Vorschau 75. Omloop Het Nieuwsblad

Mehr als nur ein Vorgeschmack auf die Klassikersaison

Foto zu dem Text "Mehr als nur ein Vorgeschmack auf die Klassikersaison"
Omloop Het Nieuwsblad 2019 | Foto: Cor Vos

28.02.2020  |  (rsn) – Auch die 75. Austragung des Omloop Het Nieuwsblad (1.UWT) wird für die Fahrer der 25 teilnehmenden Mannschaften ein erster Formtest für die anstehende Klassikerkampagne sein. Die Vergangenheit zeigte häufig: Wer beim Omloop ganz vorne landet, der wird bei den Monumenten wie Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix eher nicht um den Sieg mitfahren. Deshalb setzt sich, abgesehen von den belgischen Lokalmatadoren, die vor heimischem Publikum immer glänzen wollen, noch kein Top-Fahrer wirklich unter Druck. Ein gutes Ergebnis nimmt man gerne mit, doch sollte ein ausbleibendes Resultat sechs Wochen vor den Highlights keinem der Klassikerspezialisten Kopfzerbrechen bereiten.

"Natürlich will man nicht den Omloop fahren und dann dort versagen. Aber man darf eben auch noch nicht bei 100 Prozent sein, weil es noch ein langer Weg ist bis Flandern und Roubaix", erklärte etwa Andreas Klier, Sportdirektor bei EF Education First, gegenüber cyclingnews die Krux des sogenannten Opening Weekends aus Omloop Het Nieuwsblad und Kuurne-Brüssel-Kuurne.

Mauer von Geraardsbergen und Bosberg die Scharfrichter
Beim ersten Saisonrennen über Kopfsteinpflaster müssen zwischen dem neuen Startort Gent und dem Ziel in Ninove 200 Kilometer zurück gelegt werden. Unterwegs warten 13 Hellingen, die berühmten kurzen, aber heftigen flämischen Anstiege auf die Profis. Und auch die neun Kopfsteinpflasterpassagen werden ihren Tribut fordern. Die entscheidende Phase wird auf den letzten 20 Kilometern eingeläutet, wenn zunächst die Mauer von Geraardsbergen (km 183) und kurz darauf der Bosberg (km 188) gemeistert werden müssen. Vom letzten Helling des Tages geht es schließlich nach Ninove, wo sich seit 2018 das Ziel des Omloop befindet.

Es soll in Flandern stürmisch werden
Einen erheblichen Einfluss auf das Rennen könnte das Wetter nehmen. Denn für Samstag sind in Flandern nicht nur Dauerregen, sondern zum Teil kräftige Windböen von bis zu 70km/h gemeldet. Ob dann noch reguläre und vor allem sichere Bedingungen herrschen und das Rennen überhaupt durchgeführt werden kann?

Das Wetter in Kombination mit der Streckenführung wird jedenfalls dafür sorgen, dass keine größere Gruppe in Ninove ankommt. Wahrscheinlicher sind Szenarien wie in den vergangenen Jahren, als Zdenek Stybar (2019), Michael Valgren (2018) als Solisten oder Greg Van Avermaet (2016 und 2017) - aus jeweils kleinen Gruppen heraus - sich den Sieg holten.

Wie Van Avermaet hat auch sein Landsmann Gilbert zwei Mal den Omloop Het Nieuwsblad gewonnen. Allerdings datieren die beiden Siege bereits aus den Jahren 2006 und 2008. Gegen Gilbert spricht zudem, dass er zuletzt krank gewesen war. "Ich brauche noch etwas, um in Topform zu sein. Der Omloop kommt für mich leider zu früh“, sagte der Neuzugang von Lotto Soudal, der im Gegensatz zum ebenfalls erkrankten John Degenkolb in Gent starten kann.

Die Hoffnungen von Lotto Soudal ruhen beim Heimspiel auf Tim Wellens, der im Vorjahr hinter Van Avermaet Dritter geworden war. Mit Rang fünf bei der Algarve-Rundfahrt (2.Pro) unterstrich der 28-Jährige seine gute Frühform. Eigentlich gute Vorzeichen für Samstag. Doch Wellens dämpfte die Erwartungen. "Auch meine Gesundheit macht mir aktuell etwas zu schaffen. Ich fühle mich nicht so gut und kämpfe jetzt, dass ich nicht krank werde. Ich darf jetzt nichts dem Zufall überlassen“, meinte der Belgier.

Favorit Teuns? Form und Vorjahr deuten darauf hin
Seine Landsleute Oliver Naesen (AG2R), Sep Vanmarcke (EF Education First) und Tiesj Benoot (Sunweb) zählen für Sonntag ebenfalls zum Favoritenkreis. Für einen Coup könnte ein weiterer Belgier sorgen, nämlich Dylan Teuns. Der Profi von Bahrain – McLaren fühlt sich zwar eher in den Ardennen wohl. Doch im Vorjahr unterstrich er mit Rang fünf beim Omloop seine Qualitäten auf Kopfsteinpflaster und befindet sich derzeit in blendender Frühform. Die Valencia-Rundfahrt und die Andalusien-Rundfahrt schloss Teuns jeweils auf Platz fünf ab. "Ich bin am Samstag nicht der Topfavorit auf den Sieg. Aber ich sollte auf jeden Fall dort gut sein“, sagte er gegenüber TVL Sportcafé.

Auch ohne Streckenkenntnis kann van der Poel siegen
Trotz der belgischen Phalanx könnte es sein, dass am Samstag zum dritten Mal in Folge ein ausländischer Fahrer triumphiert. Die Liste hätte eigentlich Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix) anführen soll, doch der Niederländer musste seine Teilnahme krankheitsbedingt absagen.

Politt die große deutsche Hoffnung
Aber auch Titelverteidiger Stybar und seine Teamkollegen Bob Jungels und Kasper Asgreen (alle Deceuninck – Quick-Step) sind in der Lage, zum Klassikerauftakt ganz vorne zu landen. Gleiches gilt für den Schweizer Stefan Küng (Groupama – FDJ), den Österreicher Lukas Pöstlberger (Bora – hansgrohe), der in Abwesenheit von Peter Sagan die Fahnen des Raublinger Rennstalls hochhalten soll, sowie Nils Politt (Israel Start-Up Nation), dem aussichtsreichsten deutschen Starter.

Zur Startliste

Mehr Informationen zu diesem Thema

02.03.2020Asgreen: “Einen Klassiker zu gewinnen war für mich wichtig“

(rsn) – Die Entwicklung von Kasper Asgreen (Deceuninck – Quick.-Step) hat die nächste Stufe erreicht. Der Däne, der vor zwei Jahren noch im Kontinental-Bereich fuhr und 2019 mit einem zweiten P

01.03.2020Pöstlberger hat beim Omloop “ein wenig zu viel gepokert“

(rsn/örv) - Am Ende spiegelte der 20. Platz von Lukas Pöstlberger (Bora – hansgrohe) beim ersten schweren belgischen Klassiker des Jahres, dem 200 Kilometer langen Omloop Het Nieuwsblad, nicht die

01.03.2020Rutschs “dummer Fehler“ kostete Chance auf Omloop-Ergebnis

(rsn) – Nach einem überzeugenden Saisonstart bei der Tour Down Under in Australien reiste Jonas Rutsch (EF Education First) mit viel Selbstvertrauen nach Belgien zum Omloop Het Nieuwsblad (1.UWT),

01.03.2020Finale des 75. Omloop Het Nieuwsblad im Video

(rsn) - Jasper Stuyven (Trek - Segafredo) hat zum Auftakt der belgischen Klassikersaison die 75. Austragung des Omloop Het Nieuwsblad (1.UWT) gewonnen. Der 27-jährige Belgier setzte sich nach schwer

01.03.2020Vorschau auf die Rennen des Tages / 1. März

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

29.02.2020Stuyven von der Muur bis zum Sprint mit perfekten Omloop

(rsn) - Der 75. Omloop Het Nieuwsblad ist Geschichte. Welche waren die rennentscheidenden Momente, wer die Gewinner, wer die Verlierer? radsport-news.com blickt auf den ersten Kopfsteinpflaster-Klassi

29.02.2020Stuyven stürmt zum größten Erfolg seiner Karriere

(rsn) - Jasper Stuyven (Trek – Segafredo) hat bei stürmischem Wetter beim Omloop Het Nieuwsblad im Sprint gegen Yves Lampaert (Deceuninck-Quick Step) das erste WorldTour-Rennen seiner Karriere gewo

29.02.2020Stuyven gewinnt in Ninove den ersten Klassiker des Jahres

(rsn) - Jasper Stuyven (Trek - Segafredo) hat zum Auftakt der belgischen Klassikersaison die 75. Austragung des Omloop Het Nieuwsblad (1.UWT) gewonnen. Der 27-jährige Belgier setzte sich nach schwer

29.02.2020Vorschau auf die Rennen des Tages / 29. Februar

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

28.02.2020Sütterlin: “Können den anderen Favoriten einen Streich spielen“

(rsn) – Mit drei Deutschen stellt das Team Sunweb am Samstag beim Omloop Het Nieuwsblad (1.UWT) das mit Abstand größte Kontingent der insgesamt neun deutschen Teilnehmer. Dabei werden Road Captain

28.02.2020Van der Breggen und Longo Borghini sagen Omloop-Start ab

(rsn) - Der Italiener Filippo Ganna unterstrich seine Favoritenrolle in der Qualifikation zur Einzelverfolgung der Männer. Der 23-Jährige aus der Piemont stellte mit 4:01.934 Minuten einen neuen Wel

28.02.2020Pöstlberger: “Nicht nur die fetten Hunde bestehen die Klassiker“

(rsn/örv) - An diesem Wochenende findet in Belgien mit den beiden Eintagesrennen Omloop Het Nieuwsblad und Kuurne-Brüssel-Kuurne das so genannte Openingsweekend statt, das Eröffnungswochenende der

Weitere Radsportnachrichten

29.03.2024Baskenland-Rundfahrt im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Ganz hohe Berge sucht man im Baskenland zwar vergeblich. Doch die sechstägige WorldTour-Rundfahrt durch den spanischen Nordwesten gilt aufgrund ihrer zahlreichen, teils sehr steilen Anstie

29.03.2024Die Aufgebote aller Teams zur Flandern-Rundfahrt der Männer

(rsn) – Der Ostersonntag wirft seine Schatten voraus: Am 31. März versammelt sich das WorldTour-Peloton in Antwerpen zum Start der 270,8 Kilometer langen Ronde van Vlaanderen. Das Heiligtum des bel

29.03.2024Die Aufgebote aller Teams zur Flandern-Rundfahrt der Frauen

(rsn) – Wenn die Männer nach ihrem Start in Antwerpen bereits 120 Rennkilometer hinter sich haben und erstmals durch Oudenaarde kommen, stellen sich dort auf dem Marktplatz des Zielorts der Ronde v

28.03.2024Die Strecken zum Oster-Highlight: Die Flandern-Rundfahrt

(rsn) – Die 108. Flandern-Rundfahrt der Männer und die 21. der Frauen werden am Ostersonntag auf den letzten 45 Kilometern ab dem Ort Melden am Fuß des berüchtigten Koppenbergs über dieselbe Str

28.03.2024Flandern-Rundfahrt im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Die Flandern-Rundfahrt ist für viele Radsport-Fans neben Paris-Roubaix das Highlight des Frühjahrs. Das belgische Monument führt über mehr als 260 Kilometer und zahlreiche Hellinge, den ku

28.03.2024Tour-Siegerin Vollering “überrascht“ von SD-Worx-Ankündigung

(rsn) –Demi Vollering hat sich verwundert über die Mitteilung ihres Teams SD Worx – Protime gezeigt, das in Person von Sportdirektor Danny Stam gegenüber GCN den zum Saisonende bevorstehenden Ab

28.03.2024Huppertz: Vor Rennen abends einen trinken? Heute unvorstellbar

(rsn) – Eine so lange Zusammenarbeit wie die zwischen Joshua Huppertz und Teamchef Florian Monreal gibt es im Kontinental-Bereich sehr selten. Seit August 2014 steht der mittlerweile 29-Jährige Aa

28.03.2024Van Aert erfolgreich operiert - Giro-Debüt ungewiss

(rsn) – Einen Tag nach seinem schweren Sturz bei Dwars door Vlaanderen ist Wout van Aert nach Angaben seines Teams Visma – Lease a Bike erfolgreich operiert worden. Ob der 29-jährige Belgier rech

28.03.2024Appell an die Zuschauer: “Haben Sie Respekt vor den Fahrern“

(rsn) – Wenige Tage vor der 108. Flandern-Rundfahrt (1. UWT / 1. März), haben Tomas Van Den Spiegel, Geschäftsführer des Veranstalters Flanders Classics, und Carina Van Cauter, die Gouverneurin R

28.03.2024Zeckenbiss möglicher Grund für De Lies Formschwäche

(rsn) – Da Arnaud De Lie in den vergangenen Wochen weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben war, hatte sein Team Lotto – Dstny in Absprache mit dem 22-jährigen Belgier entschieden, dass diese

28.03.2024Movistar verlängert mit “Sensation“ Meijering

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

28.03.2024Märkl will auch bei der Ronde “vor das Radrennen“

(rsn) – Wie schon beim E3 Saxo Classic schaffte Niklas Märkl (DSM Firmenich – PostNL) auch bei Dwars door Vlaanderen den Sprung unter die Ausreißer des Tages. Doch während sein Fluchtbegleiter

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • La Route Adélie de Vitré (1.1, FRA)