Tirreno: Kwiatkowski holt Sky das Blaue Trikot zurück

Adam Yates jubelt, Sagan holt einen weiteren zweiten Platz

Foto zu dem Text "Adam Yates jubelt, Sagan holt einen weiteren zweiten Platz"
Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) hat sich beim 53. Tirreno - Adriatico erneut mit einem zweiten Rang begnügen müssen | Foto: Cor Vos

11.03.2018  |  (rsn) - Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) hat sich beim 53. Tirreno - Adriatico erneut mit einem zweiten Rang begnügen müssen. Erwies sich auf der 2. Etappe Marcel Kittel (Katusha-Alpecin) im Massensprint als zu stark, so schnappte auf dem heutigen fünften Teilstück, das über 178 Kilometer von Castelraimondo nach Filottrano führte, dem Heimatort des 2017 tödlich verunglückten Michele Scarponi, Adam Yates (Mitchelton-Scott) den möglichen zweiten Saisonsieg weg.

"Ich habe mich heute wirklich gut gefühlt und ich wusste, wenn ich eine Lücke würde reißen können, dann hätte ich eine gute Chance“, sagte Yates, der auf der 2. Etappe durch einen Sturz aufgehalten worden war und dort wertvolle Zeit einbüßte. "Nachdem das Rennen so gut begonnen hatte und wir danach Pech hatten, ist es großartig, dass wir das Blatt wenden und heute ein Resultat einfahren konnten.“

Sagan entschied sieben Sekunden hinter dem 25-jährigen Briten, der sich nach einer Attacke im zweigeteilten Schlussanstieg 3,8 Kilometer vor dem Ziel als Solist durchsetzte, den Sprint der Verfolger vor Michal Kwiatkowski (Sky) für sich. Der Pole zog dank der Zeitbonifikation für Rang drei Damiano Caruso (BMC) vorbei und hat als neuer Gesamtführender nun drei Sekunden Vorsprung auf den Italiener, der zeitgleich Tageszehnter wurde.

"Es war eine ganz besondere Etappe heute. Wir hätten gerne den Sieg Michele Scarponis Witwe und seinen Kindern gewidmet“, sagte Sagan im Ziel. Zwar blieb ihm das verwehrt, dafür aber zeigte der 28-Jährige, dass er auch auf hügeligem Terrain ganz vorne mitmischen kann - vor allem mit Blick auf die kommenden Klassiker eine wichtige Erkenntnis. "Ich hatte gute Beine und das Team hat gut gearbeitet, deshalb bin ich zuversichtlich mit Blick auf die vor mir liegenden großen Zielen.“

Das kann auch Kwiatkowski sein, der als Titelverteidiger bei Mailand-Sanremo wieder auf Sagan treffen wird. Den Slowaken bezwang der 27-Jährige bei der vergangenen Ausgabe in einem engen Sprint. Heute war Kwiatkowski auch mit dem dritten Platz zufrieden. "Ich bin auf Etappensieg gefahren, hatte aber auch das Gesamtklassement im Hinterkopf, denn ich wusste, dass die Boni mich an die Spitze bringen würden“, so der Weltmeister von 2014, der vor der Etappe nur eine Sekunde hinter Caruso lag.

Angesichts der morgigen Sprinteretappe und dem abschließenden Zeitfahren am Dienstag gilt Kwiatkowski nun als Top-Favorit auf den Gesamtsieg. "Ich hoffe jetzt, dass wir morgen kein Pech haben und ich vor dem Zeitfahren in der gleichen Position bin“, spielte er auf den Defekt seines Teamkollegen Geraint Thomas an, der auf der Königsetappe durch einen Defekt kurz vor der Bergankunft das Blaue Trikot des Spitzenreiters an Caruso hatte abgeben müssen.

In der Altstadt von Filottrano wurde der Waliser hinter dem Belgier Tiesj Benoot (Lotto Soudal) und dem Kolumbianer Rigoberto Uran (EF-Drapac) zeitgleicher Sechster und machte im Gesamtklassement eine Position gut. Als Vierter liegt Thomas 29 Sekunden hinter Kwiatkowski, aber nur sechs hinter dem drittplatzierten Spanier Mikel Landa (Movistar), der Tagessiebter wurde.

Ganz böse erwischt es beim diesjährigen Tirreno - Adriatico das deutsche Team Sunweb, das nach dem Sturz-Aus von Tom Dumoulin heute auch noch Co-Kapitän Wilco Kelderman verlor. Der Niederländer, vor der Etappe aussichtsreicher Gesamtdritter, kam im ersten Teil des Rennens zu Fall und brach sich dabei das rechte Schlüsselbein, wie Sunweb auf Twitter bestätigte. Die gleiche Verletzung hatte sich Teamkollege Simon Geschke auf dem dritten Abschnitt zugezogen.

Nicht viel läuft auch bei Chris Froome (Sky) zusammen. Der Brite wurde wenige Kilometer vor dem Ziel durch einen Defekt zurückgeworfen und fuhr die Etappe locker zu Ende. Im Ziel wies Froome mehr als acht Minuten Rückstand gegenüber dem Tagessieger auf.

Gleich nach dem Start des fünften Teilstücks zogen Dario Cataldo (Astana), Igor Boev (Gazprom-Rusvelo), Kristijan Koren (Bahrain-Merida), Steve Morabito (Groupama-FDJ) und Iljo Keisse (QuickStep Floors) davon und dominierten zunächst das Geschehen. Doch auch ein Vorsprung von maximal sechs Minuten sollte auch dem hügeligen Parcours nicht ausreichen, um für eine Überraschung zu sorgen.

Cataldo wurde als letzter der Ausreißer knapp zehn Kilometer vor dem Ziel gestellt, woraufhin Mitchelton-Scott und Sky für ihre Kapitäne Yates und Kwiatkowski das Terrain bereiteten. Im ersten Abschnitt des durch eine kurze Abfahrt geteilten Schlussanstiegs zog Adam Yates bereits knapp vier Kilometer vor dem Ziel davon und fuhr sich einen Vorsprung von rund zehn Sekunden heraus.

Auch wenn vor allem Bora-hansgrohe durch Davide Formolo und Rafal Majka die Verfolgung übernahm, wurde der kleine Kletterspezialist nicht mehr eingefangen. Bereits einige Meter vor dem Ziel konnte Yates jubeln, ehe kurz darauf Sagan den Sprint der neunköpfigen Verfolgergruppe für sich entschied.

Mehr Informationen zu diesem Thema

13.03.2018Kwiatkowski bereit für die “Primavera“-Titelverteidigung

(rsn) - Sky-Chef Dave Brailsford kann sich glücklich schätzen, dass er Michal Kwiatkowski in den Reihen seiner Mannschaft hat. Der Allrounder holte sich am Dienstag den Gesamtsieg bei der Fernfahrt

13.03.2018Highlight-Video der 7. Etappe von Tirreno - Adriatico

(rsn) - Michal Kwiatkowski (Sky) hat den 53. Tirreno-Adriatico gewonnen. Im abschließenden Zeitfahren von San Benedetto del Tronto reichte dem Polen Rang zwölf, um sein Blaues Trikot  vor dem Itali

13.03.2018Mosca gewinnt Punktewertung ohne ein Top-100-Resultat

(rsn) - Der 108. Platz auf der 3. Etappe in Trevi war das beste Tagesergebnis von Jacopo Mosca (Wilier Triestina - Selle Italia) bei der 53. Austragung von Tirreno-Adriatico. Blättert man in den Aufz

13.03.2018Benoot überrascht sich an der Adria mehr als bei Strade Bianche

(rsn) - 2018 scheint zum endgültigen Durchbruch für Tiesj Benoot (Lotto Soudal) zu werden. Der 24-jährige Belgier, der seit seinem fünften Platz bei der Flandern-Rundfahrt 2015 als der kommende Kl

13.03.2018Dennis in San Benedetto nicht zu schlagen - außer von Cancellara

(rsn) - Mehr als anderthalb Stunden saß Rohan Dennis (BMC) in San Benedetto del Tronto auf dem ´Hot Seat´ des Zeitschnellsten, bevor er sich Etappensieger im Schlusszeitfahren von Tirreno-Adriatico

13.03.2018Kwiatkowski: Herrscher zwischen den Meeren

(rsn) - Als Edelhelfer zum Gesamtsieg: Michal Kwiatkowski (Sky) hat sich die Gesamtwertung der 53. Austragung von Tirreno - Adriatico gesichert. Dem Polen genügte im abschließenden Einzelzeitfahren

13.03.2018Kwiatkowski feiert Gesamtsieg, Dennis holt das Zeitfahren

(rsn) - Auf nasser Straße konnte Michal Kwiatkowski (Sky) in den Kampf um den Tagessieg beim Abschluss-Zeitfahren des 53. Tirreno-Adriatico zwar nicht mehr eingreifen. Doch Platz zwölf genügte dem

13.03.2018Sagan beweist mit starker Aufholjagd seine Top-Form

(rsn) - 17., Vierter, Zweiter, Zehnter, Vierter, Zwölfter, Zweiter - so lesen sich die bisherigen Ergebnisse von Peter Sagan (Bora-hansgrohe) bei Mailand-Sanremo. Am kommenden Samstag soll es nun end

13.03.2018Die Statistik spricht für Caruso, aber was heißt das schon?

(rsn) - Wenn am Nachmittag in San Benedetto del Tronto die 53. Auflage von Tirreno-Adriatico zu Ende geht, dann tut sie das mit einem Sekundenkrimi - so viel steht bereits vor dem Abschlusszeitfahren

13.03.2018Startzeiten zum Einzelzeitfahren in San Benedetto del Tronto

(rsn) - Die Entscheidung über den Gesamtsieg beim 53. Tirreno-Adriatico fällt im zehn Kilometer langen Einzelzeitfahren von San Benedetto del Tronto heute um 15:59 Uhr. Dann nämlich wird Michal Kwi

13.03.2018Vorschau auf die Rennen des Tages / 13. März

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? Ab sofort gibt Ihnen radsport-news.com kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf

12.03.2018Bora-hansgrohe: Offensive Tirreno-Taktik nicht vom Erfolg gekrönt

(rsn) - Auf dem Papier war die 6. Etappe von Tirreno - Adriatico eine Angelegenheit für die Sprinter. Deshalb war anzunehmen, dass auch das Team Bora-hansgrohe alle Kräfte darauf bündeln würde, um

Weitere Radsportnachrichten

28.03.2024Die Flandern-Rundfahrt im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Die Flandern Rundfahrt ist für viele Radsport-Fans neben Paris-Roubaix das Highlight des Frühjahrs. Das belgische Monument führt über mehr als 260 Kilometer und zahlreiche Hellinge, den ku

28.03.2024Van Aert erfolgreich operiert - Giro-Debüt ungewiss

(rsn) – Einen Tag nach seinem schweren Sturz bei Dwars door Vlaanderen ist Wout van Aert nach Angaben seines Teams Visma – Lease a Bike erfolgreich operiert worden. Ob der 29-jährige Belgier rech

28.03.2024Appell an die Zuschauer: “Haben Sie Respekt vor den Fahrern“

(rsn) – Wenige Tage vor der 108. Flandern-Rundfahrt (1. UWT / 1. März), haben Tomas Van Den Spiegel, Geschäftsführer des Veranstalters Flanders Classics, und Carina Van Cauter, die Gouverneurin R

28.03.2024Die Aufgebote aller Teams zur Flandern-Rundfahrt der Männer

(rsn) – Der Ostersonntag wirft seine Schatten voraus: Am 31. März versammelt sich das WorldTour-Peloton in Antwerpen zum Start der 270,8 Kilometer langen Ronde van Vlaanderen. Das Heiligtum des bel

28.03.2024Zeckenbiss möglicher Grund für De Lies Formschwäche

(rsn) – Da Arnaud De Lie in den vergangenen Wochen weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben war, hatte sein Team Lotto – Dstny in Absprache mit dem 22-jährigen Belgier entschieden, dass diese

28.03.2024Die Aufgebote aller Teams zur Flandern-Rundfahrt der Frauen

(rsn) – Wenn die Männer nach ihrem Start in Antwerpen bereits 120 Rennkilometer hinter sich haben und erstmals durch Oudenaarde kommen, stellen sich dort auf dem Marktplatz des Zielorts der Ronde v

28.03.2024Huppertz: Vor Rennen abends einen trinken? Heute unvorstellbar

(rsn) – Eine so lange Zusammenarbeit wie die zwischen Joshua Huppertz und Teamchef Florian Monreal gibt es im Kontinental-Bereich sehr selten. Seit August 2014 steht der mittlerweile 29-Jährige Aa

28.03.2024Movistar verlängert mit “Sensation“ Meijering

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

28.03.2024Märkl will auch bei der Ronde “vor das Radrennen“

(rsn) – Wie schon beim E3 Saxo Classic schaffte Niklas Märkl (DSM Firmenich – PostNL) auch bei Dwars door Vlaanderen den Sprung unter die Ausreißer des Tages. Doch während sein Fluchtbegleiter

28.03.2024Trotz Sturz: Pedersen ist für Ronde-Start zuversichtlich

(rsn) – Ausgerechnet kurz vor der Flandern-Rundfahrt, dem Höhepunkt der flämischen Klassikersaison, wurde Lidl – Trek mächtig gebeutelt. Bei Dwars door Vlaanderen waren mit Gent-Wevelgem-Sieger

27.03.2024Nach Van-Aert-Crash: Kanarieberg hat bei Klassikern wohl ausgedient

(rsn) – Positionskampf bei Höchstgeschwindigkeiten, auf breiter Straße abschüssig in Richtung Ronse: Das waren die Bilder, die die flämischen Klassiker auf der N48 in der Anfahrt zum engen Recht

27.03.2024Teamchef Stam bestätigt: Vollering verlässt SD Worx

(rsn) – Demi Vollering wird SD Worx – Protime nach der Saison 2024 verlassen. Das bestätigte Sportdirektor Danny Stam am Mittwochmittag gegenüber GCN. "Ja, das ist definitiv sicher", sagte der N

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine