Ohne WM-Druck und mit eindrucksvoller Bilanz

Stigger: “Ich will das einfach genießen“

Von Peter Maurer aus Innsbruck

Foto zu dem Text "Stigger: “Ich will das einfach genießen“"
Laura Stigger konnte schon vor knapp einem Monat ihren WM-Titel im Cross Country bejubeln | Foto: Peter Leitner

27.09.2018  |  (rsn) - Bislang erfüllten sich die Medaillenwünsche der Veranstalternation Österreich bei den Straßen-Weltmeisterschaften in Innsbruck noch nicht. Erst sieben Mal in der WM-Geschichte hat die Alpenrepublik eine Medaille gewonnen. Den Titel gab es überhaupt nur einmal. 2015 fuhr Felix Gall überraschend zum Sieg bei den Junioren in Richmond. Und auch in Innsbruck hofft man in den Straßenrennen auf die Sensation.

Und genau für eine solche könnte im Straßenrennen der Juniorinnen eine Lokalmatadorin sorgen. Vor wenigen Tagen feierte Laura Stigger ihren 18. Geburtstag und ist eigentlich alles andere als im Straßenrennsport beheimatet. Am Mountainbike flitzt die Haimingerin von Sieg zu Sieg und ist in dieser Saison sogar noch ungeschlagen. Wenn die junge Tirolerin im Cross Country am Start steht, dann bekommt die Konkurrenz nur ihr Hinterrad zu sehen. Und dies auch nur für eine kurze Zeit. Stigger wurde in diesem Jahr schon Europa- und Weltmeisterin, zum wiederholten Male versteht sich.

"Zuerst steht die Schule am Programm, dann das Training und die Hausarbeiten. Und dann geht es ins Bett", antwortete sie im Pressegespräch vor dem Rennen den Medienvertretern auf die Frage nach ihrem alltäglichen Trainingsablauf. Der Radsport, speziell der Mountainbikesport, ist ihr großes Hobby und die Leidenschaft, dem Stigger alles unterordnet. Abgesehen von der schulischen Ausbildung, aber das versteht sich bei der Tirolerin fast von alleine.

"Wenn die WM schon direkt vor meiner Haustüre stattfindet, dann ist es für mich schon eine Herausforderung, daran teilzunehmen. Druck verspüre ich aber keinen, ich will das einfach genießen", berichtete Stigger, die erst ein einziges Straßenrennen bestritt. Bei eiskalten Bedingungen fuhr sie im März die Piccolo Trofeo Alfredo Binda. Und im Gegensatz zu ihren Nationalteamkolleginnen beendete sie das Rennen.

Als 14. sorgte Stigger für die einzigen Punkte, die das österreichische Team im Nationencup in dieser Saison geholt hat. Im Vergleich zur Strecke in der Lombardei warten bei den Juniorinnen dann mit dem Anstieg nach Gnadenwald und hinauf zur Bobbahn in Igls zwei schwere Anstiege, die der Tirolerin besser entgegenkommen werden.

Eine Medaille von Stigger zu erwarten ist sicherlich vermessen. Die Straßenerfahrung ist kaum vorhanden, wenn man aber die Manier betrachtet, in der sie auf den Mountainbikestrecken dieser Welt dominiert, so kann sie zur absoluten Sensation werden.

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