DM-Zeitfahren: Pedale setzte in der Kurve auf

Anfängerfehler bringt Martin nicht vom neunten Titel ab

Von Joachim Logisch aus Spremberg

Foto zu dem Text "Anfängerfehler bringt Martin nicht vom neunten Titel ab"
Tony Martin (JUmbo - Visma) | Foto: Cor Vos

29.06.2019  |  (rsn) - Man hat sich schon fast daran gewöhnt, dass Tony Martin bei den Deutschen Meisterschaften im Zeitfahren den Titel abräumt. Immerhin feierte der 34-Jährige in Spremberg nun schon seinen neunten Sieg, den achten in Folge. Ungewöhnlich ist, wie der 34-Jährige diesmal gewann. Der sensible Profi, der sich schnell Gedanken macht, ließ sich auf der neugebauten Straße am Rande des riesigen Tagebaus von einem Hinterraddefekt nur kurz aus dem Konzept bringen.“

Passiert war es in einer scharfen Kurve, die er zu scharf angefuhr und dabei mit dem linken Pedal die Straße berührte. Ein echter Anfängerfehler! "Ich bin mit dem durchsichtigen und nicht dem dunklen Visier gestartet, weil es schon so spät war. Ich fürchtete, die Dämmerung könnte einsetzen, wie es vor ein paar Jahren in Baunatal schon mal war. Aber die Sonne stand so tief, dass ich in der Kurve geblendet wurde“, schilderte Martin, wie es zu dem Lapsus kam.

"Ich war dadurch desorientiert, ging zu früh wieder auf die Pedale und setzte leicht auf. Das versetzte mir das Hinterrad, das sofort runter ging. Das ist mir so auch noch nie passiert. Deshalb musste ich das Rad wechseln. Das hat noch ein paar Sekunden gedauert, weil das Begleitfahrzeug noch um die Kurve musste. Zum Glück bin ich nicht gestürzt!", fügte er an

Anstatt diesen Umstand zu feiern, haderte er allerdings mit sich. "Nach dem Radwechsel musste ich mich erst mal wieder moralisch aufbauen. Ich denke, dass ich bis dahin eine gute Zeit hingelegt hatte. Die war nun wieder weg. Nach einer kurzen Phase habe ich mich aber wieder gefangen und mit Jasha Sütterlin ein gutes Ziel vor Augen gehabt. Das hat mir auf jeden Fall sehr geholfen. Das macht bei so einer Strecke viel aus. Aber Nils hatte bestimmt auch ein paar Konkurrenten vor sich, von daher war das schon Chancengleichheit!“, glaubt Martin, durch seine "Zugmaschine“ keinen echten Wettbewerbsvorteil gegenüber seinem ärgsten Konkurrenten gehabt zu haben.

Das so entstandene Duell sorgte dafür, dass Martin mit 18 Sekunden Vorsprung vor Nils Politt den Meistertitel einfuhr. Das Happy End zeigte ihm wohl auch, dass es manchmal besser ist zu fahren anstatt zu zweifeln!

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