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15.04.2018 | (rsn) - Vier Mal hat Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) in seiner langen Karriere bisher das Amstel Gold Race gewonnen. Erfolgreicher war nur Jan Raas, der den ersten der drei Ardennenklassiker von 1977 bis 1980 vier Mal in Folge für sich entschied und 1982 nochmals triumphierte. "4 plus 1 gibt 5, das stimmt, aber ich fahre nicht der Rekorde wegen, das ist etwas für die Zeit nach meiner Karriere“, sagte der 35-jährige Belgier dem TV-Sender Sporza auf die Frage, ob die Egalisierung der Raas-Marke ein wichtiges Ziel für ihn sei.
Auch bei der heute stattfindenden 53. Auflage des Amstel Gold Race wird Gilbert hoch gehandelt, zumal die veränderte Schlussrunde, auf der die Fahrer über enge und verwinkelte Straßen geschickt werden, nach Angaben der Veranstalter Ausreißer begünstigen soll.
"Ich habe mich von Paris - Roubaix gut erholt und starte mit dem Ziel zu gewinnen. Das neue Finale ist noch schwieriger und ich erwarte ein schweres Rennen“, sagte der Weltmeister von 2012, der damals ebenfalls in Valkenburg den Titel holte. Im darauf folgenden Jahr wurde auch das Finale des Amstel Gold Race von der Spitze des berühmten Caubergs nach Berg en Terblijt verlegt, wo das WM-Straßenrennen zu Ende gegangen war. Damit kam Gilbert allerdings auch bestens, klar, fügte er seinen Palmares 2014 und 2017 doch noch zwei weitere Siege an.
Und auch das heutige Finale dürfte ihm in die Karten spielen, denn Gilbert kann es nicht auf einen Zielsprint gegen Fahrer wie Peter Sagan (Bora-hansgrohe) oder Greg Van Avermaet (BMC) ankommen lassen. Allerdings scheint der Routinier nicht in der überragenden Verfassung des Vorjahrs zu sein, als er unter anderem die Flandern-Rundfahrt gewann. 2018 erwies sich Gilbert eher als unentbehrlicher Edelhelfer seines Teams, das bereits auf 25 Siege kommt. "Für uns war die erste Saisonhälfte sehr gut. Wir haben viel gewonnen und ich war immer dran beteiligt. Schade, dass ich kein Rennen gewonnen habe, aber das Team hat einen guten Job gemacht“, fügte er an.
Für nicht wenige ist deshalb auch Julian Alaphilippe der aussichtsreichere Kandidat im Aufgebot des mit Stars gespickten belgischen Rennstalls, der unter anderem noch Flandern-Sieger Niki Terpstra und den Luxemburgischen Meister Bob Jungels an den Start schickt. Der 25-jährige Franzose, 2015 Siebter und 2016 Sechster in Berg en Terblijt, hat mit zuletzt zwei Etappensiegen bei der Baskenland-Rundfahrt bewiesen, dass er punktgenau zu den Ardennenklassikern in Top-Form kommt.
"Das Amstel Golde Race ist ein offenes Rennen, letztes Jahr fuhren die beiden stärksten Fahrer (Gilbert und Michal Kwiatkowski) gemeinsam dem Ziel entgegen, aber normalerweise sprintet hier eine Gruppe um den Sieg. Mit dem neuen Finale wird es jedoch zu keinem Sprint kommen, denke ich. Ich denke, dass ein Solo drin ist”, sagte Alaphilippe, der anfügte, mit der veränderten Schlussrunde “zufrieden” zu sein.
Sollte es am Sonntag mit dem ganz großen Coup nicht klappen, blieben ihm mit dem Flèche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lütich noch zwei weitere Chancen, zumal er sich beim Amstel Gold Race nicht zu den ganz heißen Sieg-Kandidaten zu zählen scheint: "Es gibt viele Konkurrenten und jeder kennt die Favoriten: Valverde, Sagan, Van Avermaet, Wellens, Rui Costa, Izagirre, .... Meine Form ist sehr gut, ich hoffe, dass ich mich von der Baskenland-Rundfahrt gut erholt habe. Ich werde versuchen, von den drei Kletterklassikern mindestens einen zu gewinnen", kündigte er an.
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