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08.07.2019 | (rsn) - Letizia Borghesi (Aromitalia - Basso Bikes - Vaiano) hat die 4. Etappe des Giro Rosa gewonnen. Im hart umkämpften Sprint einer dreiköpfigen Ausreißergruppe setzte die 20-jährige Italienerin sich knapp Nadia Quagliotto (Alé Cipollini) durch.
Quagliotto hob auf dem Zielstrich als Zeichen ihres Sieges bereits ihren Arm, doch Borghesi konnte ihr Vorderrad auf den letzten Zentimetern noch an ihrer Landsfrau vorbeischieben und holte nach Foto-Finish den größten Erfolg ihrer Karriere. Dritte wurde mit Chiara Perini (BePink) eine weitere Italienerin, den Sprint des Feldes um Platz vier gewann 42 Sekunden später Marianne Vos (CCC - Liv).
“Ich hatte letztes Jahr eine schwere Saison, mein neues Team hat mir die Motivation zurückgegeben“, sagte Borghesi, die 2018 noch für Be Pink unterwegs war. “Der Giro ist ein langes Rennen mit vielen schweren Tagen, da ist es wichtig, auch im Kopf frisch zu bleiben. Ich habe heute nie aufgegeben, so zu gewinnen ist unglaublich.“
An der Spitze der Gesamtwertung gab es keine Veränderungen, Katarzyna Niewiadoma (Canyon - SRAM) kam als 19. ins Ziel und geht nun im Rosa Trikot auf die schwere Bergetappe zum Lago di Cancano am Dienstag. Vos vergrößerte ihren Vorsprung in der Punktewertung, verlor aber das Bergtrikot an Sofie De Vuyst (Parkhotel Valkenburg), die sich am einzigen klassifizierten Anstieg des Tages zwei Punkte holte. Juliette Labous (Team Sunweb) trägt weiter das Weiße Trikot der besten Nachwuchsfahrerin, Elisa Longo Borghini (Trek - Segafredo) bleibt im Blauen Trikot der besten Italienerin.
So lief das Rennen:
Die 4. Etappe über 100,1 km von Lissone nach Carate Brianza war die topografisch bisher einfachste des Rennens. Die Landschaft nördlich von Mailand war nicht topfeben, aber es gab keine wirklich schweren Anstiege.
Nach einer schnellen und hektischen Startphase, in der keine Gruppe davongelassen wurde, konnten sich schließlich nach 38 Kilometern Borghesi, Perini und Anouska Koster (Team Virtu Cycling) absetzen. Koster verlor bald den Anschluss und wurde durch Quagliotto ersetzt, die allein nach vorn gefahren war.
Im Feld wollte keine Mannschaft die Verantwortung für die Nachführarbeit übernehmen. Dies ließ den Vorsprung der Ausreißerinnen auf 4:40 Minuten ansteigen und bedeutete, dass Quagliotto zwischenzeitlich die virtuelle Gesamtführung übernahm.
Am Anstieg der 3. Kategorie nach Besana in Brianza knapp 15 Kilometer vor dem Ziel versuchte Quagliotto, ihre Gefährtinnen abzuschütteln, hatte aber keinen Erfolg. Zum Ende hin machten dann doch WNT - Rotor, Mitchelton - Scott und Niewiadomas Team Canyon - SRAM Tempo, aber als der Abstand an der Fünfkilometermarke immer noch fast 2:30 Minuten betrug, war klar, dass die Ausreißer um den Etappensieg fahren würden.
Nachdem eine Attacke von Borghesi neutralisiert worden war, gingen die drei Italienerinnen zusammen auf den letzten Kilometer. Quagliotto begann ihren Sprint 250 Meter vor dem Ziel, Borghesi konnte dagegenhalten und hechtete auf den letzten Metern noch mit einem “Tigersprung“ an ihrer zu früh jubelnden Konkurrentin vorbei.
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