Ambitioniert zum Scheldeprijs

Walscheid: “Hektik pur, das liegt mir“

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Walscheid: “Hektik pur, das liegt mir“"
Max Walscheid (Sunweb) startet am Mittwoch beim Schldeprijs. | Foto: Cor Vos

03.04.2018  |  rsn) – Zu Saisonbeginn hat Max Walscheid (Sunweb) die erste April-Woche als für ihn "sehr wichtig“ bezeichnet. Mit dem Scheldeprijs am Mittwoch und Paris-Roubaix am Sonntag stehen zwei wichtige Rennen an und Walscheid zeigt sich trotz noch fehlender Spitzenresultate optimistisch.

"Ich bin wirklich gut durch den Winter gekommen und hatte eine Top-Vorbereitung. Die Form-Steuerung auf den Scheldeprijs hin scheint gut geklappt zu haben“, erklärte der 24-Jährige am Dienstag radsport-news.com. Dass bisher nicht mehr als ein fünfter Etappenrang zum Saisonauftakt bei der Oman-Rundfahrt raussprang, lag weniger an mangelnder Form als am Rennprogramm und fehlendem Glück.

"In Sachen Sprintchancen war mein Programm bisher sehr, sehr dünn und es steht nur ein fünfter Platz aus der ersten Oman-Etappe zu Buche. Ich konnte außerdem bei der Abschlussetappe im Oman und bei Nokere Koerse auf eigene Rechnung fahren. Beides lief sehr gut, ein Ergebnis wurde aber zweimal durch Defekt-Pech verhindert“, so Walscheid, der zuletzt die Katalonien-Rundfahrt bestritt. Bei der nicht gerade für die Sprinter gemachten Rundfahrt hatte sich der Sunweb-Profi höchstens zum Auftakt Chancen ausrechnen können. "Mit 2500 Höhenmetern auf 150 Kilometern war das aber etwas zu viel des Guten“, so Walscheid, der hofft, dass er in den kommenden Monaten öfter zum Zug kommt: "Im weiteren Verlauf des Jahres werde ich meine gute Arbeit aus dem Training definitiv mehr auf Zielgeraden bringen können.“

Die erste Gelegenheit dazu dürfte sich schon am Mittwoch beim Scheldeprijs bieten. Der Sprinter-Klassiker wurde zwar im Vergleich zum Vorjahr, als Walscheid sein Debüt gab, im Streckenverlauf verändert - so startet das Rennen im noederländischen Terneuzen und weist in der ersten Hälfte windanfällige Passagen auf. Doch dafür sieht sich Walscheid gewappnet.

"Sicherlich wird es am Anfang extrem nervös sein. Die ersten Kilometer sind komplett offen, es wird zumindest etwas, vielleicht sehr windig sein. Alle Teams wollen vorne sein, Hektik pur. Aber das liegt mir, ich komme gut in solchen Rennsituationen zurecht und fahre gerne Windkanten-Rennen. Auch unser Team ist dafür gut aufgestellt“, zeigte sich Walscheid optimistisch udn fügte an: "Ein Top-Resultat wäre ein Traum“.“

Um sich diesen Traum verwirklichen zu können, hat Walscheid ein starkes Team an seiner Seite, allen voran Phil Bauhaus, der ihm den Sprint anziehen soll. "Er ist als mein Anfahrer in einer sehr wichtigen Position und ich glaube, dass wir da zusammen ziemlich schlagkräftig sein werden. Die Zusammenarbeit mit Phil hat bisher immer gut geklappt“, erklärte Walscheid.

Ein gutes Zusammenspiel und ein guter Sprint werden auch nötig sein, denn die Konkurrenz ist riesig. Als Top-Favorit geht Titelverteidiger Marcel Kittel (Katusha-Alpecin) ins Rennen, der den Scheldeprijs insgesamt fünf Mal gewinnen konnte. "Das ist eine absolut beeindruckende Bilanz“; urteilte Walscheid, der sich in einem Duell mit dem deutschen Top-Sprinter aber nicht verstecken will. "Dieses Jahr ist das erste Ziel, zunächst mal mögliche Windkanten zu überstehen und in der ersten Gruppe zu sein. Falls es dann zum Sprint kommt, werde ich sicher nicht zögern“, sagte Walscheid, der bei dem 200 Kilometer langen Rennen neben Kittel auch auf Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe), Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo), Arnaud Demare (Groupama-FDJ) und Fabio Jakobsen (Quick-Step Floors) treffen wird.

Nach dem Scheldeprijs wird Walscheid am Sonntag bei Paris-Roubaix starten, wo er im dritten Anlauf sein Debüt geben wird. "Ich hätte eigentlich die letzten zwei Jahre auch schon starten sollen, war aber beide Male durch Verletzungen verhindert“, erklärte er.

Nun hofft Walscheid darauf, dass in diesem Jahr nicht noch kurzfristig eine Verletzung oder eine Krankheit dazwischen kommt. "Bisher kenne ich Roubaix zwar nur als 'Fan', aber es ist für mich das mit Abstand faszinierendste Rennen, das es gibt. Als Eintagesrennen reicht für mich nichts an Roubaix heran“, sagte er abschließend.

Mehr Informationen zu diesem Thema

05.04.2018Jakobsen setzt Beutezug des “Wolfsrudels“ fort: 24 Saisonerfolge

(rsn) - Das Heulen des "Wolfpacks" ist in dieser Saison ständig zu hören. Quick-Step Floors sammelt ein Siegerfoto nach dem anderen für seine Sponsoren und hat besonders in seiner belgischen Heimat

05.04.2018Selig: “Dann wäre ich vielleicht auf den Gleisen zum Stehen gekommen“

(rsn) – So klar Fabio Jakobsen (Quick-Step Floors) den Zielsprint beim 106. Scheldeprijs (1.HC) für sich entschied, so chaotisch war das Rennen zuvor. Im Zentrum der Diskussion stand schon während

04.04.2018Der dritte Plattfuß versetzte Kittel den K.O.

(rsn) - Der dritte Defekt war einer zuviel. Nachdem Titelverteidiger Marcel Kittel (Katusha-Alpecin) beim 106. Scheldeprijs die turbulente Anfangsphase des Rennens einschließlich zweier Plattfüße Ã

04.04.2018Finale des 106. Scheldeprijs im Video

(rsn) - Rekordsieger Marcel Kittel (Katusha-Alpecin) spielte nach einem Defekt im Finale des 106. Scheldeprijs keine Rolle mehr, dafür hätte Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe) fast für den dritten d

04.04.2018200 actionreiche Kilometer und am Ende jubelt wieder Quick-Step

(rsn) - Wie von den Organisatoren erhofft, war die 106. Austragung des Scheledprijs (1.HC) besonders actionreich. Dazu trug aber in erster Linie nicht die Streckenänderung mit Start in den Niederland

04.04.2018Kittel hat Respekt vor den Quick-Step-Wölfen

(rsn) - Bei seinen letzten fünf Teilnahmen war Marcel Kittel (Katusha-Alpecin) nicht zu stoppen. Am Mittwoch geht es für den 29-Jährigen beim 106. Scheldeprijs darum, seine beeindruckende Siegesser

04.04.2018Vorschau auf die Rennen des Tages / 4. April

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? Ab sofort gibt Ihnen radsport-news.com kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf

25.01.2018Page mit erstem Saisonsieg, Scheldeprijs mit Zeeland-Schleife

(rsn) - Dylan Page hat einen Traumeinstand bei seinem neuen Team Sapura Cycling gefeiert. Der Schweizer gewann zum Auftakt der Tour of Indonesia (2.1) das 127 Kilometer lange Teilstück von Yogyakart

Weitere Radsportnachrichten

14.12.2025Hansen: “Die Fahrer werden gehört – ein gutes Zeichen“

(rsn) - Beim alljährlichen WorldTour-Seminar des Radsportweltverbandes UCI nahm das Thema Fahrersicherheit wieder größeren Raum ein. Adam Hansen, Chef der Fahrergewerkschaft CPA, zeigte sich im Ges

14.12.2025Del Toros Tour-Ziel 2026: “So viel und schnell wie möglich lernen“

(rsn) – Nach der schmerzhaften Niederlage gegen Simon Yates (Visma – Lease a Bike) im Finale des Giro d´Italia 2025 und einem fulminanten Herbst, in dem er bei den italienischen Klassikern von Si

14.12.2025Highlight-Video des Cross-Weltcups von Namur

(rsn) – Er kam, kämpfte und siegte: In einem packenden Duell hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) zu seinem Saisoneinstieg den Weltcup von Namur gewonnen. An der berühmten Zitadelle v

14.12.2025Von Krämpfen geplagt: Überrundeter Fahrer sorgt für Durcheinander

(rsn) – Ein Krampf fühlt sich nie sehr angenehm an. Kaum besser dürfte es für Vilmar Aastrup gemacht haben, dass sein Malheur beim Weltcup in Namur vom belgischen Fernsehen live und in aller Ausf

14.12.2025Trotz “vieler Fehler“: Van der Poel triumphiert in Namur

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) steht im Cross für Perfektion – deshalb aber auch für Langeweile. Von beidem konnte bei seinem Saisoneinstand beim Weltcup in Namur allerdin

14.12.2025Brand auch beim Weltcup in Namur eine uneinnehmbare Festung

(rsn) – Die Niederländerin Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) hat auch beim Weltcup in Namur zugeschlagen. Mit ihrem zehnten Sieg im zwölften Saisoneinsatz baute die Weltranglistenerste ihre

14.12.2025Der DM-Titel überstrahlte den Tour-Rückschlag

(rsn) – Seine sechste Saison als Berufsradfahrer war für Georg Zimmermann eine mit Höhen und Tiefen. Ein unerwarteter Sieg, ein Sturz und das frühe Aus beim Saisonhöhepunkt, der größte Erfolg

14.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

14.12.2025Ein Weltcupsieg, sechs Titel und “beschissene Monate“

(rsn) – Im niederländischen Hulst finden vom 30. Januar bis zum 1. Februar die Cross-Weltmeisterschaften statt. Der Parcours auf der Festungsanlage ist technisch und schwer – und er liegt Marie S

14.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

14.12.2025Almeida: “Pogacar braucht mich nicht, um eine GT zu gewinnen“

(rsn) – Joao Almeida wird im kommenden Jahr voraussichtlich kein einziges Rennen an der Seite von Tadej Pogacar bestreiten, sondern stattdessen durchgängig der zweite Leader des Teams UAE – Emira

13.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026

(rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)