--> -->
09.09.2020 | (rsn) - Michael Woods (EF Pro Cycling) hat seine speziellen Fähigkeiten für steile Rampen auf der 3. Etappe von Tirreno-Adriatico voll ausgespielt und sich nicht nur den Tagessieg sondern auch die Gesamtführung bei der achttägigen italienischen Fernfahrt gesichert. Der Kanadier, der knapp zehn Kilometer vor dem Tagesziel in einer 21 Prozent steilen Steigung attackiert hatte, setzte sich in Saturnia nach 217 Kilometern im Duell zweier Ausreißer vor Rafal Majka (Bora - hansgrohe) durch. Der Pole war in der Abfahrt vom letzten Anstieg zu Woods vorgefahren.
20 Sekunden dahinter führte Wilco Kelderman (Sunweb) vor Patrick Konrad (Bora - hansgrohe) eine zehnköpfige Verfolgergruppe über den Zielstrich - unter anderem mit Jakob Fuglsang (Astana) und Geraint Thomas (Ineos).
"Die Jungs haben heute so toll für mich gearbeitet, dass ich gar keine andere Wahl mehr hatte, als noch einen draufzulegen", sagte der Tagessieger strahlend im ersten TV-Interview und fügte an: "Ich habe mir die Etappe schon im Vorfeld angesehen und festgestellt, dass das eine ziemlich gute für mich sein dürfte, weil die Strecke so schwer war."
Für Woods war es sein erster Sieg in diesem Jahr. Und auch seinen bis dato letzten Erfolg feierte der Kanadier in Italien - bei Mailand-Turin im vergangenen Herbst. "Die Strecken in Italien liegen mir oft und ich liebe es, hier Rennen zu fahren", sagte Woods dementsprechend und blickte bereits auf die Straßen-Weltmeisterschaften in Italien in 18 Tagen voraus: "Hoffentlich kann ich die Form bis Imola halten."
Ackermann nimmt die Beine hoch
Zuvor aber wird Woods nun bei Tirreno-Adriatico um den Gesamtsieg kämpfen. 20 Sekunden Vorsprung und zehn Sekunden Bonifikation für den Etappensieg hat er gegenüber Fuglsang, Thomas, Simon Yates (Mitchelton - Scott) und Co. bereits herausgeholt - eine komfortable Situation. Doch Woods fühlt sich angesichts der schweren folgenden Etappen alles andere als sicher, zumal sein Vorsprung auf Majka ganze fünf Sekunden beträgt. "Die nächsten zwei Tage werden sicher sehr fordernd, so dass die Gesamtwertung alles andere als entschieden ist. Es wird eine lange Woche, aber wir haben ein starkes Team hier", sagte er.
Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe), der die beiden Auftaktetappen im Massensprint gewonnen hatte, büßte auf der mit vielen nicht kategorisierten Anstiegen gespickten Etappe über fünfeinhalb Rennstunden nach Saturnia mehr als eine Viertelstunde ein. Dass er an den kommenden drei Tagen keine Kräfte vergeuden würde, um ums Führungstrikot zu kämpfen, hatte er am Dienstag bereits angekündigt.
Trotzdem verteidigte er natürlich die Führung in der Punktewertung. Die Bergwertung führt weiterhin Nathan Haas (Cofidis) an, während Alexander Vlasov (Astana) als Mitglied der Fuglsang-Thomas-Gruppe die Führung in der Nachwuchswertung übernahm.
So lief das Rennen:
Nach knapp 15 Kilometern bildete sich die achtköpfige Ausreißergruppe des Tages um den Österreicher Hermann Pernsteiner (Bahrain - McLaren) und erarbeitete sich rasend schnell einen riesigen Vorsprung: Schon bei Rennkilometer 35 war mit knapp acht Minuten der Maximalvorsprung erreicht. Dann wurde das Loch vom Hauptfeld unter dem Tempodiktat unterschiedlicher Teams ganz allmählich verkleinert.
In der Zwischenzeit setzte sich der Franzose Benjamin Thomas (Groupama - FDJ) allein von der Spitzengruppe ab und fuhr knapp eine Minute Vorsprung heraus. Doch 45 Kilometer vor dem Ziel wartete er wieder auf den Rest der Gruppe und 25 Kilometer vor dem Ziel fiel Thomas zurück.
Fünf Kilometer später setzte dann Marco Frapporti (Vini Zabù - KTM) zum Solo an, während im Hauptfeld EF Pro Cycling aufs Tempo drückte und der Abstand zwischen Spitze und Peloton auf rund 1:30 Minuten sank. Das US-Team bekam bald Hilfe von Trek - Segafredo und Ineos, so dass deutlich wurde, dass die Favoriten auf den Gesamtsieg den Ausreißern den Tagessieg nicht schenken wollten. 15 Kilometer vor dem Ziel lag Frapporti 20 Sekunden vor der Pernsteiner-Gruppe und 1:10 Minuten vor dem Hauptfeld.
Woods attackiert an der 21-Prozent-Rampe am Poggio Murella
In einer steilen Rampe eingangs des sogenannten Poggio Murella (1,5 km bei 10,7 Prozent) attackierte Matthew Holmes (Lotto Soudal) aus der Ausreißergruppe heraus und fuhr an Frapporti vorbei, während das Peloton dahinter alle anderen Ausreißer einholte - zuletzt neun Kilometer vor dem Ziel Pernsteiner. Holmes erreichte die mit 21 Steigungsprozenten steilste Stelle des Anstiegs kurz vordem Bergpreis mit nur noch rund zehn Sekunden Vorsprung auf das von Eddie Dunbar (Ineos) angeführte Feld.
An der Steilstelle erhöhte dann Woods das Tempo im Feld und sorgte mit Thomas am Hinterrad für eine erste Erruption im selbigen. Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix) und viele zuvor als Mitfavoriten auf den Tagessieg gehandelte Fahrer verloren den Kontakt zur Spitze, wo Woods noch einmal beschleunigte, um 8,5 Kilometer vor dem Ziel als Solist zum Bergpreis zu kommen.
Majka springt zu Woods vor, lässt sich im Zielsprint aber überraschen
In der Abfahrt attackierte Rafal Majka (Bora - hansgrohe) aus der Favoritengruppe heraus und schaffte in einer kleinen Gegensteigung den Anschluss an Woods. Dahinter bildete sich eine zehnköpfige Verfolgergruppe mit Thomas, Simon Yates, Jack Haig (beide Mitchelton - Scott), Fausto Masnada (Deceuninck - Quick-Step), Vlasov, Fuglsang und Kelderman sowie Konrad, Tanel Kangert (EF Pro Cycling) und Sergio Henao (UAE - Team Emirates).
Majka und Woods erreichten das Ende der Abfahrt 2,5 Kilometer vor dem Ziel mit 17 Sekunden Vorsprung auf die Verfolgergruppe, wo Haig in den zwei Kilometer langen, treppenartigen Schlussanstieg hinein das Tempo bestimmte. An der 1.000-Meter-Marke standen noch immer 15 Sekunden auf der Uhr, und während dann hinten plötzlich taktiert und sich beäugt wurde, zogen Majka und Woods voll durch.
Kurzzeitig schauten sich auf den letzten 300 Metern dann auch die beiden Spitzenreiter an, doch 150 Meter vor der Linie zog Woods seinen Sprint an und ließ Majka, der einen Moment lang nicht richtig aufgepasst und den Antritt verschlafen hatte, keine Chance. 20 Sekunden dahinter schlug dann Kelderman Konrad im Sprint um Rang drei und vier Bonussekunden.
14.09.2020Highlight-Video der 8. Etappe von Tirreno-Adriatico(rsn) - Simon Yates (Mitchelton - Scott) hat die 55. Auflage von Tirreno-Adriatico gewonnen. Dem 28-jährigen Briten reichte Platz 17 im abschließenden Zeitfahren, das in San Benedetto del Tronto üb
14.09.2020Der andere Yates-Zwilling kann das Blaue Trikot verteidigen(rsn) - Im vergangenen Jahr musste sein Bruder Adam Yates (Mitchelton - Scott) im abschließenden Zeitfahren von Tirreno-Adriatico das Blaue Trikot noch an Primoz Roglic (Jumbo - Visma) abtreten. Um g
14.09.2020Rundet Majka heute Boras starke Woche auf dem Podium ab?(rsn) - Während die vielen starken Auftritte bei der Tour de France für Bora - hansgrohe noch nicht von Erfolg gekrönt sind, hatte das deutsche Team beim 55. Tirreno - Adriatico bereits zweimal Gru
14.09.2020Vorschau auf die Rennen des Tages / 14. September(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti
13.09.2020Im Vollgas-Finale entreißt van der Poel Fabbro den ersten Profisieg(rsn) – Matteo Fabbro (Bora – hansgrohe) hat in einem packenden Finale der 7. Etappe von Tirreno – Adriatico (2.UWT) seinen ersten Profisieg knapp verpasst. Der Italiener führte bis 400 Meter
13.09.2020Van der Poel fängt Fabbro noch ab, Yates bleibt im Blauen Trikot(rsn) - Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix) hat mit einem starken Antritt im Finale der 7. Etappe von Tirreno-Adriatico Matteo Fabbro (Bora - hansgrohe) noch abgefangen und sich seinen zweiten Sais
13.09.2020Vorschau auf die Rennen des Tages / 13. September(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti
12.09.2020Finale der 6. Etappe von Tirreno-Adriatico im Video(rsn) - Tim Merlier (Alpecin - Fenix) hat die 6. Etappe des 55. Tirreno-Adriatico über 171 Kilometer von Castelfidardo nach Senigallia gewonnen. Der Belgische Meister setzte sich im Massensprint knap
12.09.2020Ackermann findet zu spät die Lücke(rsn) – Das sechste Teilstück von Tirreno – Adriatico lief nicht nach dem Geschmack von Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe). Der Sprinter, der die ersten beiden Etappen gewonnen hatte und desh
12.09.2020Merlier gewinnt 6. Etappe vor Ackermann(rsn) - Tim Merlier (Alpecin - Fenix) hat die 6. Etappe des 55. Tirreno-Adriatico über 171 Kilometer von Castelfidardo nach Senigallia gewonnen. Der Belgische Meister setzte sich im Massensprint knap
12.09.2020Vorschau auf die Rennen des Tages / 12. September(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti
11.09.2020Als Woods schwächelte, nutzte Simon Yates seine Chance(rsn) - Wie Teamkollege Lennard Kämna bei der Tour, so verpasste Rafal Majka bei der 55. Auflage von Tirreno-Adriatico nur knapp den Sieg. Der 30-jährige Pole musste sich nach 202 Kilometern von Sar
02.12.2025Trinca Colonel bleibt bei Liv - AlUla – Jayco (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
02.12.2025“Kaum Luft zum Ausruhen“: Eschborn-Frankfurt verschärft Profil (rsn) – Ein neuer Anstieg, der gleich drei Mal bewältigt werden muss, und eine stark veränderte Taunus-Passage sollen den Profis das Leben bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) noch schwerer machen. Das
02.12.2025Tausch von Giro und Vuelta? RCS Sport lehnt Pogacars Idee ab (rsn) – Giro-Veranstalter RCS Sport hält nichts von Tadej Pogacars jüngstem Vorschlag, die Termine von Italien- und Spanien-Rundfahrt zu tauschen. “Der Giro hat seinen traditionellen Termin, und
02.12.2025Kehren Strade und Sanremo in van Aerts Programm zurück? (rsn) – Erstmals seit mehreren Jahren könnten die italienischen Klassiker Strade Bianche und Mailand-Sanremo wieder in Wout van Aerts Frühjahrsprogramm auftauchen. Der spektakuläre Rennen über d
02.12.2025Ganna bringt die Olympische Fackel nach Italien (rsn) – Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) wird zu den Fackelträgern der Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand-Cortina gehören. Der zweimalige Zeitfahrweltmeister wird gemeinsam mit der Tennissp
02.12.2025Extrem gut entwickelt und die Nische im Team gefunden (rsn) – Wenige Monate vor seinem Profidebüt bei Bora – hansgrohe bestritt Ben Zwiehoff im Juli 2020 bei der polnischen Rundfahrt Dookola Mazowsza (2.2) sein erstes UCI-Rennen auf der Straße. F
02.12.2025Simon Yates würde gern Giro-Titelverteidigung in Angriff nehmen (rsn) – Zwar steht auch bei Visma – Lease a Bike die Rollenverteilung für die drei großen Rundfahrten des kommenden Jahres noch nicht fest. Nach der Streckenpräsentation des Giro d’Italia 202
02.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
02.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025 (rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden
02.12.2025Nach Kniebeschwerden “wieder die alte Ricarda werden“ (rsn) – Schon zum zweiten Mal in Folge spielt im Jahresrückblick von Ricarda Bauernfeind (Canyon – SRAM – zondacrypto) ihr Knie eine unerfreuliche Rolle. Dabei war sie 2023 im Alter von gerade
01.12.2025Alle Etappen im Detail: Die Strecke des Giro d´Italia 2026 (rsn) – Der 109. Giro d´Italia (2.UWT) wird im Mai 2026 über 21 Etappen und 3.459 Kilometer mit 49.150 Höhenmetern führen. Vom Grande Partenza in Bulgarien führen die ersten drei Teilstücke du
01.12.2025Finestre und Nevegal-Bergzeitfahren sollen Frauen-Giro 2026 entscheiden (rsn) – Der 37. Giro d´Italia Women (2.WWT) wird über neun Etappen mit 1.153,7 Kilometer sowie 12.500 Höhenmetern führen und als Highlight den Colle delle Finestre bereithalten. Die Italien-Rund