RSN Rangliste, Platz 20: Phil Bauhaus

In einem konstanten Jahr fehlte nur der Ausreißer nach oben

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "In einem konstanten Jahr fehlte nur der Ausreißer nach oben"
Phil Baugaus (Bahrain - Merida) auf der 3. Vuelta-Etappe | Foto: Cor Vos

18.12.2019  |  (rsn) – Nach je zwei Jahren bei Stölting, Bora – hansgrohe und Sunweb schloss sich Phil Bauhaus im vergangenen Winter dem Team Bahrain – Merida an, wo als Sprintkapitän für Erfolge sorgen sollte.

Dies gelang dem 25-Jährigen mit einem Sieg bei der Coppa Bernocchi (1.1) und insgesamt 16 Top-Ten-Ergebnissen auch in ordentlichem Maße. “Klar haben die Ausreißer nach oben gefehlt, aber unterm Strich war es ganz gut gelaufen. Nicht überragend, aber auch nicht schlecht“, bilanzierte Bauhaus gegenüber radsport-news.com. Im Gegensatz zu den Vorjahren blieb der Bocholter diesmal von Verletzungen und von Krankheiten weitgehend verschont und kam so “gesundheitlich sehr stabil durch das Jahr“, wie er berichtete.

Ausgerechnet vor der Vuelta a Espana, die erst wenige Tage zuvor in sein Rennprogramm aufgenommen war, erwischte es Bauhaus dann aber. Die BinckBank-Tour, die er zur Vorbereitung auf die letzte GrandTour des Jahres nutzen wollte, musste er mit Fieber aufgeben und danach Antibiotika einnehmen. “Das habe ich bei der Vuelta noch gespürt, da lief es von Anfang an nicht gut“, fügte er an.

Auch deshalb musste Bauhaus die Spanien-Rundfahrt nach einem fünften Etappenrang auf dem 9. Teilstück vorzeitig beenden. Doch der Ausstieg hatte auch sein Gutes. Denn durch das Vuelta-Aus konnte der mittlerweile wieder genesene Bauhaus 14 Tage später am italienischen Eintagesrennen Coppa Bernocchi teilnehmen - und feierte dort prompt seinen ersten Saisonsieg. “Wäre ich die Vuelta zu Ende gefahren, dann hätte ich in Italien nicht am Start gestanden. Den Sieg in Italien einzufahren war aber gar nicht so leicht, da auf der Runde jeweils ein Berg war. Auf jeden Fall war es ein cooles Ergebnis“, freute sich Bauhaus.

Bereits im Frühjahr hatte bei der Katalonien-Rundfahrt viel zu einem noch größeren Sieg gefehlt. Bei der WorldTour-Rundfahrt musste er sich auf der 6. Etappe nur ganz knapp seinem letztjährigen Teamkollegen Michael Matthews geschlagen geben. “Ich war bei der Rundfahrt wirklich gut drauf, auch berghoch. Schade, dass ich sehr knapp gegen Matthews verloren habe. Mit einem WorldTour-Erfolg wäre das Jahr noch eine Ecke schöner gewesen. Aber so war es auch in Ordnung“, kommentierte Bauhaus seinen zweiten Platz in Vila-Seca.

Für sein zweites Jahr bei Bahrain – McLaren, wie das Team dann heißen wird, wünschte er sich in erster Linie wieder Gesundheit: “Denn das ist die Grundlage für eine erfolgreiche Saison.“ Dazu gehöre auch “ein, zwei Rennen zu gewinnen. Werden es mehr, ist es natürlich auch schön.“ Als großes Ziel nannte Bauhaus, mal wieder ein Rennen auf WorldTour-Niveau für sich zu entscheiden. Bisher gelang ihm das auf je einer Etappe des Critérium du Dauphiné (2017) und der Abu Dhabi Tour (2018.

Bauhaus kündigte aber auch an, sich 2020 in den Dienst der Teamkollegen stellen zu wollen und etwa im Zug von Neuzugang Mark Cavendish dem Briten die Sprints anzuziehen. Grundsätzlich werde sich durch die Verpflichtung des 30-maligen Tour-Etappensiegers aber nicht viel für ihn verändern.

“Wie es aussieht, werden wir unterschiedliche Programme fahren. Mit Cavendish in einem Team zu fahren, sehe ich aber auch als Chance. Denn von seinem einem erfolgreichen Sportler kann man viel lernen“, meinte Bauhaus, der mit dem neuen Titelsponsor auch “eine Aufbruchsstimmung im Team“ verspürt. “Mit McLaren ist ein großer, interessanter Sponsor dazu gekommen. Das Teammeeting am Firmensitz war beeindruckend“, sagte er abschließend.

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

31.12.2019Ackermann: “Ich freue mich riesig über diese Ehrung!“

(rsn) - Pascal Ackermann fand zwischen den Jahren nicht viel Zeit zum Entspannen. "Ich muss heute Nachmittag noch nach München, meine Sachen packen. Morgen fliege ich nach Mallorca ins Trainingslager

31.12.2019Noch nicht am Limit angekommen

(rsn) – Mit 400 Punkten war Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) bereits der Sieger der Jahresrangliste 2018. In der zurückliegenden Saison sammelte der Landauer insgesamt sogar 566 Punkte, was d

31.12.2019Die Radsport-News-Jahresrangliste 2019 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Jahresrangliste 2019 finden Sie die Platzierungen und Punkte aller Deutschen

30.12.2019Bei der Tour in die Weltspitze der Rundfahrer gestürmt

(rsn) - In den vergangenen Jahren galt Deutschland als Land der Sprinter, Zeitfahrer und Klassikerjäger. Doch spätestens seit 2019 ist klar, dass es hierzulande auch einen Rundfahrer von internatio

29.12.2019Ein halbes Dutzend Siege und viele weitere Highlights

rsn) – Die Liste derjenigen Fahrer, die nach ihrem Weggang von Deceuninck - Quick-Step nicht mehr an ihre beim belgischen Team gezeigten Leistungen anknüpfen konnten, ist lang. Maximilian Schachma

28.12.2019Im Frühjahr so richtig aufgedreht

(rsn) – Während für den Großzahl der Fahrer von Katusha – Alpecin die Saison 2019 enttäuschend verlief, trifft für Nils Politt genau das Gegenteil zu. Der zwei Meter lange Hürther kann auf

27.12.2019Im Schneeregen in die Weltelite gefahren

(rsn) - 2019 war das Jahr des großen Durchbruchs in der Karriere von Felix Großschartner. Ab seinem ersten Saisonrennen an unterstrich er, dass der 26-Jährige sich mittlerweile zu den besten Rundfa

26.12.2019Nach dem Teamwechsel schnell in die Erfolgsspur gefunden

(rsn) – Nach sechs Jahren bei BMC wechselte Stefan Küng im vergangenen Winter nach Frankreich zu Groupama – FDJ und zeigte dort eine sehr ansprechende Saison, die von seiner Bronzemedaille im WM

25.12.2019Mit dem ersten Profisieg ins rot-weiß-rote Trikot

(rsn) - Wenn auch das Jahreshighlight aufgrund zweier Stürze bei der Tour de France nicht das Ergebnis brachte, das sich Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) erhofft hatte, so konnte der 28-Jährige t

24.12.2019In der zweiten Saisonhälfte den Anschluss an die Besten verloren

(rsn) – Nachdem er sich 2018 erfolgreich auf die Ardennenklassiker konzentriert und Lüttich–Bastogne–Lüttich gewonnen hatte, nahm Bob Jungels (Deceuninck - Quick-Step) in diesem Jahr einen Ku

24.12.2019Keine Spitzensaison, aber auch kein Totalausfall

(rsn) – Wie schon 2018 startete John Degenkolb (Trek – Segafredo) mit einem frühen Erfolgserlebnis verheißungsvoll in die Saison. Doch dem Etappensieg bei der Tour de la Provence (2.1) Mitte Fe

23.12.2019Die eigenen Erwartungen noch übertroffen

(rsn) – In einer über weite Strecken enttäuschend verlaufenen Saison des Subweb-Teams war Neoprofi Marc Hirschi eine der positiven Erscheinungen. Der erst 21-jährige Schweizer fuhr zwölf Top-Te

Weitere Radsportnachrichten

11.12.2024Wellens: “Du musst wissen, was du kannst und was nicht“

(rsn) – Vor seinem Wechsel zum UAE Team Emirates Ende 2022 waren die Ardennenklassiker fester Bestandteil von Tim Wellens‘ Frühjahrsprogramm. Die ganz großen Erfolge aber blieben aus: Der Belgie

11.12.2024Im letzen Jahr als Straßenprofi langwierige Probleme bezwungen

(rsn) – Seine neunte Saison als Straßenprofi war für Tom Bohli vorerst die letzte – und das, obwohl sie von den Ergebnissen her wohl sogar die beste seit 2019 gewesen ist. Der Schweizer, der in

11.12.2024Intermarché verlängert mit Ausreißspezialist van der Hoorn

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

11.12.2024UAE verzichtet künftig auf Einsatz von Kohlenmonoxid

(rsn) – Das UAE Team Emirates wird die umstrittene Kohlenmonoxid-Rückatmungsmethode nicht mehr anwenden. Das bestätigte Leistungskoordinator Jeroen Swart am Rande des Medientages im spanischen Ben

11.12.2024Was bedeuten Pogacars Klassiker-Ambitionen für Politt?

(rsn) – Nils Politt wird nach seiner starken ersten Saison beim UAE Team Emirates, in der er sich beispielsweise den Traum vom Podestplatz bei der Flandern-Rundfahrt erfüllte und anschließend als

11.12.2024Deutschland Tour bis 2050 gesichert

(rsn) – Die nach zehnjähriger Pause 2018 von der ASO in Kooperation mit dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) wieder ins Leben gerufene Deutschland Tour (2.Pro) hat nun Planungssicherheit, von der and

11.12.2024UCI bestätigt Lizenzen für insgesamt 57 Profiteams

(rsn) – Der Radsport-Weltverband UCI hat die Lizenzen für 57 Profiteams für die Saison 2025 bestätigt. Nachdem es im Oktober zur Abgabefrist der nötigen Dokumente bei einigen Mannschaften noch V

11.12.2024Thema GC nach Teneriffa-Crash erstmal ad acta gelegt

(rsn) – Die Saison 2024 hätte für Lennard Kämna eine große werden sollen. Ein Jahr nach dem neunten Gesamtrang beim Giro d´Italia - seinem ersten Versuch, bei einer Grand Tour auf Gesamtwertung

11.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

10.12.2024Lefevere tritt bei Soudal - Quick-Step als CEO zurück

(rsn) – Patrick Lefevere wird ab dem 1. Januar 2025 nicht mehr Geschäftsführer des zur Saison 2003 von ihm gegründeten Teams Soudal – Quick-Step sein. Das gaben der Belgier, der am 6. Januar 70

10.12.2024Merckx nach seinem schweren Sturz: “Ich hatte Angst, ja!“

(rsn) - Nur wenige Stunden nach seiner Hüft-OP konnte Eddy Merckx schon wieder scherzen. "Das nächste Mal fahre ich wohl mit zwei Stützrädern“, sagte er gegenüber Het Laatste Nieuws. Die belgis

10.12.2024Nach Nokere-Sturz wieder richtig gut in Fahrt gekommen

(rsn) – Als sich Kim Heiduk (Ineos Grenadiers) am 13. März beim belgischen Eintagesrennen Nokere Koerse das Schlüsselbein und den Ellenbogen brach, war die Klassikersaison für den mittlerweile in

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine