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15.09.2017 | (rsn) - Neun Jahre ist es her, dass Alessandro Ballan und Damiano Cunego bei den Weltmeisterschaften in Varese Gold und Silber für Italien geholt haben. Seitdem stand keiner ihrer Landsmänner mehr auf dem Podium bei den Welt-Titelkämpfen. Diese Durststrecke soll in Bergen endlich ein Ende finden, und dafür hat Nationaltrainer Davide Cassani eine vor allem in der Breite beeindruckende "Squadra Azurra" mit dabei - angeführt von gleich vier Medaillen-Kandidaten, die sich in den vergangenen Wochen alle in Bestform präsentierten.
Zwar stehen Sonny Colbrelli, Matteo Trentin, Diego Ulissi und Elia Viviani auf der Favoritenliste deutlich im Schatten von Titelverteidiger Peter Sagan, dem Belgier Greg Van Avermaet oder dem Australier Michael Matthews, doch ihnen allen dürfte der Kurs in Bergen liegen.
Über die größte Endschnelligkeit verfügt Viviani, doch bei ihm bleibt abzuwarten, wie der Hamburg- und Plouay-Sieger mit dem 1,5 Kilometer langen und 6,4 Prozent steilen Salmon Hill zurechtkommt, der während der 267,5 Kilometer zwölf Mal überquert werden muss. Colbrelli sollte damit weniger Probleme haben und der vierfache Vuelta-Etappensieger Trentin hat bei der Spanien-Rundfahrt ebenso bewiesen, wie Ulissi beim GP Montreal, dass ihm derartige Anstiege nicht allzu sehr in Verlegenheit bringen.
"Die Saison hat langsam begonnen, aber im Moment gewinnen wir viel - es ist die beste Zeit der Saison für italienische Fahrer. Das gibt Selbstbewusstsein", erklärte Cassani der Gazzetta dello Sport. Viele Medaillenkandidaten in ihren Reihen zu haben, ist für die Italiener nichts Neues und war in der Vergangenheit oft Segen und Fluch zugleich - Stichwort: Uneinigkeit. Doch Cassani ist zuversichtlich, dass das in der aktuellen Generation nicht mehr zum Problem wird: "Meine Fahrer sind stark und intelligent. Sie wissen, dass ihre Einigkeit ihre Stärke ist und dass sie zusammen ein Resultat erreichen können, das alleine nicht möglich ist."
Unterstützt wird das Quartett von Routinier Daniele Bennati sowie Alberto Bettiol, Alessandro De Marchi und Salvatore Puccio. Im Einzelzeitfahren geht Sky-Profi Gianni Moscon für die Italiener an den Start.
Während die Männer seit 2008 auf eine Medaille warten, gingen die Frauen lediglich in den letzten drei Jahren leer aus. Zuvor stand von 2007 bis 2013 jedes Jahr mindestens eine Italienerin auf dem WM-Podium im Straßenrennen - und vier davon werden auch 2017 wieder am Start stehen: die Ex-Weltmeisterinnen Tatiana Guderzo und Giorgia Bronzini sowie Elisa Longo Borghini und Rossella Ratto, die 2012 beziehungsweise 2013 Bronze holten.
Die meisten Hoffnungen liegen dabei in Bergen auf den Schultern von Longo Borghini, die neben Lisa Morzenti auch im Einzelzeitfahren starten wird. Das Frauen-Team im Straßenrennen wird außerdem von Elisa Balsamo, Sofia Bertizzolo und Elena Cecchini unterstützt - wobei Letztere selbst zu den Medaillen-Kandidatinnen gehört.
Italiens Männer-Kader für Bergen:
Daniele Bennati, Alberto Bettiol, Sonny Colbrelli, Alessandro De Marchi, Gianni Moscon (EZF), Salvatore Puccio, Matteo Trentin, Diego Ulissi, Elia Viviani
Italiens Frauen-Kader für Bergen:
Elisa Balsamo, Sofia Bertizzolo, Giorgia Bronzini, Elena Cecchini, Tatiana Guderzo, Elisa Longo Borghini (Straße & EZF), Lisa Morzenti (EZF), Rossella Ratto
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