--> -->
20.01.2020 | (rsn) - Zur Saison 2020 stellen wir in einer Serie die diesmal 19 WorldTour-Teams vor. Dazu gehören neben einem Rückblick auch die Analyse der Personalpolitik sowie die Beurteilung der Aussichten für das anstehende Radsportjahr.
Teil 12: UAE Team Emirates
Rückblick 2019: Die erhofften Leistungsträger strauchelten, dafür übertraf ein Neo-Profi jegliche Erwartungen. Tadej Pogacar gewann mit 20 Jahren in seiner ersten Profisaison sensationell die Algarve-Rundfahrt, die Kalifornien-Rundfahrt und sicherte sich auf Anhieb Platz drei bei der Vuelta a Espana. Der etatmäßige Kapitän Fabio Aru erlebte aufgrund einer verengten Hüftarterie hingegen eine Saison zu vergessen. Top-Neuzugang Fernando Gaviria blieb außer einem Tagessieg beim Giro d’Italia ebenfalls hinter den Erwartungen – Knieprobleme kosteten dem Kolumbianer unter anderem die Teilnahme an der Tour de France.
Auch Daniel Martin verpasste die angestrebte Spitzenplatzierung bei der Tour und verbuchte keinen Saisonsieg. Dafür präsentierte sich Alexander Kristoff mit sieben Erfolgen wieder besser aufgelegt, siegte im Frühjahr bei Gent-Wevelgem, landete auf Platz drei der Flandern-Rundfahrt und gewann die Norwegen-Rundfahrt. 29 Saisonsiege bedeuteten am Ende die beste Bilanz, seitdem das Team seit 2017 unter dem aktuellen Namen operiert. Im Teamranking landete man auf Platz vier.
Die wichtigsten Zu- und Abgänge: UAE Emirates gelang in Sachen Neuverpflichtungen ein erfolgversprechender Mix aus gestandenen Fahrern und Neuprofis. Davide Formolo (Bora - hansgrohe) gilt nach wie vor als aussichtsreicher Klassementfahrer und bietet dem Team eine zusätzliche Option für die großen Landesrundfahrten. Gute Ergänzungen stellen die Kletterer David de La Cruz (Ineos) und Joe Dombrowski (EF Pro Cycling) dar. Mit Anfahrer Maximiliano Richeze (Deceuninck - Quick-Step) gelang dem Team außerdem eine wichtige Verstärkung für den Sprintzug von Gaviria. Erstmals einen Profivertrag erhielten die hochveranlagten Mikkel Bjerg (Hagens Berman Axeon) und Andres Ardila (EPM - Scott). Außerdem schloss sich mit Brandon McNulty (Rally UHC) ein weiteres vielversprechendes Talent dem Team an.
Künftig nicht mehr unter Vertrag steht dafür Martin, dessen Erfolge sich – abgesehen von einem Tour-Etappenerfolg – in den beiden Jahren bei UAE Emirates in Grenzen hielten. Sein Weg geht wie der von Rory Sutherland bei Israel Start-Up Nation weiter. Simone Consonni wechselte in den Sprintzug von Cofidis, Simone Petilli heuerte bei Circus - Wanty Gobert an. Manuele Mori und Roberto Ferrari beendeten ihre Karrieren.
Im Fokus: Der Blick richtet sich unweigerlich auf Tadej Pogacar. Hinter dem Slowenen liegt ein sagenhaft erfolgreiches Profidebüt, die Erwartungen für die Zukunft sind entsprechend hochgesteckt. Damit wird sich Pogacar 2020 konfrontiert sehen – wie er damit umgeht und inwiefern er an die Erfolge der Vorsaison anknüpfen kann, wird kommende Saison interessant zu verfolgen sein. Für ihn steht außerdem die Premiere bei der Tour de France an, laut Teamaussagen zählt für ihn in Frankreich in erster Linie aber der Lerneffekt. Nachvollziehbar für einen 21-Jährigen. Allerdings galt das bereits bei der vergangenen Spanien-Rundfahrt und endete mit drei Tagessiegen und Platz drei im Gesamtklassement.
Aufgepasst auf … Mikkel Bjerg. UAE Emirates setzt verstärkt und erfolgreich auf hochbegabte Nachwuchsfahrer und holte sich mit Mikkel Bjerg und Andres Ardila zur kommenden Saison zwei weitere Ausnahmetalente ins Team. Beiden sind auf Anhieb beachtliche Resultate zuzutrauen, vor allem Bjerg wechselt mit vielen Vorschusslorbeeren in den Profibereich. Der 21-Jährige kürte sich in den vergangenen drei Jahren jeweils zum U23-Weltmeister im Zeitfahren und siegte zweimal bei der anspruchsvollen Nachwuchsrundfahrt Le Triptyque des Monts et Châteaux. Der Däne strebt auch bei den Profis sofort nach Erfolgen, zählt sich selbst bereits zu den besten Zeitfahrern der Welt. Außerdem peilt er dieses Jahr den Angriff auf den Stundenweltrekord an. An Selbstbewusstsein fehlt es Bjerg nicht.
Ausblick 2020: UAE Emirates besitzt inzwischen eine gute und ausgeglichene Kaderstruktur und ist auf jedem Terrain konkurrenzfähig – vor allem die Neuverpflichtungen heben für 2020 das Niveau noch einmal deutlich an. Für die großen Landesrundfahrten darf sich UAE einiges ausrechnen: Knüpft Senkrechtsrater Pogacar an seine Vorsaison an, kann er auch bei der Tour für Furore sorgen; Aru ist auf dem Papier ebenfalls ein Top-Rundfahrer – sofern er sein früheres Potenzial wieder erlangt.
Erstklassig ist zudem die Helfergarde um Sergio Henao sowie den Neuverpflichtungen Formolo, de la Cruz und Dombrowski. Formolo zählt zusätzlich bei den Ardennen-Klassikern zu den aussichtsreichsten Kandidaten und könnte das Team beim Giro anführen. Als extrem hilfreich sollte sich außerdem die Verpflichtung von Richeze erweisen, der Gaviria bereits zu erfolgreichen Quick-Step-Zeiten die Sprints anzog. Macht sein Knie in der kommenden Saison keine Probleme, ist Gaviria wieder als Seriensieger bei großen Rennen zu beachten.
Für die flämischen Klassiker ist man mit Kristoff ebenfalls aussichtsreich aufgestellt, der Norweger ist daneben weiterhin für den einen oder anderen Sprintsieg bei kleineren Rennen gut. Hinzu kommen die hochtalentierten Jungprofis: Allrounder wie Bjerg und McNulty sowie Kletterer wie Ardila und Cristian Muñoz besitzen alle das Potenzial, 2020 für Achtungserfolge oder Siege zu sorgen. Auch der sprintstarke Belgier Jasper Philipsen überzeugte auf Anhieb in seiner ersten Profisaison und besitzt großes Entwicklungspotenzial.
Nicht zu unterschätzen sind Etappenjäger wie Valerio Conti und die Routiniers wie Ex-Weltmeister Rui Costa oder Diego Ulissi, denen immer ein Sieg zuzutrauen ist. UAE Emirates geht in Summe mit einer guten Mischung in die Saison und sollte das ganze Jahr über Akzente setzen. Das gute Niveau aus dem Vorjahr dürfte gehalten oder gar noch verbessert werden.
Eckdaten:
Land: Vereinigte Arabische Emirate
Hauptsponsor: Emirates
Branche: Fluggesellschaft
Teamchef: Jose Antonio Fernandez
Radausrüster: Colnago
Teamranking-Platzierung 2019: 4
Fahrer im Aufgebot: 30
(rsn) - Zur Saison 2020 stellen wir in einer Serie die diesmal 19 WorldTour-Teams vor. Dazu gehören neben einem Rückblick auch die Analyse der Personalpolitik sowie die Beurteilung der Aussichten fÃ
23.01.2020Jumbo - Visma: Auf Augenhöhe mit Ineos?(rsn) - Zur Saison 2020 stellen wir in einer Serie die diesmal 19 WorldTour-Teams vor. Dazu gehören neben einem Rückblick auch die Analyse der Personalpolitik sowie die Beurteilung der Aussichten fÃ
22.01.2020Bora - hansgrohe: In der Weltklasse etabliert(rsn) - Zur Saison 2020 stellen wir in einer Serie die diesmal 19 WorldTour-Teams vor. Dazu gehören neben einem Rückblick auch die Analyse der Personalpolitik sowie die Beurteilung der Aussichten fÃ
22.01.2020Team Ineos: Besser denn je?(rsn) - Zur Saison 2020 stellen wir in einer Serie die diesmal 19 WorldTour-Teams vor. Dazu gehören neben einem Rückblick auch die Analyse der Personalpolitik sowie die Beurteilung der Aussichten fÃ
21.01.2020Trek - Segafredo: Hoffen auf die Leistungsträger(rsn) - Zur Saison 2020 stellen wir in einer Serie die diesmal 19 WorldTour-Teams vor. Dazu gehören neben einem Rückblick auch die Analyse der Personalpolitik sowie die Beurteilung der Aussichten fÃ
21.01.2020Movistar: Auf der Suche nach der Zukunft(rsn) - Zur Saison 2020 stellen wir in einer Serie die diesmal 19 WorldTour-Teams vor. Dazu gehören neben einem Rückblick auch die Analyse der Personalpolitik sowie die Beurteilung der Aussichten fÃ
20.01.2020Groupama - FDJ: Tour-Traum mit Pinot(rsn) - Zur Saison 2020 stellen wir in einer Serie die diesmal 19 WorldTour-Teams vor. Dazu gehören neben einem Rückblick auch die Analyse der Personalpolitik sowie die Beurteilung der Aussichten fÃ
19.01.2020Bahrain - McLaren: Noch nicht die ganz große Nummer(rsn) - Zur Saison 2020 stellen wir in einer Serie die diesmal 19 WorldTour-Teams vor. Dazu gehören neben einem Rückblick auch die Analyse der Personalpolitik sowie die Beurteilung der Aussichten fÃ
19.01.2020Astana: Die Messlatte liegt hoch(rsn) - Zur Saison 2020 stellen wir in einer Serie die diesmal 19 WorldTour-Teams vor. Dazu gehören neben einem Rückblick auch die Analyse der Personalpolitik sowie die Beurteilung der Aussichten fÃ
18.01.2020Lotto Soudal: Alte Hasen für neue Erfolge(rsn) - Zur Saison 2020 stellen wir in einer Serie die diesmal 19 WorldTour-Teams vor. Dazu gehören neben einem Rückblick auch die Analyse der Personalpolitik sowie die Beurteilung der Aussichte
18.01.2020Israel Start-Up Nation: Die Optionen sind begrenzt(rsn) - Zur Saison 2020 stellen wir in einer Serie die diesmal 19 WorldTour-Teams vor. Dazu gehören neben einem Rückblick auch die Analyse der Personalpolitik sowie die Beurteilung der Aussichte
17.01.2020Mitchelton - Scott: Riskante Strategie mit den Yates-Brüdern(rsn) - Zur Saison 2020 stellen wir in einer Serie die diesmal 19 WorldTour-Teams vor. Dazu gehören neben einem Rückblick auch die Analyse der Personalpolitik sowie die Beurteilung der Aussichte
(rsn) – Die Ambitionen von Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) waren vor dem Jahr 2024 berechtigter Weise groß. Denn der Österreicher konnte auf eine erfolgreichste Saison zurückblicken,
25.12.2024Alles offen nach einer erfolgreichen Saison(rsn) - Das Resümee ihrer ersten vollständigen Profi-Saison dürfte durchweg positiv für die Schweizerin Elena Hartmann vom Team Roland ausgefallen sein. Erst vor zwei Jahren gelang der inzwischen
25.12.2024Traum erfüllt und doch unzufrieden(rsn) – Es gibt durchaus einfachere Aufgaben als die Saison 2024 von Pascal Ackermann zu bewerten. Auch er selbst ist da ein wenig zwiegespalten. Schließlich hat er es mit dreißigeinhalb Jahren en
25.12.2024Meistertitel das Highlight im insgesamt bislang besten Jahr(rsn) - Die abgelaufene Saison wird Franziska Koch vom Team dsm-firmenich - PostNL wohl noch länger in Erinnerung bleiben - war es doch mit Abstand ihre erfolgreichste, seit sie im Jahr 2019 beim Tea
25.12.2024Auch Colombo und vier Kollegen verlassen Q36.5(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
25.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren
25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
24.12.2024Der größte Sieg war jener über Long-Covid(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen für Marlen Reusser (SD Worx – Protime), wobei vor allem in der zweiten Saisonhälfte die Tiefe übernahm – und zwar komplett. Denn die Schwe
24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w
24.12.2024Mit 36 Jahren noch immer einer der Besten(rsn) – Seit vielen Jahren gehört Riccardo Zoidl (Felt – Felbermayr) zu den absolut besten Fahrern Österreichs. 2013 erlebte er seinen absoluten Durchbruch, wo er sich mit zahlreichen Rundfahrts
24.12.2024Hamilton bricht sich das Schlüsselbein bei Trainings-Crash(rsn) – Chris Hamilton, Tim Naberman und Oscar Onley sind am letzten Tag des Dezember-Trainingslagers des Teams dsm-firmenich – PostNL, das ab Januar Picnic – PostNL heißen wird, gestürzt. Wä