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02.08.2018 | (rsn) – Derzeit durchlebt André Greipel einen Wandel wider Willen. Gerne hätte der 36-Jährige seine Karriere bei Lotto Soudal beendet, doch mit seinem Team konnte der Hürther trotz seiner vielen Siege keine Einigung erzielen und musste sich eine neue sportliche Heimat suchen. Die liegt künftig in Frankreich beim bretonischen Zweitdivisionär Fortuneo-Samsic. Den Weg nicht mitgehen wird sein Freund Marcel Sieberg, mit dem er seit elf Jahren ununterbrochen im gleichen Team fährt. Es geht "raus aus der Komfortzone“, wie Greipel es nannte.
Gerne wäre der elfmalige Tour-Etappensieger am Sonntag wie in den vergangenen sieben Jahren auch auf den Champs Elysées wieder um den prestigeträchtigen Etappensieg zum Abschluss der Frankreich-Rundfahrt gesprintet, wo er 2015 und 2016 zwei Mal erfolgreich war. Doch nach seinem vorzeitigen Aus in den Alpen ging es für Greipel nicht in Paris, sondern in London beim WorldTour-Rennen Prudential Ride - Surrey Classic um den Sieg. "Natürlich wäre ich gerne in Paris gefahren, aber in diesem Jahr war es einfach nicht möglich. Das muss man akzeptieren. Mit Sicherheit hat was gefehlt, schließlich bin ich die letzten Jahre dort immer unter die ersten Fünf gesprintet“, sagte Greipel zu radsport-news.com.
Auch wenn er erstmals in seiner Karriere die Tour nicht zu Ende fahren konnte, so zog Greipel für die ersten elf Etappen doch ein positives Fazit. "Ich denke, ich habe mit dem Team zusammen gute Sprints gezeigt, mit Sicherheit sind viele junge Wilde stark, aber ich war nahe dran. Die Wattwerte waren mit die Besten, die ich bei der Tour gefahren bin, aber es waren manche schneller. Das muss ich akzeptieren“, sagte der dreimalige Deutsche Meister, der einen dritten und einen vierten Etappenrang als Bilanz vorzuweisen hat.
Künftig wird es nicht leichter werden bei den Tour-Sprints, aber mit dem Engagement bei Fortuneo-Samsic geht zumindest ein Wunsch Greipels in Erfüllung – nämlich die Tour zu fahren und das als Sprint-Kapitän. Denn Fortuneo-Samsic ist zwar als Zweitdivisionär auf eine Wildcard für die Tour angewiesen. Mit Kletterer Warren Barguil und nun auch Greipel dürften die Chancen für eine Einladung bestens stehen. "Ich hoffe, dass ich noch die eine oder andere Gelegenheit bei der Tour bekommen werde“, ist Greipel optimistisch.
Bis Saisonende aber wird Greipel aber noch für Lotto Soudal um Siege kämpfen. Sein nächster Einsatz für den belgischen Rennstall steht schon früher als gedacht bevor, nämlich bei der am Samstag beginnenden Polen-Rundfahrt, für die Greipel überraschend nominiert wurde und die er erstmals seit 2011 bestreiten wird. In der zweiten Augusthälfte stehen die Cyclassics in Hamburg und die Deutschland Tour an. Den Start im EM-Straßenrennen am 12. August habe er aber nicht nur wegen seiner Teilnahme bei der erst zwei Tage zuvor zu Ende gehenden Polen-Rundfahrt absagen müssen. "Ich hatte für mich schon zuvor beschlossen, keine EM zu fahren“, betonte Greipel.
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