Entlassung des Lotto-Soudal-General Managers

De Geyter an Personalie Van Aert und Sponsorensuche gescheitert

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Paul De Geyter | Foto: Cor Vos

19.10.2018  |  (rsn) - Als Anfang Oktober die Meldung über die Trennung von Lotto Soudal und General Manager Paul De Geyter veröffentlicht wurde, hieß es von Seiten des belgischen Rennstalls, dass man sich in gemeinsamer Absprache entschieden habe - nach gerade mal rund neun Monaten - die Zusammenarbeit zu beenden.

Erst im Januar hatte der ehemalige Fahrerberater den Job bei Lotto Soudal übernommen, vor allem, so hieß es damals, damit sich der langjährige Team Manager Marc Sergeant verstärkt um die sportlichen Belange würde kümmern können. De Geyters Aufgabe bestand vor allem in der (Weiter)-Verpflichtung von Fahrern und in der Suche nach neuen Sponsoren. Genau daran sei der neue General Manager gescheitert, schrieb nun cyclingnews und zitierte dabei am Freitag ausführlich eine anonyme, offenbar bestens informierte Quelle.

Letztlich sei ein Bündel aus Ereignissen für De Geyters Rauswurf verantwortlich - denn das war es letztlich. Bereits im ersten Halbjahr gab es öffentlich ausgetragenen Streit mit André Greipel. Der deutsche Sprinter, acht Jahre lang der Erfolgsgarant im Team, bezeichnete seinen neuen Chef im Disput um eine Vertragsverlängerung als “Lügner“ und einigte sich schließlich mit dem französischen Zweitdivisionär Fortuneo-Samsic auf einen Zweijahresvertrag. Der Umgang mit der Personalie Greipel wurde allgemein als ein Kommunikationsdesaster gewertet.

Zudem habe unter De Geyters Regie der Zerfall der “Lotto-Soudal-Familie“ gedroht, wie ein Fahrer in einem Telefonat Sergeant gegenüber mitgeteilt haben soll. Das aber war immer das Markenzeichen des kleineren, finanzschwächeren der beiden belgischen WorldTour-Rennställe gewesen. Dazu kam, dass es De Geyter in seiner Amtszeit nicht gelungen sei, auch nur einen einzigen Sponsor zu gewinnen, so die anonyme Quelle.

Den Ausschlag für die Entlassung habe schließlich der gescheiterte Wechsel von Wout Van Aert gegeben. Der aus Vertretern der Sponsoren Lotto, Soudal und Ridley bestehende Vorstand des Teams habe eigens für die Verpflichtung des dreimaligen Cross-Weltmeisters das Budget erhöht. Van Aert habe allerdings zunächst gar kein Vertragsangebot des Managements erhalten - und als das erfolgte, sei der Belgier sich bereits mit LottoNL-Jumbo einig gewesen. "Das hat wahrscheinlich das Fass zum Überlaufen gebracht. Das hat dem Vorstand klar gemacht, dass sie den falschen Mann haben“, zitierte cyclingnews die Quelle.

Am 6. Oktober habe es in Brüssel ein Treffen des Vorstands mit De Geyter gegeben, 48 Stunden später sei die Entlassung des Belgiers erfolgt. "Paul hat sein Bestes zu geben versucht, aber hat zu viel allein gemacht. Er hat unter den Angestellten Nervosität erzeugt“, sagte der unbekannte Informant. Und keine 24 Stunden nach der vorzeitigen Trennung präsentierte Lotto Soudal mit John Lelangue bereits den Nachfolger. Der frühere BMC-Generalmanager stand auch bereits 2017 auf der Liste möglicher Kandidaten. Damals entschied sich der Vorstand für De Geyter.

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