Lang gehegter Plan geht auf

Wallays düpiert die Sprinter und Mitausreißer Byström

Von Lukas Kruse

Foto zu dem Text "Wallays düpiert die Sprinter und Mitausreißer Byström"
Jelle Wallays (Lotto Soudal) auf dem Weg zum Vuelta-Etappensieg in Lleida. | Foto: Cor Vos

13.09.2018  |  (rsn) - Jelle Wallays (Lotto Soudal) hat auf der 18. Etappe der 73. Vuelta a Espana für den nächsten Ausreißercoup gesorgt. Der Belgier war auf den 186 Kilometern von Ejea de los Caballeros nach Lleida Teil der Ausreißergruppe des Tages und konnte sich bis ins Ziel vor dem herannahenden Feld behaupten. Auf der langen und am Ende leicht ansteigenden Zielgeraden sprintete er vom Hinterrad des U23-Weltmeisters von 2014, Sven Erik Byström (UAE Team Emirates), zum Sieg. Dritter und damit Erster des Sprints aus dem Feld heraus wurde Peter Sagan (Bora-hansgrohe). Die Klassementfahrer erlebten einen ruhigen Tag, sodass es keine Änderungen in der Gesamtwertung gab.

Für Wallays war der Sieg das Ergebnis eines Plans, den er sich nach zu Beginn der zweiten Vuelta-Woche zurechtgelegt hatte. „Ich hatte nach dem ersten Ruhetag im Kopf, noch etwas auf einer Etappe zu versuchen. Jeder hat heute mit dem Massensprint gerechnet, aber ich dachte: Nein, ich fühle mich gut. Ich kann viele überraschen und heute ist es mir gelungen“, sagte der glückliche Sieger im Ziel.

Nachdem ihr ehemaliger Begleiter Jetse Bol (Burgos-BH) abreißen lassen musste, gingen Byström und Wallays gemeinsam auf die letzten Kilometer. „Ich wusste das Byström der stärkere ist und es leicht bergauf geht“, sagte der Belgier, der mit diesem Wissen seine Taktik für die letzten Kilometer anpasste. „Als ich 1,5 Kilometer vor Ziel gehört habe, dass wir noch 30 oder 25 Sekunden haben, wusste ich, dass es möglich ist. Ich bin an seinem Rad geblieben, weil er schneller ist. Dann habe ich lange gewartet und bin an der 200-Meter-Marke losgefahren“, erklärte Wallays seine Taktik.

Bereits im Januar hatte er bei der Vuelta a San Juan einen ähnlichen Sieg gefeiert. Auch hier konnte er sich als Ausreißer vor dem herannahenden Feld behaupten. Für den 29-jährigen war es auch eine Genugtuung, nachdem er von seinem Team nicht für die Tour nominiert worden war: „Ich habe sehr hart dafür gearbeitet, mit zur Tour zu kommen. Aber dann wurde ich nicht mitgenommen. Also habe ich mich sehr auf die Vuelta vorbereitet, um vielleicht eine Etappe zu gewinnen – und hier ist sie.“

Die Klassementfahrer erlebten einen weitestgehend ruhigen Arbeitstag, sodass es zu keinen Veränderungen in der Gesamtwertung kam. Simon Yates (Mitchelton-Scott) führt die Rundfahrt weiterhin mit 25 Sekunden Vorsprung auf Alejandro Valvere (Movistar) und 1:22 Minuten vor Enric Mas (Quick-Step Floors) an. Emanuel Buchmann liegt auf dem elften Platz, 6:33 Minuten hinter Yates. Alejandro Valverde verteidigte das Punktetrikot und auch Thomas De Gendt (Lotto Soudal) bleibt Führender in der Bergwertung.

So lief die Etappe

Bereits kurz nach dem Start konnten sich Bol, Byström und Wallays aus dem Feld absetzen. Doch die Sprinterteams hielten die Leine kurz und gewährten dem Trio einen maximalen Vorsprung von nur 3:05 Minuten. Schon früh reduzierte das Feld den Abstand etwas und ließ ihn zwischen 2:10 Minuten und 1:50 Minuten schwanken. 30 Kilometer vor dem Ziel erhöhten Quick-Step Floors, Bora-hansgrohe und Trek-Segafredo das Tempo, so dass der Vorsprung der drei Ausreißer schnell auf 1:30 Minuten sank.

Acht Kilometer vor dem Ziel konnte Bol der Geschwindigkeit seiner Begleiter nicht mehr folgen und musste abreißen lassen. Das Duo an der Spitze hielt das Tempo jedoch hoch und ging mit 30 Sekunden Vorsprung auf die letzten 5000 Meter. Auch im Finale gelang es dem Feld nicht, den Rückstand entscheidend zu verkleinern. Mit einem Vorsprung von 14 Sekunden nahm das Duo den letzten Kilometer in Angriff.

Peter Sagan (Bora-hansgrohe) begann seinen Sprint bereits 500 Meter vor dem Ziel vom Hinterrad des Österreichischen Meisters Lukas Pöstlberger. Doch auch dieser Versuch brachte keinen Erfolg, so dass Wallays seinen Sprint an der 200-Meter-Marke eröffnete und Byström und Sagan auf die Plätze verwies.

Mehr Informationen zu diesem Thema

19.09.2018Dennis soll BMC in Innsbruck zu drittem Zeitfahrgold führen

(rsn) - Nachdem es in den beiden vergangenen Jahren in den WM-Teamzeitfahren jeweils nur zur Silbermedaille gelangt hat, will BMC am Sonntag zum Auftakt der Straßenweltmeisterschaften von Innsbruck w

18.09.2018Sagan: “Radsport anzuschauen, finde ich langweilig“

(rsn) - Während Chantal Blaak (Boels-Dolmans) ihre Regentschaft als Weltmeisterin mit einem Sieg in ihrem letzten Rennen im Regenbogentrikot beendet hat, musste Peter Sagan (Bora-hansgrohe) auf ein l

18.09.2018Podcast Spezial: Wer waren die Gewinner und Verlierer?

(rsn) - Noch vor dem Schlusswochenende war nicht klar, wer sich am Ende den Gesamtsieg bei der 73. Austragung der Vuelta a Espana sichern wird. Doch auf den entscheidenden letzten beiden Bergetappen,

17.09.2018Denk: “Wir können nicht wirklich zufrieden sein“

(rsn) - Nach starkem Beginn endete die 73. Vuelta a Espana für das mit großen Ambitionen angetretene Team Bora-hansgrohe am Wochenende ernüchternd. Emanuel Buchmann konnte die hohen Erwartungen nic

17.09.2018Britische Rundfahrtasse stellen neuen GrandTour-Rekord auf

(rsn) - Die 73. Vuelta a Espana endete nicht nur mit dem persönlichen Triumph von Simon Yates (Mitchelton-Scott), der erstmals in seiner Karriere eine Grand Tour gewann. Der 26-jährige Brite setzte

17.09.2018Highlight-Video der 21. Etappe der Vuelta a Espana

(rsn) - Simon Yates (Mitchelton-Scott) hat als zweiter Brite nach Chris Froome (Sky) die Vuelta a Espana gewonnen und die Nachfolge seines Landsmanns im Roten Trikot angetreten. Am letzten Tag der Run

16.09.2018Yates nach Giro-Absturz mit neuer Taktik zum Vuelta-Coup

(rsn) – Im Moment großer Enttäuschungen sprechen Sportler gern von "wertvollen Erfahrungen", die sie daraus ziehen würden. Ganz ähnlich war der Wortlaut auch bei Simon Yates (Mitchelton-Scott) n

16.09.2018Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 21. Etappe

(rsn) - Zum Start der 73. Vuelta a Espana sind in Malaga 176 Profis in insgesamt 22 Teams angetreten. Längst nicht alle werden am 16. September das Ziel in der Hauptstadt Madrid erreichen. Sturzverle

16.09.2018Viviani von weit hinten an allen vorbei zum 18. Saisonsieg

(rsn) – 67. Profisieg, 67. Jahreserfolg für Quick-Step Floors: Elia Viviani hat einmal mehr bewiesen, dass er im Jahr 2018 der wohl stärkste Sprinter ist. Der Italienische Meister verwies auf der

16.09.2018Viviani und Simon Yates jubeln in Madrid

(rsn) - Simon Yates (Mitchelton-Scott) hat als zweiter Brite nach Chris Froome (Sky) die Vuelta a Espana gewonnen und die Nachfolge seines Landsmanns im Roten Trikot angetreten. Am letzten Tag der Run

16.09.2018Mas und Lopez kicken Kruijswijk noch vom Podium

(rsn) - Nach einer kleinen Achterbahnfahrt an den vergangenen Tagen wird Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo) die 73. Vuelta a Espana auf dem vierten Platz beenden. Damit wiederholte der Niederländer se

16.09.2018Valverde: “Man muss die Niederlagen akzeptieren“

(rsn) - Die Ambitionen waren groß gewesen. Und lange mischte die spanische Equipe Movistar im Kampf um den Gesamtsieg bei dieser Vuelta a Espana mit. Doch am Ende gehört das Team zu den großen Gesc

Weitere Radsportnachrichten

28.06.2025DM-Duell: Niedermaier legt vor, schlägt Lippert zurück?

(rsn) – Das erste Duell der beiden größten Favoritinnen für das DM-Straßenrennen von Linden am Samstag ging am Vortag an Antonia Niedermaier (Canyon – SRAM – zondacrypto). Im Einzelzeitfahre

28.06.2025Durchgerüttelt und geschlagen: Politt Vierter bei Zeitfahr-DM

(rsn) – Der erste Blick aufs Ergebnis bei den Deutschen Zeitfahrmeisterschaften 2025 in Ramstein konnte überraschen: Nils Politt (UAE – Emirates – XRG) ist zum ersten Mal seit 2021 nicht auf de

27.06.2025Schachmann, Kämna, Politt, Niedermaier und Co. am RSN-Mikro

(rsn) – Bei den Deutschen Zeitfahrmeisterschaften 2025 in Ramstein ging es Schlag auf Schlag: Innerhalb von vier Stunden wurden auf einer sowohl topografisch als auch technisch anspruchsvollen Strec

27.06.2025Schachmann erstmals Deutscher Zeitfahrmeister

(rsn) – Nach Titeln im Straßenrennen in den Jahren 2019 und 2021 hat Maximilian Schachmann (Soudal – Quick-Step) erstmals im Zeitfahren zugeschlagen. Der 31-Jährige, der im Vorjahr Silber und 20

27.06.2025Evenepoel holt Triple, Premiere für Pedersen

(rsn) – Die vorletzte Juniwoche ist auch in diesem Jahr den Nationalen Meisterschaften vorbehalten. Zunächst stehen die Wettbewerbe im Zeitfahren an, ehe am Wochenende die Straßenrennen folgen. W

27.06.2025Keßler schlägt in Ramstein Leidert und Fietzke

(rsn) – Bruno Keßler (Rembe – rad-net) ist der neue Deutscher U23-Meister im Zeitfahren. Der 19-Jährige tritt die Nachfolge von Tim Torn Teutenberg (Lidl – Trek) an, der inzwischen in der Worl

27.06.2025Christina Schweinberger schlägt Kiesenhofer in Österreich

(rsn) – Die vorletzte Juniwoche ist auch in diesem Jahr den Nationalen Meisterschaften vorbehalten. Zunächst stehen die Wettbewerbe im Zeitfahren an, ehe am Wochenende die Straßenrennen folgen. W

27.06.2025Niedermaier holt sich ihren ersten Zeitfahrtitel in der Elite

(rsn) – Kurz nachdem zum Auftakt der Deutschen Straßenmeisterschaften in der Pfalz ihre Teamkollegin Justyna Czapla den Titel im U23-Zeitfahren der Frauen souverän verteidigt hatte, zog Antonia Ni

27.06.2025Czapla feiert Titelverteidigung im U23-Zeitfahren der Frauen

(rsn) – Zum Auftakt der Deutschen Straßenmeisterschaften in der Pfalz hat Justyna Czapla ihren Titel im U23-Zeitfahren der Frauen souverän verteidigt. Die 21-Jährige vom Team Canyon – SRAM –

27.06.2025UAE-Tour-Aufgebot: “Neue Mission, gleiches Ziel“

(rsn) – Nils Politt (UAE – Emirates – XRG) wird am 5. Juli wie erwartet bei der 112. Tour de France am Start stehen. Zum neunten Mal wird der 31-Jährige bei einer Grand Tour ins Rennen gehen, a

27.06.2025Die Strecken der Deutschen Straßen-Meisterschaft 2025

(rsn) – Die Deutschen Straßenmeisterschaften 2025 werden vom 27. bis 29. Juni 2025 in Ramstein-Miesenbach und Linden westlich und südwestlich von Kaiserslautern ausgetragen. Dabei warten auf Fahre

27.06.2025Hamburger Cyclassics auch diesmal wieder mit 23 Teams

(rsn) – Die Hamburger Cyclassics warten in diesem Jahr nicht nur mit dem ADAC als neuem Namenssponsor, sondern auch mit einem neuen Startort auf. Am 17. August wird die 28. Ausgabe des deutschen Wor

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Nationale (NC, INT)
  • Radrennen Frauen

  • Nationale (NC, INT)