seit seiner Hochzeit im Oktober einen Doppelnamen trägt, wurde zwar am Freitag nicht a

13.12.2025Co-Leader mit vertauschten Rollen

(rsn) – Mads Pedersen und Jonathan Milan gehen 2026 erneut als “Nicht-Klassement“-Doppelspitze bei Lidl – Trek in die Saison. Während der Däne im vergangenen Jahr auf die Tour de France (2.

13.12.2025Trotz Entwicklung wird es “eher schwieriger als leichter“

(rsn) – Zur “Vollkatastrophe“, die Felix Engelhardt (Jayco – AlUla) für einen kurzen Moment nach den ersten Rennen des Jahres befürchtet hatte, wurde die Saison 2025 nicht. Keineswegs. Dass

13.12.2025Nach leiser Kritik bekommt Tudor ein neues Zeitfahrrad

Tudor Pro Cycling war mit dem aktuellen Zeitfahrmaterial seines Sponsors BMC nicht ganz glücklich: Der Markt für reine Zeitfahrräder unter den Hobby-Straßenradsportlern ist verschwindend gering. T

13.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

13.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

12.12.2025Canyon spendiert van der Poel eine frische Lackierung

(rsn) - Laut Canyon geht die Geschichte folgendermaßen: 2017 hatte man zum ersten Mal ein Cyclocross-Carbonrad, das Canyon Inflite, entwickelt und wollten ein dazu passendes Cyclocross-Team. Ziemlic

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)