RSN Rangliste, Platz 56: Riccardo Zoidl

Überraschendes WorldTour-Comeback ohne Verlängerung

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Überraschendes WorldTour-Comeback ohne Verlängerung"
Riccardo Zoidl (CCC Team) | Foto: Cor Vos

30.11.2019  |  (rsn) – Völlig unerwartet bekam Riccardo Zoidl im letzten Jahr einen Anruf vom polnischen CCC Team, welches ihm anbot, die Saison 2019 in den Farben der Mannschaft anzutreten. Zwar hatte der 31-Jährige schon einen Vertrag mit dem Team Felbermayr – Simplon – Wels unterzeichnet, doch wenig später bekam er die Freigabe und feierte damit ein überraschendes Comeback auf der höchsten Stufe des Radsports.

"Das war wirklich eine einmalige Möglichkeit und ich bin dem Felbermayr-Team auch sehr dankbar dafür, dass dies so reibungslos geklappt hat", erzählte Zoidl im Gespräch mit radsport-news.com. In Murcia und an der Algarve startete der Oberösterreicher gut in die Saison, wurde bei der zweitägigen Vuelta Ciclista a la Región de Murcia Costa Cálida Vierter in der Bergwertung. "In Katalonien und im Baskenland habe ich aber dann gemerkt, dass ich es in der Vorbereitung etwas übertrieben hatte", führte der 31-Jährige weiter aus. Deshalb musste er eine ungeplante Pause einlegen, feierte dann aber bei der Romandie-Rundfahrt und bei der Tour of California wieder ein geglücktes Comeback auf der WorldTour.

Speziell bei der Bergankunft am Mount Baldy, die Zoidl als Tagesfünfter beendete, nur 20 Sekunden hinter Sieger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates), unterstrich er seine starken Kletterqualitäten. Ein Lungeninfekt warf ihn aber wieder zurück und war auch der Grund dafür, dass der Österreicher die Dauphiné-Rundfahrt vorzeitig beenden musste. Keine optimale Vorbereitung für die erste Juli-Woche, in der er bei seinem Heimrennen, der Österreich Rundfahrt, groß aufzeigen wollte.

Verbissen kämpft der 31-Jährige seit Jahren um die Wiederholung seines Gesamterfolges von 2013, der aber auch 2019 nicht gelang. "Trotz der gesundheitlichen Probleme im Vorfeld habe ich aber eine gute Ö-Tour geschafft. Highlight war sicherlich für mich der Tag am Kitzbüheler Horn. Endlich ist's mir an dem Berg mal gut gegangen", musste Zoidl schmunzeln. Denn kurz vor dem Ziel attackierte er die weiteren Tourfavoriten, verbrauchte dabei aber zu viel Körner und konnte im Finale dann den Sieg des Russen Alexander Vlasov (Gazprom – Rusvelo) nicht verhindern.

Dem Auf und Ab der Saison folgte Ende Juli ein weiterer Dämpfer. Die Leitung des Teams erklärte Zoidl, dass sein Vertrag nicht für 2020 verlängert wird: "So ist leider das Geschäft im Radsport. Schade war aber nur, dass ich dann nur mehr sporadisch eingesetzt wurde und auch die Vuelta a Espana aus meinem Programm gestrichen wurde." Es folgten für Zoidl längere Pausen nach seinem Einsatz bei der Classica San Sebastian. Erst bei der Deutschland Tour und der Slowakei-Rundfahrt kam er wieder zum Einsatz.

"Es war alles sehr spontan und ich konnte mich nicht wirklich gezielt vorbereiten. Zumindest beim CRO Race ist mir ein versöhnlicher Abschluss gelungen", erinnerte sich Zoidl, der in Kroatien Zweiter der Bergwertung wurde, was ihn dann noch zu den Herbstklassikern Mailand-Turin und der Lombardei-Rundfahrt führte: "Das Team war ein wenig überrascht, dass ich mich trotz der Vertragsabsage noch so reingeschmissen habe. Aber so ist meine Art, ich will immer mein Bestes abliefern."

Und genau das hat er auch 2020 vor. Sein Weg führt ihn wieder zurück nach Wels, wo er für das dort ansässige Continentalteam seine zehnte Saison in Angriff nimmt. "Dort passt einfach alles für mich. Ich hatte meine sportlichen Anfänge im Team, sie zahlen ein gutes Gehalt und damit funktioniert es für mich gut", beschrieb er seine Gründe für die Rückkehr. Aber auch sportlich will er sich in der kommenden Saison für den hellblauen Express ins Zeug legen.

"Sie sind extrem motiviert, planen in der nahen Zukunft sogar eine ProConti-Lizenz zu lösen. Da braucht es gute Ergebnisse. Mein Programm wird nicht viel anders sein, Highlight ist sicher wieder die Ö-Tour, aber ich will auch mithelfen, dass sich das Team international gut präsentiert", blickte Zoidl auf 2020 voraus. Für den 31-Jährigen wird es aber noch nicht die letzte Saison: "Der Radsport macht mir noch viel Spaß und solange das gleich bleibt, sehe ich keinen Grund, nicht weiterzumachen."

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