Der Schnellste im nassen Bergaufsprint

Roglic krallt sich in Torgon seinen zweiten Etappensieg

Von Lukas Knöfler

Foto zu dem Text "Roglic krallt sich in Torgon seinen zweiten Etappensieg"
Primoz Roglic (Jumbo - Visma) | Foto: Cor Vos

04.05.2019  |  (rsn) - Nach seinem Etappensieg auf der 1. Etappe war Primoz Roglic (Jumbo - Visma) auch auf der verkürzten 4. Etappe der Tour de Romandie nicht zu schlagen. Nach 107,6 Kilometern, die mit einem 13 Kilometer langen Schlussanstieg endeten, war der Slowene im Sprint einer kleinen Gruppe der Schnellste und baute seine Gesamtführung weiter aus. Hinter Roglic belegten Rui Costa (UAE Team Emirates) und Geraint Thomas (Ineos) die Plätze zwei und drei.

Felix Großschartner und Emanuel Buchmann (beide Bora-hansgrohe) konnten am Schlussanstieg mithalten, zogen auf den letzten Kilometern beide je einmal das Tempo an und kamen schließlich zeitgleich mit Roglic als Sechster und Achter ins Ziel, verloren aber wegen der Zeitgutschriften für die ersten drei Fahrer je zehn Sekunden auf den Führenden. Großschartner wurde in der Gesamtwertung von Geraint Thomas (Team Ineos) überholt und ist jetzt Fünfter, Buchmann schob sich auf den achten Gesamtrang vor.

Nach dem dritten Platz am Freitag war Roglic froh über seinen Etappensieg: "Gestern habe ich im Sprint verloren, also dachte ich: Warum nicht, heute möchte ich gewinnen!" Der Slowene glaubte nicht, dass die Verkürzung der Königsetappe um 70 Kilometer - wegen Kälte und Niederschlag wurde ein Berg gestrichen - das Ergebnis beeinflusst hatte. "Ich glaube, dass es im Ergebnis keinen Unterschied gemacht hätte, wenn wir mehr Berge gehabt hätten. Es war immer noch eine schwere Etappe", so Roglic. "Es war sehr kalt, besonders wenn man nass ist. Daher war die Streckenänderung absolut die richtige Entscheidung."

So lief das Rennen:

Durch die Verkürzung war dem Schweizer Nationalfahrer Simon Pellaud das Bergtrikot schon vor dem Start auch rechnerisch nicht mehr zu nehmen. Trotzdem ging Pellaud in die Ausreißergruppe und gewann unterwegs einen Bergpreis der 3. Kategorie. Außerdem waren noch Alexis Gougeard (AG2R La Mondiale), Remco Evenepoel (Deceuninck-Quick Step), Jonas Gregaard Wilsly (Astana), Daniel Felipe Martinez (EF Education First), Harm Vanhoucke (Lotto Soudal), Andrea Pasqualon (Wanty - Gobert) und Pellauds Nationalmannschaftskollege Claudio Imhof in der Gruppe dabei, die 40 km vor dem Ziel einen Vorsprung von 2:15 Minuten hatte. Damit war Martinez virtueller Gesamtführender.

Am Fuß des Schlussanstiegs war der Abstand durch die Nachführarbeit der Teams Jumbo-Visma und Groupama-FDJ von Roglic und dem im Weißen Trikot fahrenden David Gaudu auf unter anderthalb Minuten gefallen. Imhof versuchte sich zu lösen, wurde aber schnell wieder eingeholt und von Pellaud und Martinez stehen gelassen. Die Gruppe löste sich auf, Martinez war nun allein vorn, bekam aber an der 10-Kilometer-Marke Gesellschaft von Gougeard.

Aus dem Feld fuhren nacheinander Winner Anacona (Movistar Team), Roland Thalmann (Schweizer Nationalmannschaft) und Simon Spilak (Team Katusha-Alpecin) heraus und machten sich auf die Verfolgung, kamen aber nie bis ganz nach vorne. Team Ineos übernahm mit Diego Rosa und Dylan van Baarle die Nachführarbeit und konnte fünf Kilometer vor dem Ziel mit Gougeard und Martinez die letzten Angreifer einholen.

Nach einem kurzen Angriff von Guillaume Martin (Wanty - Gobert) attackierte Gaudu zum ersten Mal, kam aber nicht weg, da Steven Kruijswijk (Jumbo-Visma) für seinen Kapitän Roglic hinterherfuhr. Gaudu versuchte es noch einmal, aber wieder holte Kruijswijk ihn ein. Die Bergwertung wurde schon 2,3 Kilometer vor dem Ziel abgenommen, danach ging es noch leicht ansteigend durch den Ski-Ort Torgon bis zur Ziellinie.

Hugh Carthy (EF Education First) griff an und konnte mit Jan Hirt (Astana) ein kleines Loch reißen, doch jetzt ging Roglic persönlich hinterher und fuhr einfach an den beiden vorbei. Geraint Thomas schloss zu Roglic auf, auf dem letzten Kilometer führte Carthy auch den Rest der Gruppe wieder heran.

Carthy versuchte, für seinen Teamkameraden Michael Woods den Sprint anzuziehen, aber der Kanadier war zu weit hinten und konnte nicht mitgehen, als Roglic auf den letzten Metern vorbeizog. Costa wurde Zweiter und zog dank der Bonifikationen in der Gesamtwertung an Gaudu vorbei. Der Portugiese hat vor dem Abschlusszeitfahren zwölf Sekunden Rückstand auf Roglic, Gaudu ist mit 16 Sekunden Rückstand Dritter, wird sich aber gegenüber Thomas auf dem vierten Platz verteidigen müssen.

"Morgen im Zeitfahren starten wir alle bei Null. Natürlich habe ich einen kleinen Vorsprung, aber jeder wird alles geben", gab sich Roglic mit Blick auf den 17 Kilometer langen Kampf gegen die Uhr von Genf defensiv.

Mehr Informationen zu diesem Thema

06.12.2019Tour de Romandie 2020: 1. Etappe wird zum WM-Test

(rsn) - Die 74. Tour de Romandie könnte für diejenigen Fahrer besonders interessant werden, die sich im Herbst 2020 Hoffnungen auf eine Weltmeisterschaftsmedaille machen. Wie die Organisatoren der W

05.05.2019Romandie: Roglics Siegesfahrt im Video

(rsn) - Primoz Roglic (Jumbo - Visma) hat auch sein drittes Mehretappenrennen dieser Saison siegreich beenden können. Am Sonntag gewann der Slowene das abschließende Zeitfahren der 73. Tour de Roma

05.05.2019Großschartner bestätigt Türkei-Sieg mit Rang vier

(rsn) – Seine Aussage, dass er zu den besseren Zeitfahrern unter den starken Kletterern gehört, unterstrich Felix Großschartner (Bora – hansgrohe) mit seinem neunten Platz am Schlusstag der Tour

05.05.2019Roglic räumt bei der Tour de Romandie groß ab

(rsn) - Primoz Roglic (Jumbo - Visma) hat auch das Zeitfahren zum Abschluss der 73. Tour de Romandie gewonnen und reist mit drei Etappensiegen und dem Gelben Trikot im Gepäck zum am kommenden Samstag

05.05.2019Roglic mit drittem Etappensieg zur souveränen Titelverteidigung

(rsn) - Primoz Roglic (Jumbo - Visma) hat auch sein drittes Mehretappenrennen dieser Saison siegreich beenden können. Am Sonntag gewann der Slowene das abschließende Zeitfahren der 73. Tour de Roma

05.05.2019Startliste des abschließenden Zeitfahrens der Tour de Romandie

(rsn) - Der Däne Rasmus Iversen (Lotto Soudal) eröffnet um 12:24 Uhr das alles entscheidende Zeitfahren der 73. Tour de Romandie. Auf dem 16,9 Kilometer langen Rundkurs von Genf warten zwei kürzer

05.05.2019Großschartners couragierte Schlussattacke wurde nicht belohnt

(rsn) - Auch auf der Königsetappe der 73. Tour de Romandie waren Felix Großschartner und Emanuel Buchmann “im Gleichschritt“ unterwegs. Bei dem wegen Schneefalls um einen schweren Berg auf 107,

05.05.2019Vorschau auf die Rennen des Tages / 5. Mai

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wicht

04.05.2019Roglic gewinnt Königsetappe im Regen von Torgon

(rsn) - Primoz Roglic (Jumbo - Visma) hat auf der Königsetappe der Tour de Romandie noch einmal seinen Anspruch auf den Gesamtsieg bei der einwöchigen Rundfahrt in der Schweiz unterstrichen und sein

04.05.2019Romandie-Königsetappe um 70 Kilometer verkürzt

(rsn) - Elia Viviani (Deceuninck - Quick-Step) ist am Samstag nicht zur Königsetappe der Tour de Romandie angetreten. Der italienische Bahn-Weltmeister leider unter den Folgen einer Grippe und soll s

04.05.2019Vorschau auf die Rennen des Tages / 4. Mai

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wicht

03.05.2019Großschartner: “Ich wollte um den Etappensieg kämpfen“

(rsn) –Felix Großschartner konnte sich auf der 3. Etappe der Romandie-Rundfahrt rund um Romont auf Platz vier in der Gesamtwertung verbessern. Als Tagesfünfter griff der Österreicher, zuletzt Gew

Weitere Radsportnachrichten

29.10.2025Heizomat – Cube will bei Cross-Weltcups wieder in die Top 10

(rsn) – Seit gut einem Monat drehen die Crosser bereits wieder ihre Runden – und mittendrin im Getümmel der meist belgischen und niederländischen Stars ist auch erneut das deutsche Team Heizomat

29.10.2025Pidcock: “Ich war in der besten Form meines Lebens“

(rsn) – Fünf Siege feierte Tom Pidcock in seiner ersten Saison beim Schweizer Zweitdivisionär Q36.5 Pro Cycling Team. Zwar ging er bei WorldTour-Rennen leer aus, dennoch erklärte der Brite gegenÃ

29.10.2025Umstrukturierung bei Movistar: White kommt als neuer Manager

(rsn) - Nach rund 13 Jahren als Sportdirektor beim australischen Jayco-AlUla-Team und dessen Vorgängern hatte Matthew White den Rennstall im Mai 2025 völlig überraschend und im “gegenseitigen Ein

29.10.2025Nach Sturz bei Polen-Rundfahrt: Baroncini trainiert wieder

(rsn) – Rund zweieinhalb Monate nach seinem schlimmen Sturz auf der 3. Etappe der Polen-Rundfahrt (2.UWT), in dessen Folge er zwei Wochen im künstlichen Koma lag, sitzt Filippo Baroncini wieder auf

29.10.2025Kehrt Madonna di Campiglio ins Giro-Programm zurück?

(rsn) – Laut einer Meldung von Ciclismo Sportrentino wird der Anstieg nach Madonna di Campiglio im kommenden Jahr ins Programm des Giro d’Italia zurückkehren. Es wäre das dritte Mal nach 1999, 2

29.10.2025Kluge ärgert sich: “Von der UCI beraubt“

(rsn) –13 Runden noch waren bei der Bahn-WM in Santiago de Chile im Madison der Männer zu absolvieren. Das dänische Team verschärfte das Tempo, die Briten scherten aus, Deutschland in dritter Pos

29.10.2025Velasco bleibt bei Astana, Buijsman zurück zu Human Powered Health

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

28.10.2025UCI sperrt Ex-Movistar-Profi Rangel für 20 Monate

(rsn) Der Radsportweltverband UCI hat Vinícius Rangel für zwanzig Monate gesperrt. Der 24-jährige Brasilianer, der bis Ende 2024 bei Movistar unter Vertrag stand, hat nach Angaben der UCI innerhalb

28.10.2025Nach “Schock-Aus“: Thüringen Ladies Tour doch mit Zukunft?

(rsn) – Nachdem das Land Thüringen eine bereits zugesagte finanzielle Förderung in Höhe von 200.000 Euro rückgängig gemacht hatte, musste die Lotto Thüringen Ladies Tour 2025 abgesagt werden.

28.10.2025Krieger beendet aktive Karriere und wechselt ins Auto

(rsn) – Es ist ein leiser Abschied, den Alexander Krieger von seiner Profikarriere vollzogen hat. Aber es ist einer. Wie sein Team Tudor nun bekanntgegeben hat, wechselt der 33-Jährige vom Rad ins

28.10.2025Lidl – Trek künftig mit deutscher Lizenz unterwegs

(rsn) – Das Team Lidl - Trek fährt künftig unter deutscher Flagge. Nachdem der Lebensmittel-Discounter aus Baden-Württemberg bereits gestern die Übernahme der Mehrheitsanteile am Rennstall kommu

28.10.2025Lipowitz würde auch 2026 gerne die Tour ins Visier nehmen

(rsn) – Wenige Tage nach der Streckenpräsentation der 113. Tour de France ist noch offen, wen Red Bull – Bora – hansgrohe im kommenden Jahr als Kapitän zu den drei großen Rundfahrten schicken

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine