125 Kilometer vor dem Ziel in die Offensive gegangen

Contador fast wie in alten Zeiten, muss aber am Galibier büßen

Von Lorenz Rombach

Foto zu dem Text "Contador fast wie in alten Zeiten, muss aber am Galibier büßen"
Alberto Contador (Trek-Segafredo) im Ziel der 17. Tour-Etappe | Foto: Cor Vos

19.07.2017  |  (rsn) - Als Albero Contador (Trek-Segafredo) 125 Kilometer vor dem Ziel der schweren 17. Tour-Etappe am Fuße des Col du Croix de la Fer (HC) mit Nairo Quintana (Movistar) im Schlepptau attackierte, stellten sich die Beobachter schnell die Frage, ob der Madrilene eine seiner langen Attacken, für die er über die Jahre berühmt geworden ist, bei seiner vielleicht letzten Tour de France mit einem Tagessieg krönen kann. Doch am Galibier musste der zweimalige Tour-Sieger den Slowenen Primož Roglič (LottoNl-Jumbo) ziehen lassen und kam nach einer furiosen Vorstellung lediglich auf Rang acht in Serre-Chevalier an.

"Es ist sehr schade. Wir hatten einige Fahrer in der Ausreißergruppe und sie hatten mehr als fünf Minuten Vorsprung. Als wir in den Anstieg gegangen sind, dachte ich, ich versuche heute etwas. Ich habe mich stark gefühlt und meine Beine waren gut“, sagte der 34-Jährige zu seiner Attacke, die lange ausgesprochen vielversprechend aussah.

Mit Michael Gogl, Jarlinson Pantao und Bauke Mollema hat seine Trek-Mannschaft gleich drei Fahrer in die Gruppe des Tages geschickt. Nachdem Contador allerdings schnell allein war, da Quintana dem horrenden Tempo nicht folgen konnte, ließ sich Gogl sich zurückfallen und führte seinen Kapitän bereits nahe an die Gruppe heran.

Fünf Kilometer vor dem Gipfel übernahm dann Pantano und führte Contador kurz vor dem Gipfel an die Gruppe mit Roglic, Serge Pauwels (Dimension Data) und Mathias Frank (Ag2r) heran. Auch in der Abfahrt und auf dem Weg zum Col du Télegraphe lieferte die Trek-Mannschaft eine vorzügliche Vorstellung ab, zuletzt in Gestalt von Bauke Mollema. Doch am Galibier musste Contador seinen Bemügungen Tribut zollen.

"Es war wie ein Zeitfahren und ich glaube, am Galibier habe ich für meine Bemühungen bezahlt. Es ist sehr schade für das Team, weil sie heute so gut für mich gearbeitet haben: Pantano  und Bauke waren beeindruckend stark. Ich wusste, dass ich die Etappe nicht gewinnen kann, aber es war eine wunderschöne Etappe“, sagte der Madrilene zu seiner Vorstellung, mit der er sich immerhin auf Rang neun der Gesamtwertung verbesserte.

Doch der Kletterkünstler aus der spanischen Hauptstadt will vor allem eines: einen Etappensieg. Offiziell ist es noch nicht, doch dies ist aller Wahrscheinlichkeit nach die letzte Frankreich-Rundfahrt seiner Karriere und zu gerne würde er sich mit einem Etappensieg aus Frankreich verabschieden. Seit 2009 konnte Contador nicht mehr bei der Grande Boucle jubeln. Seinen Kampfeswillen hat er nicht verloren, das hat er heute erneut gezeigt. Doch ob die Beine einen Etappensieg bei der morgigen Bergankunft am Col d’Izaoard (HC) hergeben, bleibt abzuwarten. Es wäre Contador zu gönnen

Mehr Informationen zu diesem Thema

20.07.2020Video-Rückblick: Matthews erobert das Grüne Trikot der Tour 2017

(rsn) - Als Michael Matthews (Sunweb) 2017 erstmals in seiner Karriere das Grüne Trikot der Tour de France eroberte, beendete er eine glanzvolle Frankreich-Rundfahrt, in deren Verlauf er auch zwei Et

01.07.2020Video-Rückblick: Valverdes Tour-Sturz von Düsseldorf

(rsn) - Vor genau drei Jahren stürzte Alejandro Valverde (Movistar) beim Auftakt der Tour de France in Düsseldorf im Zeitfahren auf regennasser Straße so schwer, dass dem Spanier sogar das Karriere

30.10.2019Düsseldorf muss Tour de France-Vertrag offenlegen

(rsn) - Die Stadt Düsseldorf muss den Vertrag, der zwischen der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens und der französischen Amaury Sport Organisation im Zuge es Tour de France-Starts 2017 geschloss

06.12.2017Fall Sagan: Dimension Data kritisiert Vorgehensweise der UCI

(rsn) - Mark Cavendishs Dimension Data-Team fühlt sich bei der Entscheidungsfindung im Fall Sagan übergangen. Wie Manager Douglas Ryder in einer Pressemitteilung erklärte, sei man davon ausgegangen

05.12.2017Sagans Tour-Ausschluss beruhte auf einem Fehlurteil

(rsn) - Peter Sagans Disqualifikation nach der 4. Etappe der Tour de France war nicht Folge eines Fehlverhaltens des Weltmeisters, der in einem hart umkämpften Sprint in Vittel den Sturz seines Konku

13.11.2017Sagans Tour-Disqualifikation wird vor dem CAS verhandelt

(rsn) - Peter Sagans umstrittene Disqualifikation nach der 4. Etappe der Tour de France wird am 5. Dezember vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS verhandelt. Das geht aus CAS-Terminkalender her

06.09.2017Düsseldorf macht mit Grand Depart 7,8 Millionen Euro Verlust

Düsseldorf (dpa) - Die Stadt Düsseldorf hat mit dem Start der Tour de France 2017 einen Verlust von 7,8 Millionen Euro gemacht. Diese Zahl nannte Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) bei de

28.07.2017Denk: "Das Material gibt es ja, man muss es nur verwenden"

(rsn) - Ralph Denk hat mit Verwunderung auf die Forderung von Philippe Mariën, Chef der Jury der Tour de France, reagiert, künftig bei Radrennen auf den Video-Beweis zu setzen. Hintergrund ist der A

28.07.2017Barguil fährt lieber ohne Powermeter

(rsn) – Auch in diesem Jahr brodelt nach der Tour de France in Sachen Teamwechsel die Gerüchteküche, vor allem bei denjenigen Fahrern, deren Verträge auslaufen. Letzeres gilt zwar nicht für Warr

28.07.2017Martens: "Roglic und Groenewegen können Weltstars werden"

(rsn) - Paul Martens (LottoNL-Jumbo) hatte bei seiner dritten Tour de France allen Grund zum Jubeln. Sein Team kehrte mit zwei Etappensiegen durch Primoz Roglic und Dylan Groenewegen aus Frankreich zu

28.07.2017Jury-Chef der Tour fordert Video-Beweis für Sprints

(rsn) - Philippe Mariën, Chef der Jury der Tour de France, die Peter Sagan nach der 4. Etappe in einer heftig kritisierten Entscheidung wegen dessen vermeintlichem Ellbogencheck gegen Mark Cavendish

28.07.2017Dan Martin fuhr die Tour mit zwei gebrochenen Wirbeln zu Ende

(rsn) - Daniel Martin (Quick-Step Floors) hat sich bei seinem Sturz auf der 9. Etappe der Tour de France zwei Wirbel gebrochen. Die Verletzung allerdings wurde erst in dieser Woche bei einer Computert

Weitere Radsportnachrichten

28.03.2024Die Aufgebote aller Teams zur Flandern-Rundfahrt der Männer

(rsn) – Der Ostersonntag wirft seine Schatten voraus: Am 31. März versammelt sich das WorldTour-Peloton in Antwerpen zum Start der 270,8 Kilometer langen Ronde van Vlaanderen. Das Heiligtum des bel

28.03.2024Die Aufgebote aller Teams zur Flandern-Rundfahrt der Frauen

(rsn) – Wenn die Männer nach ihrem Start in Antwerpen bereits 120 Rennkilometer hinter sich haben und erstmals durch Oudenaarde kommen, stellen sich dort auf dem Marktplatz des Zielorts der Ronde v

28.03.2024Märkl will auch bei der Ronde “vor das Radrennen“

(rsn) – Wie schon beim E3 Saxo Classic schaffte Niklas Märkl (DSM Firmenich – PostNL) auch bei Dwars door Vlaanderen den Sprung unter die Ausreißer des Tages. Doch während sein Fluchtbegleiter

28.03.2024Trotz Sturz: Pedersen ist für Ronde-Start zuversichtlich

(rsn) – Ausgerechnet kurz vor der Flandern-Rundfahrt, dem Höhepunkt der flämischen Klassikersaison, wurde Lidl – Trek mächtig gebeutelt. Bei Dwars door Vlaanderen waren mit Gent-Wevelgem-Sieger

27.03.2024Nach Van-Aert-Crash: Kanarieberg hat bei Klassikern wohl ausgedient

(rsn) – Positionskampf bei Höchstgeschwindigkeiten, auf breiter Straße abschüssig in Richtung Ronse: Das waren die Bilder, die die flämischen Klassiker auf der N48 in der Anfahrt zum engen Recht

27.03.2024Teamchef Stam bestätigt: Vollering verlässt SD Worx

(rsn) – Demi Vollering wird SD Worx – Protime nach der Saison 2024 verlassen. Das bestätigte Sportdirektor Danny Stam am Mittwochmittag gegenüber GCN. "Ja, das ist definitiv sicher", sagte der N

27.03.2024Rennarzt-Wagen baut Unfall mit Soudal-Teamfahrzeug

(rsn) – Der Unfall zweier wichtiger Begleitfahrzeuge im Männerrennen von Dwars door Vlaanderen hat am Mittwoch für eine halbstündige Unterbrechung des Frauenrennens gesorgt. Da die Frauen hinter

27.03.2024Van Aert erleidet beim Dwars-Crash multiple Brüche

(rsn) – Die Ronde van Vlaanderen wird am Sonntag ohne ihren großen Lokalmatador Wout Van Aert (Visma – Lease a Bike) über die Bühne gehen. Der 29-jährige Belgier war am Mittwoch bei Dwars doo

27.03.2024Politt entgeht mit Glück van Aerts Sturz bei Dwars door Vlaanderen

(rsn) – Zweimal landete Nils Politt (UAE Team Emirates) schon in den Top Ten bei Dwars door Vlaanderen, diesmal schrammte er mit dem zwölften Rang knapp vorbei. Angesichts des schweren Sturzes gut

27.03.2024Küng: “Mehr als Platz zwei wäre nicht möglich gewesen“

(rsn) – Immer gut dabei war Stefan Küng (Groupama – FDJ) bei seinen Renneinsätzen in diesem Frühling, aber ein richtig zählbares Ergebnis fehlte dem Schweizer bislang noch. Doch mit seinem dr

27.03.2024Vos gewinnt Dwars door Vlaanderen und feiert 250. Sieg

(rsn) – Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) hat die siebte Austragung von Dwars door Vlaanderen (1.Pro) gewonnen. Nach Platz 3 im Vorjahr setzte sie sich im Zweiersprint gegen Shirin van Anrooij (

27.03.2024Visma feiert mit Jorgenson, muss aber Van-Aert-Aus verschmerzen

(rsn) – Obwohl Matteo Jorgenson (Visma – Lease a Bike) die 78. Ausgabe von Dwars door Vlaanderen als Solist gewonnen hat, verlebte seine Mannschaft einen schwarzen Tag. Wout van Aert (Visma – Le

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine