RSN Rangliste, Platz 57: Rick Zabel

Nur von April bis Juli so richtig in der Saison drin gewesen

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Nur von April bis Juli so richtig in der Saison drin gewesen"
Rick Zabel (Katusha - Alpecin) bei seinem Etappensieg bei der Tour de Yorkshire. | Foto: Cor Vos

30.11.2019  |  (rsn) – Würde die Radsportsaison nur aus den Monaten April bis Juli bestehen, dann wäre die Bilanz von Rick Zabel (Katusha – Alpecin) durchweg positiv ausgefallen. Denn in diesem Zeitraum gewann Zabel eine Etappe der Tour de Yorkshire (2.HC), wurde Achter beim GP Gippingen (1.HC), fuhr bei der Flandern-Rundfahrt und vor allem bei Paris-Roubaix gute Klassiker und erwischte zudem auch bei der Tour de France einen sehr guten Start.

"Wenn ich Rennen gefahren bin, dann war ich mit meiner Performance und Form zufrieden. Aber ich bin einfach zu wenige Rennen gefahren, gefühlt nur von April bis Juli, drei Monate, da war ich richtig drin und in der Periode sehr zufrieden", erklärte Zabel gegenüber radsport-news.com.

Doch der Rest war zum Vergessen. "Was vor und nach dieser Phase kam, war verletzungstechnisch und gesundheitsbedingt ein Komplettausfall", so Zabel. Bereits im letzten Winter wurde der Kölner durch einen Schlüsselbeinbruch zurückgeworfen, dann folgte im Februar nach einem Sturz noch eine Gehirnerschütterung, die erst nach zwei Wochen diagnostiziert wurde und die ihn bis in den April keine Rennen fahren ließ.

So ging es schließlich praktisch aus dem Training heraus zur Flandern-Rundfahrt, die schon ordentlich verlief und erst der Anfang war vom rasanten Anstieg der Formkurve in den nächsten Wochen und Monaten.

Bei der Tour de France, die er zum dritten Mal hintereinander bestritt, zeigte er in der ersten Woche ansprechende Leistungen und war wichtige Stütze im überraschend starken Mannschaftszeitfahren von Katusha – Alpecin, das am zweiten Tag der Rundfahrt mit Platz fünf belohnt wurde. Doch nach der ersten Woche wachte Zabel morgens mit Fieber auf, kämpfte sich noch drei Tage durch die wichtigste Rundfahrt des Jahres, ehe er vom Teamarzt aus dem Rennen genommen wurde. 

"Das Tour-Aus war die bisher größte Enttäuschung meiner Karriere. Ich habe mich so unglaublich stark gefühlt bei der Tour, und dann ist man morgens auf einmal krank", blickte er zurück.

"Die schwersten Monate meiner Karriere"

Was Zabel zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste: Es sollte sein letzter Saisoneinsatz gewesen sein. Denn er hatte sich einen Virus eingefangen, der ihn gleich für mehrere Wochen außer Gefecht setzte. Zwar stand Zabel bei der Bretagne Classic und den beiden kanadischen WorldTour-Rennen noch auf der Startliste.

Allerdings war er nur für die Einschreibung angereist, da das personell arg gebeutelte Team Katusha – Alpecin andernfalls kein vollständiges Aufgebot an den Start hätte schicken können und mit einer Geldstrafe bedacht worden wäre. "Dann vom Einschreiben direkt wieder ins Hotel zu gehen, das war auch nicht richtig cool", so Zabel, für den die letzten Monate die "schwersten meiner Karriere" gewesen sind. "Erst das Tour-Aus, dann die Virus-Erkrankung, wegen der ich lange kein Rad fahren konnte, dazu die Zukunft ungewiss. Dabei zu Rennen zu fliegen, wenn man weiß, dass man nicht starten kann. Es waren sportlich beschissene vier Monate", gestand Zabel ein und fügte an, zwar noch nicht in Topform zu sein. "Aber ich bin zu 100 Prozent fit. Nach sieben bis acht Wochen Training merke ich schon, dass ich auf dem aufsteigenden Ast bin und freue mich auf 2020."

Die kommende Saison wird Zabel für die Israel Cycling Academy bestreiten, nachdem bei Katusha - Alpecin zum Jahresende die Lichter ausgehen und die Lizenz an den israelischen Rennstall verkauft wurde. "Die Vorfreude ist riesig, es ist ein tolles Team, ich freue mich auf die Teamkollegen und denke, wir werden für die eine oder andere Überraschung gut sein", so Zabel, der auf seine Trainingskollegen Nils Politt und André Greipel treffen wird.

Höchste Priorität hat für den 25-Jährigen in der kommenden Saison "gesund zu bleiben und ein solides Jahr von Januar bis Oktober auf hohem Niveau durchzufahren", so Zabel, der auch auf einen Start bei einer GrandTour hofft. "Welche, ist gar nicht mal so wichtig", erklärte er. "Radrennen gewinnen wäre auch schön. Ich habe gesehen, dass ich es kann und bei den Frühjahrsklassikern will ich auch gut unterwegs sein", sagte er abschließend zu seinen Zielen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

31.12.2019Ackermann: “Ich freue mich riesig über diese Ehrung!“

(rsn) - Pascal Ackermann fand zwischen den Jahren nicht viel Zeit zum Entspannen. "Ich muss heute Nachmittag noch nach München, meine Sachen packen. Morgen fliege ich nach Mallorca ins Trainingslager

31.12.2019Noch nicht am Limit angekommen

(rsn) – Mit 400 Punkten war Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) bereits der Sieger der Jahresrangliste 2018. In der zurückliegenden Saison sammelte der Landauer insgesamt sogar 566 Punkte, was d

31.12.2019Die Radsport-News-Jahresrangliste 2019 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Jahresrangliste 2019 finden Sie die Platzierungen und Punkte aller Deutschen

30.12.2019Bei der Tour in die Weltspitze der Rundfahrer gestürmt

(rsn) - In den vergangenen Jahren galt Deutschland als Land der Sprinter, Zeitfahrer und Klassikerjäger. Doch spätestens seit 2019 ist klar, dass es hierzulande auch einen Rundfahrer von internatio

29.12.2019Ein halbes Dutzend Siege und viele weitere Highlights

rsn) – Die Liste derjenigen Fahrer, die nach ihrem Weggang von Deceuninck - Quick-Step nicht mehr an ihre beim belgischen Team gezeigten Leistungen anknüpfen konnten, ist lang. Maximilian Schachma

28.12.2019Im Frühjahr so richtig aufgedreht

(rsn) – Während für den Großzahl der Fahrer von Katusha – Alpecin die Saison 2019 enttäuschend verlief, trifft für Nils Politt genau das Gegenteil zu. Der zwei Meter lange Hürther kann auf

27.12.2019Im Schneeregen in die Weltelite gefahren

(rsn) - 2019 war das Jahr des großen Durchbruchs in der Karriere von Felix Großschartner. Ab seinem ersten Saisonrennen an unterstrich er, dass der 26-Jährige sich mittlerweile zu den besten Rundfa

26.12.2019Nach dem Teamwechsel schnell in die Erfolgsspur gefunden

(rsn) – Nach sechs Jahren bei BMC wechselte Stefan Küng im vergangenen Winter nach Frankreich zu Groupama – FDJ und zeigte dort eine sehr ansprechende Saison, die von seiner Bronzemedaille im WM

25.12.2019Mit dem ersten Profisieg ins rot-weiß-rote Trikot

(rsn) - Wenn auch das Jahreshighlight aufgrund zweier Stürze bei der Tour de France nicht das Ergebnis brachte, das sich Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) erhofft hatte, so konnte der 28-Jährige t

24.12.2019In der zweiten Saisonhälfte den Anschluss an die Besten verloren

(rsn) – Nachdem er sich 2018 erfolgreich auf die Ardennenklassiker konzentriert und Lüttich–Bastogne–Lüttich gewonnen hatte, nahm Bob Jungels (Deceuninck - Quick-Step) in diesem Jahr einen Ku

24.12.2019Keine Spitzensaison, aber auch kein Totalausfall

(rsn) – Wie schon 2018 startete John Degenkolb (Trek – Segafredo) mit einem frühen Erfolgserlebnis verheißungsvoll in die Saison. Doch dem Etappensieg bei der Tour de la Provence (2.1) Mitte Fe

23.12.2019Die eigenen Erwartungen noch übertroffen

(rsn) – In einer über weite Strecken enttäuschend verlaufenen Saison des Subweb-Teams war Neoprofi Marc Hirschi eine der positiven Erscheinungen. Der erst 21-jährige Schweizer fuhr zwölf Top-Te

Weitere Radsportnachrichten

11.09.2025Almeida: “Das Leben basiert auf ‘Was-Wäre-Wenns‘“

(rsn) – Im verkürzten Zeitfahren der Vuelta a Espana hat sich Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) seinen zweiten internationalen Sieg dieser Saison gesichert. Auf der 18. Etappe war er nach 12,2 Kilom

11.09.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 18. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 23. August in Turin in Norditalien zur 80. Vuelta a Espana (2.UWT) angetreten. 3151 Kilometer ist die Spanien-Rundfahrt in diesem Jahr lang, nicht weniger als

11.09.2025Ganna gewinnt Zeitfahren, Almeida macht Zeit auf Vingegaard gut

(rsn) – Top-Favorit Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) hat das Einzelzeitfahren der 80. Vuelta a Espana gewonnen. Der zweimalige Weltmeister aus Italien benötigte für den auf 12,2 Kilometer verkürz

11.09.2025Bredewold springt für gestürzte Kopecky in die Bresche

(rsn) – Nach ihrem Auftaktsieg bei der Tour de l´Ardèche (2.1) hat Weltmeisterin Lotte Kopecky (SD Worx – Protime) nach einem Sturz auf der 3. Etappe die Rundfahrt vorzeitig verlassen müssen. D

11.09.2025Del Toro clever und stark: Mexikaner gewinnt Coppa Sabatini

(rsn) – Isaac Del Toro (UAE – Emirates – XRG) hat bei den italienischen Herbstklassikern weiterhin alles unter Kontrolle. Der 21-jährige Mexikaner sicherte sich in der Toskana auch die 73. Copp

11.09.2025Coquard bleibt bei Cofidis, Juul-Jensen verlängert mit Jayco

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

11.09.2025Nach Giro-Sturz: Brenner wollte Karriere beenden

(rsn) – Auch wenn er beim Giro della Toscana nicht ins Ziel kam, so ist die Tatsache, dass Marco Brenner (Tudor) erstmals nach seinem Sturz auf der 19. Etappe des Giro d’Italia wieder ein Radrenne

11.09.2025Gall hofft für die letzten Vuelta-Tage auf bessere Beine

(rsn) – Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) gehört zu denjenigen Fahrern, die über die Verkürzung des heutigen Einzelzeitfahrens der Vuelta a Espana nicht traurig sein dürften. Auf den j

11.09.2025Pogacar äußert Verständnis für Ayusos vorzeitigen Abschied

(rsn) – Tadej Pogacar hat Verständnis für den vorzeitigen Abschied von Juan Ayuso UAE – Emirates – XRG, will sich aber offensichtlich nicht in den Disput zwischen dem Spanier und dem Team einm

11.09.2025Startzeiten des Einzelzeitfahrens der Vuelta a Espana 2025

(rsn) – Oscar Riesebeek (Alpecin – Deceuninck) wird um 14:45 Uhr in Valladolid das Einzelzeitfahren der 80. Vuelta a Espana eröffnen. Aus Sicherheitsbedenken wegen auch für die 18. Etappe zu erw

10.09.2025Zeitfahren aus Sicherheitsgründen von 27,2 auf 12,2 km gekürzt

(rsn) – In Valladolid steht das einzige Einzelzeitfahren dieser Vuelta auf dem Programm. Der eigentlich 27,2 Kilometer lange, flache Parcours wurde am Vorabend der Etappe auf 12,2 Kilometer gekürzt

10.09.2025Vingegaard: “Diese Tage muss man eben überstehen“

(rsn) – Kaum etwas gewonnen hat Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) auf der 17. Etappe der Vuelta a Espana. Im schweren Schlussanstieg konnte der Däne keinen Unterschied machen. Immerhin: Se

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • La Vuelta Ciclista a Espana (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Turul Romaniei (2.2, ROU)