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07.05.2018 | (rsn) - Seit meinem letzten Blog-Eintrag zum Start der Tour de Normandie habe ich wieder einige Rennkilometer und auch Erfahrungen gesammelt. Nicht nur für die Profis, sondern auch für mein Team und mich war diese Zeit der Höhepunkt der Klassikersaison, auf den wir uns lange vorbereitet hatten.
Ich war sehr froh, dass ich mit der Tour de Normandie, der Flandern-Rundfahrt (im Nationalteam) und der Tour de Bretagne mehrere tolle Rennen fahren konnte, auch wenn der erhoffte Erfolg ausblieb.
Nach dem eisigen Start in der Normandie wurde das Wetter zwar besser, allerdings war das Rennen von Anfang bis zum Schluss chaotisch. Niemand versuchte zu kontrollieren und mit starken Mannschaften wie Holowesko mit Fabian Lienhard war das Tempo auch sehr hoch. Am Ende waren wohl alle froh, dass es vorbei war. Für mich kam das Ende der Rundfahrt aber schon früher als gedacht. Auf der vorletzten Etappe stürzte ich, prallte mit dem Kopf auf einen Stein und musste mit einer Gehirnerschütterung das Rennen verlassen.
Die Enttäuschung, mit leeren Händen nach Hause zu fahren, war zwar groß, aber ich hatte auch großes Glück bei meinem Sturz, der viel schlimmer hätte ausgehen können. Außerdem war keine Zeit, lange darüber nachzudenken, denn nach einer kurzen Vorbereitungszeit wartete meine erste U23- Flandern-Rundfahrt auf mich. Für dieses Rennen war ich natürlich besonders motiviert. Schon seit ich mit dem Radsport angefangen habe, faszinieren mich die Klassiker, und jetzt endlich würde ich selbst auf denjenigen Straßen Rennen fahren, deren Namen ich von den Fernsehübertragungen schon auswendig kannte.
Ich war gut in Form und hatte einen klaren Plan im Kopf, als ich mich an den Start stellte. Wenn ich es schaffen würde, ohne großen Kraftaufwand in die Ausreißergruppe zu kommen, könnte ich den Stürzen und dem Chaos im Feld aus dem Weg gehen und mit ein wenig Vorsprung ins Finale kommen. Und genau so konnte ich mein Vorhaben auch umsetzen. Zunächst war ich mit nur einem Begleiter unterwegs, ehe dann noch acht weitere vor dem Oude Kwaremont dazu kamen. Als es mit den besten 30 Fahrern auf die Schlussrunde ging, musste ich, von Krämpfen geplagt, die Konkurrenten ziehen lassen. Ein 32. Platz war nicht mein Ziel, aber wenigstens konnte ich mich zeigen, und meine Leistung stimmte mich zuversichtlich. Außerdem war es einfach ein cooles Gefühl, als Führender über die Mauer von Geraardsbergen und den Paterberg zu fahren…
Doch bei der Tour de Bretagne war dieses gute Gefühl schnell verflogen. Obwohl mir das Terrain sehr entgegen kam und ich mich gut vorbereitet hatte, war es eines der härtesten Rennen, das ich jemals gefahren bin. Die ganze Woche über wurde nur Vollgas gegeben, aber ich versuchte mein Bestes, um ein Resultat zu holen und der Mannschaft zu helfen. Aber es wollte einfach nicht klappen, denn irgendwie war ich trotz sehr aktiver Fahrweise immer in den falschen Gruppen unterwegs oder aber mir fehlte ein bisschen Glück.
Am letzten Tag wartete noch eine brutale Schlussrunde mit Kopfsteinpflaster auf uns. Ohne meine guten Beine wäre ich nicht ins Ziel gekommen. Der Beste unseres Teams war noch Michel Ries, der ein sehr starkes Rennen fuhr und Rang 21 belegte.
Nun habe ich wieder mehr Zeit, um mich zuhause zu erholen und die nächsten Saisonziele vorzubereiten. Vielleicht klappt es ja doch noch mit einem guten Resultat…
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