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27.04.2018 | (rsn) - Eigentlich gilt die Tour of Chongming Island (2.WWT) auf der gleichnamigen Insel bei Shanghai in China als Rundfahrt für Sprinterinnen. Doch auf der 2. Etappe sorgte am Freitag die ehemalige Deutsche Meisterin Charlotte Becker (Hitec Products) für einen Ausreißererfolg und sicherte sich vor dem Schlusstag obendrein das Gelbe Trikot.
Im Endspurt einer fünfköpfigen Spitzengruppe verwies die 34-Jährige die Australische Meisterin Shannon Malseed (Tibco-SVB) souverän auf den zweiten Platz. Dritte wurde die Russische Meisterin Anastasia Iakovenko (BTC City Ljubljana).
"Mein erster Sprint des Jahres endet mit einem WorldTour-Sieg", freute sich Becker anschließend auf ihrer Facebook-Seite und erklärte radsport-news.com: "Ich wusste, dass mir eigentlich nur Malseed gefährlich werden kann im Spurt. Das war schon beim Zwischensprint ziemlich eng. Ich habe sie dann leider nicht vom Hinterrad losgekriegt, also bin ich einfach losgefahren und es hat geklappt."
250 Meter vor dem Ziel sprintete Becker, die sich auf dem Schlusskilometer clever positioniert hatte, aus vierter Position in der Gruppe los und Malseed hing in ihrem Windschatten. Doch die Australierin hatte letztlich trotzdem keine Chance, zum Überholen anzusetzen und unterlag deutlich. "Es war eigentlich noch etwas weit, obwohl ich die Zielgerade ja mittlerweile kennen sollte", so Becker selbstkritisch. "Aber es ist ja gutgegangen." Bei der Tour of Chongming Island enden alle drei Etappen seit jeher auf derselben Zielgerade.
Becker fuhr auf dem 121,3 Kilometer langen zweiten Teilstück etwa zu Rennhalbzeit mit Malseed, Iakovenko, der Französin Coralie Demay (FDJ Nouvelle Aquitaine Futuroscope) und der Italienerin Dalia Muccioli (Valcar PBM) aus dem bis dahin geschlossenen Hauptfeld davon. Das Quintett erarbeitete sich bis 30 Kilometer vor dem Ziel mehr als 3:30 Minuten Vorsprung, machte den zweiten Bonifikations-Sprint unter sich aus - auch hier: Becker vor Malseed und Iakovenko - und ließ sich von den Sprinter-Teams dann nicht mehr einholen. Jolien D'Hoore (Mitchelton-Scott) gewann den Sprint des Hauptfeldes um Platz sechs 1:12 Minuten nachdem Becker als Siegerin gejubelt hatte.
Damit sorgte die Deutsche für eine faustdicke Überraschung. Denn seit das ehemalige Weltcup-Eintagesrennen vor drei Jahren zum Etappenrennen wurde, endeten alle Tagesabschnitte auf den stets topfebenen Teilstücken mit Massensprints.
Becker war schon auf der 1. Etappe in eine zehnköpfige Ausreißergruppe gegangen, die aber nicht durch kam. "Aber heute hat es wirklich Spaß gemacht mit den Mädels in der Spitzengruppe", so Becker. "Wir sind fast die ganze Zeit gut zusammen gefahren." Erst auf den Schlusskilometern ging Muccioli nicht mehr mit durch die Führung. Die Italienerin hatte aber trotzdem nicht mehr die Kraft, um im Sprint mehr als Rang vier zu erreichen.
Durch den Sieg und die damit sowie am zweiten Zwischensprint des Tages errungenen Bonussekunden führt Becker die Gesamtwertung nun mit fünf Sekunden Vorsprung auf Malseed sowie acht Sekunden vor Iakovenko an. "Morgen das wird harte Arbeit. Ich denke nicht, dass die anderen Teams es uns so leicht machen und es nur auf den Schlussspurt ankommen lassen", erwartet die 34-Jährige einen anstrengenden Schlusstag, an dem sie natürlich gerne ihren dritten chinesischen Rundfahrtsieg nach Gesamtsiegen bei der Tour of Zhoushan Island (2.2) in den Jahren 2014 und 2017 klarmachen würde.
Sollte es zum erwarteten Massensprint kommen und Becker im Hauptfeld sitzen, dürfte ihr niemand mehr das Gelbe Trikot abnehmen können. Gegen Auftaktsiegerin Giorgia Bronzini (Cylance) sowie Kirsten Wild (Wiggle-High5), Jolien D'Hoore (Mitchelton-Scott) und Chloe Hosking (Alé Cipollini) dürfte weder Malseed noch Iakovenko im Zielsprint eine Chance haben.
Und gerade Wild, D'Hoore und Hosking dürften heiß auf einen Massensprint sein: Während sie ihre Chance auf den Tagessieg am Freitag durch die starke Leistung der Ausreißerinnen verpassten, wurden alle drei auf der 1. Etappe durch einen Massensturz 300 Meter vor dem Ziel gestoppt. Bronzini gewann die Etappe im Sprint des völlig zerpflückten Feldes.
Attacken ihrer Kontrahentinnen vor den zwei ebenfalls mit Bonifikationen versehenen Zwischensprints muss Becker am Samstag aber mitgehen. Die Schlussetappe wird über 126,5 Kilometer auf einem elf Mal zu fahrenden Rundkurs ausgetragen. Nach den Runden drei und sechs warten die beiden Zwischensprints mit jeweils 3, 2 und 1 Sekunden Bonifikation für die Top 3 auf. Im Ziel gibt es noch einmal 10, 6 und 4 Sekunden für die Top 3.
Tagesergebnis:
1. Charlotte Becker (Hitec Products) 3:03:22 Stunden
2. Shannon Malseed (Tibco-SVB) s.t.
3. Anastasia Iakovenko (BTC City Ljubljana) s.t.
4. Dalia Muccioli (Valcar PBM) s.t.
5. Coralie Demay (FDJ Nouvelle Aquitaine Futuroscope) + 0:03 Minuten
6. Jolien D'Hoore (Mitchelton-Scott) + 1:12
7. Giorgia Bronzini (Cylance Pro Cycling) + 1:12
8. Barbara Guarischi (Virtu Cycling) + 1:12
9. Chloe Hosking (Alé Cipollini) + 1:12
10. Anna Trevisi (Alé Cipollini) + 1:12
Gesamtwertung:
1. Charlotte Becker (Hitec Products) 5:42:05 Stunden
2. Shannon Malseed (Tibco-SVB) + 0:05 Minuten
3. Anastasia Iakovenko (BTC City Ljubljana) + 0:08
4. Dalia Muccioli (Valcar PBM) + 0:13
5. Coralie Demay (FDJ Nouvelle Aquitaine Futuroscope) + 0:16
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