Spiel zwischen Sparen und Investieren in Innsbruck

Konrad: “Die Hölle muss man sich gut einteilen“

Von Peter Maurer aus Innsbruck

Foto zu dem Text "Konrad: “Die Hölle muss man sich gut einteilen“"
Patrick Konrad | Foto: Peter Maurer

30.09.2018  |  (rsn) - Seit zwei Wochen schon sind Österreichs Männer in Innsbruck. Laut Kapitän Patrick Konrad steigt die Spannung mit jedem Tag. Am Sonntag ist es nun soweit und das WM-Straßenherren beginnt, mit dem 26-jährigen Niederösterreicher als Kapitän, der das rot-weiß-rote Sextett zur Sensation führen soll.

"Ich habe schon bewiesen, dass ich bei so langen Rennen mitfahren kann. Es gibt aber Weltklassefahrer im Starterfeld, die das schon seit über zehn Jahren mache. Es wird ein ständiges Spiel zwischen Sparen und Investieren. Wann muss ich mich zurückhalten, wann muss ich Körner freigeben“, analysierte Konrad gegenüber radsport-news.at die Herausforderungen.

Als absolutes Highlight dient bei der Straßen-WM in Innsbruck der finale Anstieg hinauf zur Höttinger Höll, welcher mit einer Maximalsteigung von 28% gespickt ist. Hier soll die Entscheidung im Kampf um die Medaillen fallen: "Die Höll muss man sich gut einteilen. Ich denke, dass man nicht zu Anfang attackieren darf, allerdings sollte der Abstand gering sein zu den Führenden. Hat man fünf Fahrer vor sich, muss man wieder vorbei und Kraft investieren. Oben wird dann das Laktat bis in die Fingerspitzen zu spüren sein und dann folgt noch die technisch schwere Abfahrt. Die Topfavoriten zählen alle zu den Topabfahrern.“

Bevor es auf den Rundkurs um Innsbruck geht, gilt es eine 80 Kilometer lange Anfahrt zu absolvieren. Nach dem Anstieg nach Gnadenwald beginnt die Phase, in der es kein Verschnaufen mehr gibt: sieben Mal der Olympic Climb und danach der Anstieg zur Höttinger Höll warten auf den 160 Kilometern nach der Anfahrt. "Vor Innsbruck müssen wir aufpassen, dass wir keine Gruppen weglassen oder diese abdecken. Wir haben die Woche zwei längere Einheiten gemacht. Die Leistungsdaten stimmen und die Beine waren gut. Wichtig ist, dass wir am Ende des Sonntags nicht mit leeren Händen dastehen“, wusste Konrad, der seinen Ruhepool nun im Burgenland gefunden hat, wo er nach dem Giro ein Haus bezog.

"Es ist ruhig, die Familie wohnt rundherum und auch der Flughafen ist nicht weit entfernt. Das reduziert die Reisezeit, denn ich bin über 230 Tage im Jahr nicht zu Hause. Jede Stunde nach dem Rennen, die man einspart, bedeutet einen größeren Regenerationsfaktor. Nach der Lombardei-Rundfahrt zum Beispiel lande ich schon am Abend wieder in Wien. Für uns gilt einfach, so wenig Zeit wie möglich im Flieger, am Flughafen oder im Auto zu verbringen“, erklärte der 26-Jährige.

Er ist die einzige österreichische Spitze am Sonntag. Aus den bisherigen Rennen am Innsbrucker Kurs hat Konrad zwar einige Erkenntnisse gewonnen, aber keine, die wirklich in das Männerrennen zu übernehmen sind: "Es ist ein großer Unterschied, ob du zwei Stunden fährst, vier oder wie bei uns sieben. Andere Teams sind breiter aufgestellt, teilweise mit vier Leadern. Die können nicht alle auf dieselben Situationen warten sondern müssen mehr probieren und versuchen. Dadurch ist das Eliterennen sicherlich noch unberechenbarer", sagte er voraus.

Mehr Informationen zu diesem Thema

01.12.2018Sport-Business-Gold für Innsbruck 2018

(rsn) - In sechs Kategorien wurde am vergangenen Dienstag im Haus des Sports in Wien erstmals der VICTOR, der Sport Business Preis 2018 vergeben. Die Straßen-WM 2018 in Innsbruck-Tirol wurde dabei al

06.11.2018Valverdes Äußerungen sind eines Weltmeisters unwürdig

(rsn) – Als Alejandro Valverde in Innsbruck nach zwölf vergeblichen Anläufen die Ziellinie eines WM-Straßenrennens als Erster überquerte, habe ich im ersten Moment Freude verspürt. Es ist immer

27.10.2018Weltmeister Valverde gewinnt auch das “Goldene Rad“

(rsn) - Weltmeister Alejandro ist als dritter Spanier nach Miguel Indurain und Alberto Contador mit dem Vélo d´Or (Goldenes Rad) ausgezeichnet worden. Mit dem Preis belohnt die französische Fachzei

07.10.2018Straßen-WM 2022 findet in Australien statt

(rsn) - Die Straßen-Weltmeisterschaften 2022 werden in Australien ausgetragen. Wie der nationale Radsportverband bekanntgab, wird die Stadt Wollongong im Bundesstaat New South Wales die Welttitelkäm

04.10.2018Zu wenig Gehalt: Spaniens Nationalcoach droht mit Rücktritt

(rsn) - Nur wenige Tage nach Alejandro Valverdes WM-Triumph hat Spaniens Nationalcoach Javier Minguez mit seinem Rücktritt gedroht. Wie der 69-Jährige der Nachrichtenagentur Europa Press erklärte,

02.10.2018Valverde macht noch bis zu den Spielen von Tokio weiter

(rsn) - Alejandro Valverde ist mit dem Gewinn des Weltmeistertitels am Ziel seiner Träume. Ans Aufhören denkt der Spanier trotz seiner 38 Jahre aber noch nicht: Valverde will noch bis 2020 als Profi

02.10.2018Zeitfahrweltmeisterin van Vleuten erfolgreich am Knie operiert

(rsn) - Die im WM-Straßenrennen der Frauen gestürzte Annemiek van Vleuten ist am Montag erfolgreich an ihrem gebrochenen Schienbeinkopf (Tibia) operiert worden und wird mindestens vier Wochen eine S

02.10.2018Tritt Walscheid in Kittels und Degenkolbs Fußstapfen?

(rsn) - Immerhin schon vier Siege gelangen dem Team Sunweb beim Münsterland Giro. Die allerdings holten sich drei Deutsche, die längst nicht mehr für den Rennstall von Manager Iwan Spekenbrink fahr

02.10.2018Kennaugh: “Es war viel schwerer, als ich erwartet hatte“

(rsn) - Nicht die hoch gehandelten Zwillingsbrüder Adam und Simon Yates waren im WM-Straßenrennen von Innsbruck die britischen Trümpfe. Vielmehr war der etatmäßige Edelhelfer Peter Kennaugh für

01.10.2018Evenepoel war die Entdeckung der WM 2018

(rsn) - Alejandro Valverde hat mit sieben Medaillen in den letzten 15 Jahren WM-Geschichte geschrieben. Möglicherweise wird im großen Radsportbuch das Kapitel des 38-Jährigen mit dem ersehnten Gewi

01.10.2018Perfekt, aber auch nachhaltig?

(rsn) – Volksfeststimmung im österreichischen Radsport war es definitiv, die wir in den letzten neun Tagen in der Tiroler Landeshauptstadt erleben durften. Selbst als Österreicher, der viel bei na

01.10.2018WM-Podcast: Holzmedaille für den “Fahrer der Saison“

(rsn) - Im letzten Podcast zur Straßen-WM von Innsbruck wirft Lukas Kruse mit Felix Mattis und Peter Maurer einen Blick zurück auf die Straßenrennen der Frauen und Männer, die beide mit Favoritens

Weitere Radsportnachrichten

22.12.2024Teutenberg und Brauße holen sich Omnium-Titel

(rsn) – In Frankfurt an der Oder wurden im Mehrkampf auf der Bahn noch die Deutschen Meisterschaften an diesem Wochenende ausgefahren und die Goldmedaillen sicherten sich Franziska Brauße (Ceratizi

22.12.2024“Bis zur Corona-Infektion lief es richtig gut“

(rsn) - Erst zwölf Tage des neuen Jahres waren vergangen, da standen für Linda Riedmann vom Team Visma - Lease a Bike schon die ersten Rennen an. In Australien bei der Santos Tour Down Under begann

21.12.2024Schöne Highlights und ein sehr starker August

(rsn) – 22 Jahre ist Fabio Christen (Q36.5 Pro Cycling) alt, und der Schweizer kommt aus einer wahren Radsportfamilie. Schon sein Großvater gehörte zu den besten Straßensportlern und auch sein Va

21.12.2024Red-Bull-Sportchef Aldag über die Transfers von Lazkano und Co.

(rsn) – Es war abzusehen, dass Red Bull – Bora – hansgrohe auch in diesem Winter wieder allerhand Veränderungen am Kader für die neue Saison vornehmen würde. Neun Profis stoßen 2025 zum Team

21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg

(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w

21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn

(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite

21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Rembe - Sauerland

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten

(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der

21.12.2024“Riesige Erleichterung“: Auf dem Weg zurück zu alter Stärke

(rsn) – Er war noch nicht ganz wieder der Alte, doch nach zwei krankheitsbedingt schwarzen Saisons hat Maximilian Schachmann 2024 endlich erneut aufblitzen lassen können, wozu er fähig ist. Das ge

21.12.2024Van Empel muss Cross-Wochenende auslassen

(rsn) - Wegen eines Trainingssturzes muss Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) die beiden Cross-Weltcups in Hulst und Zonhoven an diesem Wochenende auslassen. Wie die Niederländerin a

21.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

20.12.2024Meisterschaftsdoppel versöhnte nach Olympia-Enttäuschung

(rsn) – Die Olympischen Spiele in Paris hatten die Österreicherin Anna Kiesenhofer (Roland) wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit zurückgeholt. Immer wieder wurde ihre Sensationsfahrt v

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine