--> -->
15.04.2019 | (rsn) - 1:42 Minuten nach Sieger Philippe Gilbert (Deceuninck - Quick-Step) kam Wout Van Aert (Jumbo - Visma) ins Ziel. Der dreifache Cross-Weltmeister rollte aus, sackte im Innenraum des Velodroms zusammen und blieb für einige Zeit völlig entkräftet liegen. Erst mehrere Minuten später, nachdem er aus dem Rad-Stadion hinausgetorkelt war, konnte sich der 24-jährige Belgier richtig artikulieren und fand die nötigen Worte, um über die vergangenen sechs Stunden zu sprechen, in denen er Paris-Roubaix zwar mitgeprägt hatte, am Ende aber ohne Top-Resultat geblieben war.
"Ich fühle mich schrecklich. Ich bin völlig leer. Ich kann nicht viel sagen", erklärte Van Aert. "Es war sehr hektisch. Nach meinem Pech im Wald (von Arenberg, Anm. d. Red.) war ich eine Stunde am Limit. Da habe ich nicht über Essen oder Trinken nachgedacht." Das sollte ihm später zum Verhängnis werden.
Ein Vorderrad-Plattfuß sowie eine festgeklemmte Kette auf dem gefürchteten Kopfsteinpflaster im Wald von Arenberg sorgten dafür, dass Van Aert mit Teamkollege Pascal Eenkhoorn das Rad tauschen und lange Zeit mit Heinrich Haussler (Bahrain - Merida), der bereits im Sektor zuvor einen Platten hatte, hinter dem Feld herjagen musste. Und kaum hatte Van Aert den Anschluss wieder hergestellt und am Teamwagen auf sein eigenes Ersatzrad gewechselt, rutschte er in einer eigentlich harmlosen Rechtskurve weg und musst erneut eine Verfolgungsjagd aufnehmen.
Unnötiger Sturz kostete weitere Kraft
"Ich weiß nicht warum. War da Sand? Ich weiß es nicht", so Van Aert später nach einer Dusche und etwas erholter am Teambus. Doch damit hatte seine Pechsträhne noch längst kein Ende. Denn nachdem sein erstes Rad durch die Kettenprobleme vom Wald von Arenberg außer Gefecht war, bekam sein Ersatzrad durch diesen Sturz am großen Kettenblatt einen heftigen Schlag ab. "Ich musste von da an auf dem kleinen Kettenblatt weiterfahren. Glücklicherweise ist das bei Paris-Roubaix auch recht groß, aber ideal war das nicht", erklärte der Belgier nun mit einem Lachen.
Er schaffte es trotzdem gut 50 Kilometer vor dem Ziel in die entscheidende Gruppe um Gilbert, Nils Politt (Katusha - Alpecin) und Titelverteidiger Peter Sagan (Bora - hansgrohe), doch eine halbe Stunde später bekam er die Rechnung für seine kräftezehrenden Aufholjagden.
"Ich habe einfach nicht genug Energie aufgenommen"
"30 Kilometer vor dem Ziel merkte ich, dass mir der Sprit fehlt. Für mich wäre es dann ideal gewesen, wenn die Gruppe bis zum Carrefour de l'Arbre zusammengearbeitet hätte. Aber sie haben angefangen zu attackieren", so Van Aert. Gilbert zog seinem Landsmann schließlich rund 22 Kilometer vor dem Ziel am Ende von Pavé-Sektor 6 den sprichwörtlichen Stecker, so dass der seine fünf Begleiter davonziehen lassen musste.
"Ich habe gespürt, dass ich nichts mehr in mir hatte. Ich hatte einen schweren Hungerast. Das war schmerzhaft. Ich hatte wirklich gute Beine, aber das ist heute nur ein schwacher Trost. Ich habe einfach nicht genug Energie aufgenommen", gab er zu. "Das hier ist immer noch das schönste Rennen des Jahres, aber es muss alles für Dich laufen."
Nach Rang neun bei der Flandern-Rundfahrt und einem 13. Platz in Roubaix im Vorjahr, holte der 24-Jährige bei den beiden großen Kopfsteinpflaster-Monumenten diesmal einen 14. und einen 22. Rang. Trotzdem hat Van Aert sich in seinem zweiten Straßen-Frühjahr weiter in der Weltspitze für die Kopfsteinpflaster-Klassiker festgesetzt. Am kommenden Wochenende startet er nun erstmals in den Ardennen beim Amstel Gold Race - und auch da ist Van Aert einiges zuzutrauen. Die Form stimmt, nur Glück und Ernährung müssen in den Ardennen noch passen.
17.04.2019Degenkolb: Eschborn-Frankfurt motiviert nach Roubaix-Enttäuschung(rsn) - Am Donnerstag steht für John Degenkolb (Trek - Segafredo) ein wichtiger Abend an. Zwar hat der Anlass keinen Einfluss auf seine eigene Karriere, doch mit Sport hat er trotzdem zu tun. Der Obe
17.04.2019Im zehnten Teamjahr führt Schwarzmanns Weg zum Giro(rsn) - 10-jähriges Dienstjubiläum bei Bora – hansgrohe feiern in dieser Saison drei Fahrer, die seit den Anfängen als Kontinentalteam der Raublinger Mannschaft die Treue gehalten haben. Cesare
16.04.2019Rious Rettung war ein kühles Bier(rsn) - Alan Riou (Arkéa Samsic) wird seine Premiere bei Paris - Roubaix wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Nachdem er in der Anfangsphase seinem Teamkapitän André Greipel nach dessen Defekt se
16.04.2019Mittendrin im Chaos des Pelotons bei Paris-Roubaix(rsn) - Es ist eines der chaotischsten Rennen der Welt - zumindest heißt es das immer. Doch auf den normalen TV-Bildern lässt sich das meist nur erahnen. Die ASO gewährt nun aber mit Hilfe von Onbo
15.04.2019Paris-Roubaix: Bei Greipel klappte nur das Teamwork(rsn) - Viel vorgenommen, aber das Ziel nicht erreicht. So lässt sich Paris-Roubaix aus der Sicht von André Greipel (Arkéa Samsic) wohl am besten zusammenfassen. Der Siebte von 2017 war motiviert i
15.04.2019Trek-Segafredo-Profi Pantano positiv auf EPO getestet(rsn) - Der Kolumbianer Jarlinson Pantano (Trek - Segafredo) ist bei einer Trainingskontrolle am 26. Februar diesen Jahres positiv auf Epo getestet worden. Der Kletterpezialist steht seit heute auf de
15.04.2019Siskevicius: 2018 vor verschlossenem Velodrom, diesmal Neunter(rsn) - Es ist wohl eine der größten Geschichten von Paris-Roubaix im Jahr 2019: Im Vorjahr noch aus der Karenzzeit gefallen, trotzdem zu Ende gefahren und in Roubaix vor einem mittlerweile abgesch
15.04.2019Sagans fünfter Platz bei Paris-Roubaix “war wohl das Maximum“(rsn) – Schlechter als gehofft, aber besser als befürchtet. So dürfte der fünfte Platz von Titelverteidiger Peter Sagan (Bora – hansgrohe) bei Paris-Roubaix nach seiner auch aufgrund eines Mag
15.04.2019Gilbert: “Es ist mein Traum, alle fünf Monumente zu gewinnen“ (rsn) - Es war die Erfahrung aus 21 GrandTours, 54 Monument-Starts und 74 Siegen, die Philipp Gilbert einsetzte, um Nils Politt zu schlagen. Mit dem Sieg bei Paris-Roubaix hat der Belgier nach der Lom
14.04.2019Clever und mutig: Das Meisterstück des Nils Politt(rsn) - Lange lag er seiner Frau Annike im Arm, und als Nils Politt dann fürs erste Fernseh-Interview mit der ARD seine Brille abnahm, wischte er zunächst ein paar Tränen weg, bevor er zu sprechen
14.04.2019Politt vs. Gilbert im berühmten Velodrom von Roubaix(rsn) - Bis zur letzten Kurve am Ende von 257 harten Kilometern lag Nils Politt (Katusha - Alpecin) bei Paris-Roubaix an der Spitze. Dann aber startete Philippe Gilbert (Deceuninck - Quick-Step) den f
14.04.2019Vanmarcke: Großer Gang verhinderte den großen Coup(rsn) – Vor dem Rennen hätte Sep Vanmarcke (EF Education First) einen vierten Platz bei Paris-Roubaix wohl mit Handkuss genommen. Denn der Belgier war in den letzten Wochen durch eine Knieverletzu
01.12.2025Alle Etappen im Detail: Die Strecke des Giro d´Italia 2026 (rsn) – Der 109. Giro d´Italia (2.UWT) wird im Mai 2026 über 21 Etappen und 3.459 Kilometer mit 49.150 Höhenmetern führen. Vom Grande Partenza in Bulgarien führen die ersten drei Teilstücke du
01.12.2025Finestre und Nevegal-Bergzeitfahren sollen Frauen-Giro 2026 entscheiden (rsn) – Der 37. Giro d´Italia Women (2.WWT) wird über neun Etappen mit 1.153,7 Kilometer sowie 12.500 Höhenmetern führen und als Highlight den Colle delle Finestre bereithalten. Die Italien-Rund
01.12.2025Frühe Freiheiten und dann den Kapitänen ein verlässlicher Helfer (rsn) – Sein zweites Dienstjahr bei Lidl – Trek begann für Patrick Konrad mit starken Ergebnissen bei den ersten Rennen sehr gut, ehe der Niederösterreicher in die Helferrolle wechselte und auc
01.12.2025Drei Jahre nach Unfalltod: Gedenkstein für Rebellin enthüllt (rsn) – Am 30. November 2022 kam Davide Rebellin bei einer Trainingsausfahrt ums Leben. Der 51-jährige Italiener, der erst kurz zuvor seine Karriere beendet hatte, war in Montebello Vicentino von e
01.12.2025Girmay: Mit “großartigem Teamgeist die größten Rennen gewinnen“ (rsn) – Der künftig mit einer Schweizer Lizenz ausgestattete Zweitdivisionär NSN kann den ersten Top-Transfer vermelden. Wie der Nachfolger von Israel – Premier Tech mitteilte, hat Biniam Girmay
01.12.2025Sauerland-Rundfahrt plant für 2026 schweren Parcours und Zeitfahren (rsn) – Mit dem Aufstieg des Bundesliga-Klassikers Sauerland-Rundfahrt zum mehrtägigen UCI-Event hat Deutschland im kommenden Jahr neben der Lidl Deutschland Tour (2.Pro) endlich wieder ein zweites
01.12.2025Auch ohne Risiko eine Saison mit vielen positiven Momenten (rsn) - Oliver Mattheis (Bike Aid) kann auf eine Saison zurückblicken, die für ihn viele positive Momente bereithielt. Von Ruanda im Februar bis zur Europameisterschaft im Oktober präsentierte er
01.12.2025Van Aerts Cross-Programm: Acht Rennen, keine WM (rsn) – Wenige Tage, nachdem Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) sein Cross-Programm dieses Winters präsentiert hat, veröffentlichte Visma - Lease a Bike auch den Terminkalender von Wou
01.12.2025Girmay wechselt zum Israel-Nachfolger NSN (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
01.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025 (rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden
01.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
01.12.2025U23-Champions, Bahnasse und eine Skilangläuferin (rsn) – 56 Frauen haben mit dem neuen, für beide Geschlechter einheitlichen Punktesystem den Sprung in die RSN-Jahresrangliste 2025 geschafft. Wir stellen sie alle in den letzten Wochen des Jahres