Bei den Frauen insgesamt nur 9 Teams am Start

WM-Mannschaftszeitfahren mit nur 11 WorldTour-Rennställen

Foto zu dem Text "WM-Mannschaftszeitfahren mit nur 11 WorldTour-Rennställen"
Etixx-Quick Step fuhr in Katar 2016 zum WM-Titel. | Foto: Cor Vos

15.09.2017  |  (rsn) - Am Samstag um 17 Uhr werden im norwegischen Bergen die Straßen-Weltmeisterschaften 2017 feierlich eröffnet. Einen Tag später stehen mit den Teamzeitfahren der Frauen und Männer auf einem für beide Klassen identischen Kurs über 42,5 Kilometer die ersten Wettkämpfe der WM auf dem Programm - und wie so oft steht hinter der 2012 ins Programm zurückgekehrten Disziplin ein Fragezeichen. Nicht, ob die Rennen stattfinden, aber wie sinnvoll ihre Austragung in der aktuellen Form ist.

Schon in den vergangenen beiden Jahren gab es im Vorfeld der Weltmeisterschaften von Richmond (USA) und Doha (Katar) Diskussionen, die letztlich dazu führten, dass die UCI die Startpflicht für WorldTour-Rennställe in Katar aufgehoben hat. Vielen Teams sind die Reisekosten für ein Eintagesevent zu den schwer erreichbaren WM-Austragungsorten zu hoch, wenn sie sich ohnehin keine Chancen auf eine Medaille ausrechnen können.

Auch in diesem Jahr drohte die Team-Vereinigung AIGCP mit einem Boykott der Wettkämpfe, und so werden am Sonntag nur elf der 18 WorldTour-Teams in Ravnanger von der Startrampe rollen. Hinzu kommen das ProContinental-Team CCC Sprandi Polkowice aus Polen sowie fünf Drittliga-Rennställe, von denen nur die italienische Mannschaft Sangemini-MG nicht aus Norwegen stammt. Bei den finanziell schwächer aufgestellten Frauen-Mannschaften gehen sogar insgesamt nur neun der 43 UCI-Teams an den Start - es fehlen gleich fünf aus den Top Ten der Weltrangliste.

2016 in Doha standen bei den Männern 17 Mannschaften am Start, davon sogar nur zehn aus der WorldTour. Bei den Frauen reisten nur acht Rennställe nach Katar. In Richmond, wo die Teilnahme für WorldTour-Rennställe noch verpflichtend war, bestand das Männer-Starterfeld aus 27 Mannschaften, darunter alle WorldTour-Teams und acht US-Teams aus niedrigeren Klassen. Bei den Frauen waren damals 13 Mannschaften vor Ort, davon sechs aus den USA. US-Teams sind bei den Frauen diesmal gar keine am Start, bei den Männern nur BMC und Trek-Segafredo.

Die UCI muss sich einmal mehr fragen, ob das Modell Sinn macht, die Sponsoren-Teams bei der WM antreten zu lassen, wenn anschließend alle Wettkämpfe mit Nationalmannschaften ausgetragen werden. Die Disziplin Mannschaftszeitfahren fasziniert die Fans und ihre Daseins-Berechtigung im WM-Programm steht wohl außer Frage. Doch die niedrigen Teilnehmerzahlen regen zum Nachdenken an, ob in Zukunft nicht die Nationalverbände auch dort gegeneinander antreten sollten.

WorldTour-Teams am Start in Bergen:
Astana, BMC, Bora-hansgrohe, Katusha-Alpecin, LottoNL-Jumbo, Movistar, Orica-Scott, Quick-Step Floors, Sky, Sunweb, Trek-Segafredo

Weitere Teams im Männer-Rennen von Bergen:
CCC Sprandi Polkowice, Joker Icopal, Sangemini-MG, Fixit.no, Sparebanken SOR, UNO-X Hydrogen

Fehlende WorldTour-Teams in Bergen:
Ag2r La Mondiale, Bahrain-Merida, Cannondale-Drapac, Dimension Data, FDJ, Lotto Soudal, UAE Team Emirates

Startliste Frauen-Mannschaftszeitfahren in Bergen:
BePink-Cogeas, Boels-Dolmans, BTC City Ljubljana, Canyon-SRAM, Cervélo-Bigla, FDJ Nouvelle Aquitaine Futuroscope, Hitec Products, Sunweb, Veloconcept Women

Mehr Informationen zu diesem Thema

01.10.2017Straßen-WM in Bergen war ein finanzielles Fiasko

Bergen (dpa) - Eine Woche nach dem Finale der Straßen-WM von Bergen zeichnet sich ein finanzielles Fiasko ab. "Wir kommen definitiv in den Roten Bereich", sagte der zuständige Event-Manager H

30.09.2017Nibali lobt Ex-Teamkollegen: "Sagan bestmöglicher Weltmeister"

(rsn) - Peter Sagans dritter WM-Sieg in Folge hat unter den nicht mehr aktiven Stars wie Mario Cipollini oder Oscar Freire Diskussionen über das allgemeine Niveau im Feld ausgelöst. Vincenzo Nibali

29.09.2017Norwegische Bevölkerung hilft WM-Veranstaltern mit Spenden

(rsn) - Norwegen hat die Straßen-Weltmeisterschaften in Bergen gefeiert. Vor Ort wurde das Event zum Volksfest und das norwegische Fernsehen hat mit Studio-Sendungen bis in die Abendstunden berichte

29.09.2017"Sagans Überlegenheit zeigt, dass das Level nicht hoch ist"

(rsn) - Peter Sagan dominiert den Straßen-Radsport und hat am vergangenen Sonntag zum dritten Mal in Folge das Regenbogentrikot des Weltmeisters erobert. Dafür feiern ihn viele, doch ein Ex-Kollege

28.09.2017Cavendish: "Frauenrennen war das aufregendste der WM"

(rsn) - Mark Cavendish hat die Weltmeisterschaften von Bergen von Zuhause verfolgen müssen. Doch anstatt dem Event, bei dem er gerne selbst gestartet wäre, aus dem Weg zu gehen, schaute sich der Bri

26.09.2017Doumoulin: "Ich habe zu früh attackiert"

(rsn) - Nach zwei Goldmedaillen in den beiden Zeitfahren träumte Tom Dumoulin mit Blick auf das WM-Straßenrennen von Bergen von einem dritten Regenbogentrikot. Nach schweren 267,5 Kilometern kam der

26.09.2017Weltmeister Sagan fährt 2017 keine Rennen mehr

(rsn) - Peter Sagan (Bora-hansgrohe), der am Sonntag im norwegischen Bergen seinen dritten Weltmeistertitel in Folge einfuhr und damit Radsportgeschichte schrieb, wird dieser Saison keine Rennen mehr

25.09.2017"Ich war nicht der Stärkste, weil ich nicht gewonnen habe"

(rsn) - Für Cyril Guimard war die Angelegenheit klar: Julian Alaphilippe hätte seiner Meinung nach im WM-Straßenrennen von Bergen die Goldmedaille verdient und nicht Titelverteidiger Peter Sagan. F

25.09.2017Cassani: "Ich habe Moscon ins Schlepptau genommen"

(rsn) - Davide Cassani hat die Verantwortung für die Disqualifikation von Gianni Moscon nach dem WM-Straßenrennen von Bergen auf sich genommen. Der Italienische Zeitfahrmeister war auf der vorletzte

25.09.2017Das "fehlende" Finale des WM-Straßenrennens im Video

(rsn) - Die letzten vier Kilometer des WM-Straßenrennens, die gestern wegen eines Übertragunsproblems im TV nicht zu sehen waren, aus der Helikopterperspektive: Erst 500 Meter vor dem Ziel stellt di

25.09.2017Matthews: Am Salmon Hill zuviel Energie verschwendet

(rsn) - Vor sieben Jahren wurde Michael Matthews bei der Heim-WM in Geelong U23-Weltmeister. Gestern nun holte sich der Australier im Straßenrennen von Bergen seine bereits zweite Einzelmedaille bei

25.09.2017Kwiatkowski: "Habe bis zuletzt an das Regenbogentrikot geglaubt"

Als einer der Mitfavoriten auf den Straßenweltmeistertitel gestartet, musste sich Michal Kwiatkowski im norwegischen Bergen letztendlich mit Platz elf zufrieden geben. Die Enttäuschung ließ sich im

Weitere Radsportnachrichten

02.12.2025Trinca Colonel bleibt bei Liv - AlUla – Jayco

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

02.12.2025“Kaum Luft zum Ausruhen“: Eschborn-Frankfurt verschärft Profil

(rsn) – Ein neuer Anstieg, der gleich drei Mal bewältigt werden muss, und eine stark veränderte Taunus-Passage sollen den Profis das Leben bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) noch schwerer machen. Das

02.12.2025Tausch von Giro und Vuelta? RCS Sport lehnt Pogacars Idee ab

(rsn) – Giro-Veranstalter RCS Sport hält nichts von Tadej Pogacars jüngstem Vorschlag, die Termine von Italien- und Spanien-Rundfahrt zu tauschen. “Der Giro hat seinen traditionellen Termin, und

02.12.2025Kehren Strade und Sanremo in van Aerts Programm zurück?

(rsn) – Erstmals seit mehreren Jahren könnten die italienischen Klassiker Strade Bianche und Mailand-Sanremo wieder in Wout van Aerts Frühjahrsprogramm auftauchen. Der spektakuläre Rennen über d

02.12.2025Ganna bringt die Olympische Fackel nach Italien

(rsn) – Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) wird zu den Fackelträgern der Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand-Cortina gehören. Der zweimalige Zeitfahrweltmeister wird gemeinsam mit der Tennissp

02.12.2025Extrem gut entwickelt und die Nische im Team gefunden

(rsn) – Wenige Monate vor seinem Profidebüt bei Bora – hansgrohe bestritt Ben Zwiehoff im Juli 2020 bei der polnischen Rundfahrt Dookola Mazowsza (2.2) sein erstes UCI-Rennen auf der Straße. F

02.12.2025Simon Yates würde gern Giro-Titelverteidigung in Angriff nehmen

(rsn) – Zwar steht auch bei Visma – Lease a Bike die Rollenverteilung für die drei großen Rundfahrten des kommenden Jahres noch nicht fest. Nach der Streckenpräsentation des Giro d’Italia 202

02.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

02.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

02.12.2025Nach Kniebeschwerden “wieder die alte Ricarda werden“

(rsn) – Schon zum zweiten Mal in Folge spielt im Jahresrückblick von Ricarda Bauernfeind (Canyon – SRAM – zondacrypto) ihr Knie eine unerfreuliche Rolle. Dabei war sie 2023 im Alter von gerade

01.12.2025Alle Etappen im Detail: Die Strecke des Giro d´Italia 2026

(rsn) – Der 109. Giro d´Italia (2.UWT) wird im Mai 2026 über 21 Etappen und 3.459 Kilometer mit 49.150 Höhenmetern führen. Vom Grande Partenza in Bulgarien führen die ersten drei Teilstücke du

01.12.2025Finestre und Nevegal-Bergzeitfahren sollen Frauen-Giro 2026 entscheiden

(rsn) – Der 37. Giro d´Italia Women (2.WWT) wird über neun Etappen mit 1.153,7 Kilometer sowie 12.500 Höhenmetern führen und als Highlight den Colle delle Finestre bereithalten. Die Italien-Rund

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)