“Eine Ehre, wenn der Grüne den Sprint anfährt“

Ackermann und Walscheid überzeugen trotz Problemchen in China

Von Felix Mattis

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Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe, links) und Max Walscheid (Sunweb, rechts verdeckt) wurden zum Auftakt der Tour of Guangxi Dritter und Vierter. | Foto: Cor Vos

19.10.2017  |  (rsn) - Die neue deutsche Sprinter-Generation hat auf der 1. Etappe der Tour of Guangxi in Beihai bewiesen, dass sie schon nah an der Weltspitze dran ist. Mit den Plätzen drei und vier mussten sich Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe) und Max Walscheid (Sunweb) lediglich Ausnahme-Sprinter Fernando Gaviria (Quick-Step Floors) sowie Champs-Elysees-Gewinner Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo) geschlagen geben - und das, obwohl für beide das Finale der Etappe nicht ideal verlief.

Ackermann sprang auf dem Schlusskilometer erst spontan als Bora-Sprinter ein, nachdem sein Team eigentlich für Matteo Pelucchi gefahren war, und Walscheid musste nach einem kleinen Fehler knapp zwei Kilometer vor dem Ziel noch einmal hart durch den Wind, um seinen Sprintzug wieder zu erreichen.

"Ich habe einen kleinen Fehler gemacht und konnte dem Team dann nicht mehr folgen, weil ich dachte es sei unmöglich bei der Geschwindigkeit", erklärte Walscheid den Moment, als er in einer Kurve etwas zu stark bremste. "Ich musste dann ziemlich hart durch den Wind fahren, so dass ich auf den letzten 50 Metern nicht mehr viel übrig hatte." Trotzdem kam er als Vierter über den Zielstrich.

Für Ackermann kam der dritte Rang in Beihai nach 107,4 Kilometern unverhofft, weil die Teamtaktik eigentlich seinen italienischen Mannschaftskamerad Pelucchi als Sprintkapitän vorgesehen hatte. "Das Lead-Out hat sehr gut begonnen, leider haben die Jungs Matteo dann aber auf dem letzten Kilometer verloren", erklärte der Sportliche Leiter von Bora-hansgrohe, Jens Zemke. "Pascal hat seine Chance dann ergriffen und konnte Platz drei einfahren. Das ist ein starkes Ergebnis bei der Konkurrenz hier."

Wenn auf den Etappen zwei und drei alles ideal läuft, könnte es für beide also noch ein Stück weiter nach vorne gehen. "Wir haben viele Punkte zu verbessern und wenn wir alles zusammenkriegen, ist, denke ich, alles möglich", so Walscheid mit Blick auf die kommenden Tage. Der Heidelberger hat schließlich gute Erinnerungen daran, Ende Oktober in China Rennen zu fahren. Im vergangenen Jahr gewann er nicht weniger als fünf Etappen der neuntägigen Tour of Hainan, einer Rundfahrt der zweithöchsten UCI-Kategorie 2.HC.

Nun geht es auf WorldTour-Level für ihn und Ackermann möglicherweise ebenfalls um einen Sieg - und das mit prominenter Unterstützung: "Es war eine Ehre für mich, den Sprint vom Grünen Trikot angefahren zu bekommen", freute sich Walscheid mit Blick auf die Arbeit, die sein australischer Teamkollege Michael Matthews, der Sieger der Punktewertung der Tour de France, in China für ihn verrichtet.

Allerdings wird es auf den nächsten Etappen etwas schwerer: Die Zielgerade der 2. Etappe in Nanning führt nach 156,7 Kilometern leicht bergauf, und der Rundkurs der 3. Etappe ist, ebenfalls in Nanning, etwas hügeliger als der vom Auftakt-Tag. Nach der Bergankunft der 4. Etappe sind auch die Teilstücke fünf und sechs bergig, ohne dabei aber allzu weit hinauf zu führen. Gut möglich also, dass sich in den kommenden Tagen auch der dritte deutsche Sprint-Youngster in China noch weiter vorne präsentiert: Rick Zabel (Katusha-Alpecin) wurde zum Auftakt Neunter, ihm liegen Sprints nach schwereren Etappen aber ohnehin besser.

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