--> -->
19.06.2018 | (rsn) - Hallo liebe Leser! Sich einfach mal entspannen, in den Tag hineinleben und das tun, wozu man gerade Lust hat. Auch solche Tage braucht man und gerade nach einer Rundfahrt wie dem „Baby Giro“ hat man ehrlich gesagt auch kaum Energie für anderes. Elf Rennen in zehn Tagen und dazu endlos viele Höhenmeter. Das war der Giro d’Italia U23 und es war genauso brutal wie es klingt.
Nach über einem Monat ohne Renneinsatz, den ich für eine gewissenhafte Vorbereitung nutzte, ging es für mich zur Teampräsentation für unsere italienischen Sponsoren in Mailand und anschließend sofort in Trainingslager in Bormio. Nach so langer Zeit ohne Wettkampf hoffte ich natürlich den GP Lugano und auch den Giro U23 zu fahren, doch sicher war das noch nicht. Erst kurz vor den Rennen wurde die endgültige Entscheidung bekannt gegeben. Auch wenn es für mich positiv ausging, war diese Ungewissheit natürlich keine einfache Situation.
Trotzdem versuchte ich mich, so gut es geht, zu fokussieren bevor es in Forli mit einem kurzen Prolog losging. Auch die drei ersten Etappen über hügeliges bzw. flaches Terrain wären mir entgegengekommen, doch irgendwie war ich nicht so recht im Rennmodus. Die Beine waren gut und das viele Training hat sich ausgezahlt, doch der Kopf spielte nicht mit um ein gutes Ergebnis abzuliefern.
Ein Mensch ist eben keine Maschine und auch bei einem Sportler kann man nicht einfach den Schalter umlegen um die Leistung abzurufen, besonders nicht in einem Sport, der sehr von Taktik geprägt ist.
Doch auch wenn es für mich persönlich nicht funktionierte, gab es genug Arbeit zu tun. Unsere Leader, Matteo Moschetti für den Sprint und Michel Ries für die Gesamtwertung, mussten sowohl auf den Flachetappen als auch später im Gebirge aus dem Wind gehalten und immer in gute Position gebracht werden. Dabei kam mir eine wichtige Aufgabe zu, die ich perfekt erledigen konnte.
Nachdem auf den ersten drei Etappen die Sprinter das Sagen hatten und die Rennen extrem schnell gefahren wurden, kamen ab dem vierten Tag die Bergfahrer zum Zug. Zu meinem Leidwesen beruhigte sich das Rennen jedoch nie und es wurde prinzipiell immer Vollgas gefahren.
Auf der sechsten Etappe, eigentlich wurde mit einer Sprintankunft gerechnet, wurde ein 47er Schnitt gefahren und ich fand mich in einer Gruppe mit 60 anderen wieder, die außerhalb der Karenzzeit ankam. Zum Glück wurde diese nachträglich erhöht und alle konnten den Giro fortsetzen.
Von Tag zu Tag schwand die Hoffnung, dass es mal etwas entspannter zugehen würde und alle wurden immer müder. Irgendwann war der Tagesrhythmus aus Aufstehen, Essen, Rennen fahren, Essen, und Schlafen schon Routine und man wartet nur noch bis es vorbei ist und die Beine nicht mehr so sehr schmerzen. Nicht nur auf dem Zimmer nach dem Rennen, sondern auch im Gruppetto traf man fast immer auf vertraute Gesichter. Jacob Hennesy schmunzelte schon immer, als er mich sah, sobald Berge länger wurden.
Für die Mannschaft war es ein sehr guter Giro, denn Michel Ries aus Luxemburg zeigte keine Schwächen und beendete die Rundfahrt trotz eines Sturzes am letzten Tag in den Top Ten. Beim finalen Zeitfahren starteten die letzten 15 mit den Abständen der Gesamtwertung und fuhren ein Verfolgungsrennen. Nach all den Strapazen war ich heilfroh, als ich Michel im Ziel des Zeitfahrens sah und er als Neunter ankam. Als nächstes stehen für mich die nationalen Meisterschaften auf dem Programm, bei denen ich mich besonders auf das Einzelzeitfahren konzentrieren werde.
Viele Grüße
Euer Patrick
03.10.2018Saisonende!(rsn) - Patrick Gamper (Polartec-Kometa) zählt zu den größten Talenten Österreichs. Durch eine gute Saison beim Team Tirol machte der 20-Jährige das neue Farmteam von Trek-Segafredo, das von Albe
07.05.2018Nur bei der Flandern-Rundfahrt ein cooles Gefühl (rsn) - Seit meinem letzten Blog-Eintrag zum Start der Tour de Normandie habe ich wieder einige Rennkilometer und auch Erfahrungen gesammelt. Nicht nur für die Profis, sondern auch für mein Team und
20.03.2018Ein Tag, der mir lange in Erinnerung bleiben wird(rsn) - Hallo liebe Leser! In meinem letzten Blog habe ich euch einen Rennbericht zur Volta Valenciana geliefert, wo eigentlich alles glatt lief. Aber es läuft nicht immer alles nach Plan und auße
06.02.2018Gleich im ersten Rennen zum Road Captain aufgestiegen(rsn) - Nach den Trainingslagern, den vielen Vorbereitungen und dem nervösen Rätselraten der Fahrer, wer nun wirklich beim ersten Rennen mit dabei ist, ging es also endlich los. Sobald die E-Mail mi
16.01.2018Was für eine Chance!(rsn) - Patrick Gamper (Polartec-Kometa) zählt zu den größten Talenten Österreichs. Durch eine gute Saison beim Team Tirol machte der 20-Jährige das neue Farmteam von Trek-Segafredo, das von Albe
15.12.2025Ferguson: Zwischen Übertraining, RED-S und Spitzenergebnissen (rsn) – Besser als Cat Ferguson (Movistar) ist noch kaum eine Junioren-Weltmeisterin im Elite-Peloton angekommen. Die 19-jährige Britin gilt als riesiges Talent, fuhr gleich bei ihrem ersten WorldT
15.12.2025Auch nach Team-Aus: Reise auf der Straße wird weitergehen (rsn) – Auch in ihrer siebten Saison beim Team Ceratizit fuhr Franziska Brauße zweigleisig auf Straße und Bahn - mit 41 Renntagen auf der Straße jedoch so intensiv wie nie zuvor in ihrer Karrier
15.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025 (rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden
14.12.2025Hansen: “Die Fahrer werden gehört – ein gutes Zeichen“ (rsn) - Beim alljährlichen WorldTour-Seminar des Radsportweltverbandes UCI nahm das Thema Fahrersicherheit wieder größeren Raum ein. Adam Hansen, Chef der Fahrergewerkschaft CPA, zeigte sich im Ges
14.12.2025Del Toros Tour-Ziel 2026: “So viel und schnell wie möglich lernen“ (rsn) – Nach der schmerzhaften Niederlage gegen Simon Yates (Visma – Lease a Bike) im Finale des Giro d´Italia 2025 und einem fulminanten Herbst, in dem er bei den italienischen Klassikern von Si
14.12.2025Highlight-Video des Cross-Weltcups von Namur (rsn) – Er kam, kämpfte und siegte: In einem packenden Duell hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) zu seinem Saisoneinstieg den Weltcup von Namur gewonnen. An der berühmten Zitadelle v
14.12.2025Von Krämpfen geplagt: Überrundeter Fahrer sorgt für Durcheinander (rsn) – Ein Krampf fühlt sich nie sehr angenehm an. Kaum besser dürfte es für Vilmar Aastrup gemacht haben, dass sein Malheur beim Weltcup in Namur vom belgischen Fernsehen live und in aller Ausf
14.12.2025Trotz “vieler Fehler“: Van der Poel triumphiert in Namur (rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) steht im Cross für Perfektion – deshalb aber auch für Langeweile. Von beidem konnte bei seinem Saisoneinstand beim Weltcup in Namur allerdin
14.12.2025Brand auch beim Weltcup in Namur eine uneinnehmbare Festung (rsn) – Die Niederländerin Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) hat auch beim Weltcup in Namur zugeschlagen. Mit ihrem zehnten Sieg im zwölften Saisoneinsatz baute die Weltranglistenerste ihre
14.12.2025Der DM-Titel überstrahlte den Tour-Rückschlag (rsn) – Seine sechste Saison als Berufsradfahrer war für Georg Zimmermann eine mit Höhen und Tiefen. Ein unerwarteter Sieg, ein Sturz und das frühe Aus beim Saisonhöhepunkt, der größte Erfolg
14.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
14.12.2025Ein Weltcupsieg, sechs Titel und “beschissene Monate“ (rsn) – Im niederländischen Hulst finden vom 30. Januar bis zum 1. Februar die Cross-Weltmeisterschaften statt. Der Parcours auf der Festungsanlage ist technisch und schwer – und er liegt Marie S