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19.07.2017 | (rsn) - Des einen Freud, des anderen Leid – das liegt auch im Radsport nahe beieinander. Und so darf sich Sunweb, ohnehin schon auf der Sonnenseite bei dieser Tour, nach dem Sturzpech und dem Aus von Marcel Kittel (Quick-Step Floors) nun auch noch mit dem Grünen Trikot für Michael Matthews schmücken. Der Eindruck täuscht nicht: Die deutsche Equipe ist das Team der Stunde dieser Frankreich-Rundfahrt.
Denn auch ohne das Aus von Kittel hätte Matthews Kittel weiter mächtig unter Druck gesetzt. Der Australier schaffte einmal mehr mit seinem emsigen Teamkollegen Simon Geschke und Laurens ten Dam den Sprung in die Spitzengruppe, löste sich am ersten Anstieg, dem Col d'Ornon (2. Kat.), gemeinsam mit Thomas De Gendt (Lotto Soudal) aus der Gruppe und gewann gegen seinen Begleiter problemlos nach 47 Kilometern die Zwischensprintwertung in Allemon - übrigens, nachdem er dem Belgier beim Sprint an der Bergwertung bereits bezwungen hatte, um Warren Barguil dessen Bergtrikot abzusichern.
Mit den 20 weiteren Zählern für die Punktewertung hatte Matthews seinen Rückstand gegenüber Kittel auf nur noch auf neun Punkte verkürzt. Ein spannender Schlagabtausch für die nächsten Tage schien programmiert. Doch dann musste Kittel den Sturzfolgen Tribut zollen und das Rennen aufgeben. Unverhofft steht nun Matthews nach der 17. Etappe an der Spitze der Wertung und dürfte von dort kaum noch zu verdrängen sein: 160 Zähler beträgt sein Vorsprung auf André Greipel (Lotto Soudal), 200 Punkte sind maximal noch zu vergeben.
"Wir haben viel investiert, um die Punkte beim Zwischensprint zu bekommen und näher an das Grüne Trikot zu kommen. Aber auf diese Weise wollten wir das Trikot nicht übernehmen", kommentierte der Sportliche Leiter Aike Visbeek Kittels Aus.
Neben dem Grünen Trikot ist Sunweb auch das Bergtrikot kaum noch zu nehmen. Vor der letzten Bergetappe liegt Barguil 49 Punkte vor seinem ersten Verfolger, dem Tagessieger der 17. Etappe, Primoz Roglic (LottoNL-Jumbo) – bei noch maximal 58 zu vergebenen Punkten.
Dabei war auch der Franzose in den größeren Sturz um Kittel involviert, blieb aber unverletzt. Im Finale mischte Barguil sogar am Col du Galibier im Kampf um das Gelbe Trikot mit – Ausdruck seiner derzeit phänomenalen Form. Am Ende reichte es im Ziel Serre Chevalier zeitgleich mit Chris Froome (Sky), Rigoberto Uran (Cannondale) und Romain Bardet (Ag2r) zu Platz fünf. In der Gesamtwertung rückte Barguil sogar von Rang zwölf auf Platz zehn (+8:52) vor.
Es bleibt dabei: Sunweb hat einen Lauf bei dieser Tour.
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