Italiener holt auf erster Pyrenäen-Etappe Gelb

Aru: Unverhofft zum Tour-Spitzenreiter

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Fabio Aru (Astana)| Foto: Cor Vos

13.07.2017  |  (rsn) - Unverhofft kommt oft. So abgedroschen diese Floskel auch klingen mag, für Fabio Aru (Astana) trifft sie bei dieser Tour de France zu. Die Saison hielt  ganz andere Pläne für den Italiener bereit: Der Gesamtsieg beim 100. Giro d' Italia hatte Priorität, ein Tour-Start war gar nicht vorgesehen.

Doch durchkreuzt wurde dieses Vorhaben durch eine hartnäckige Knieverletzung, deren Folge einen Absage beim Giro war und nun in gewisser Weise das erste Gelbe Trikot seiner Karriere ist. Damit trat Aru in den elitären Kreis von Fahrern bei, die bei allen drei großen Landesrundfahrten das Führungstrikot trugen.

"Als Sportler glaubt man immer an sich. Und ich hatte immer daran geglaubt, an diesem Tag etwas Besonderes leisten zu können", erklärte der 27-Jährige auf der anschließenden Pressekonferenz.

Trotzdem mag dieses Gelbe Trikot nach der 12. Etappe unverhofft für Aru gekommen sein. Als Zweiter der Gesamtwertung mit 18 Sekunden Rückstand war er in die erste Pyrenäen-Etappe mit Ankunft am Col du Peyresourde gegangen. Für Aru zählte an diesem Tag aber vor allem der Etappensieg, wie er hinterher erklärte.

Die Favoriten hielten sich bei der schweren Ankunft bis wenige hundert Meter vor dem Ziel zurück, dann jedoch explodierte die nur noch elfköpfige Gruppe regelrecht. Aru war es schließlich, der das Feuerwerk gut 300 Meter vor dem Ziel eröffnete, doch vor der Ziellinie wurde er noch von Romain Bardet (Ag2r) und Rigoberto Uran (Cannondale-Drapac) abgefangen.

"Im Ziel habe ich dann schnell auf die Videowand geschaut und dann erst gesehen, dass Froome etwas zurück war", erläuterte der Sarde, dass er erst in dem Moment an Gelb dachte. Als klar war, dass er das maillot jaune übernehmen würde, war auch die Enttäuschung über den dritten Etappenrang schnell verflogen. In der Gesamtwertung liegt der Sieger der Spanien-Rundfahrt von 2015 nun sechs Sekunden vor Froome.

Ob der Brite schwach wirkte, wollte Aru nicht beantworten. "Sky hat den ganzen Tag ein mörderisches Tempo vorgelegt, welches es unmöglich machte, zu attackieren. Auf den steilen letzten Metern habe ich mich nicht mehr nach ihm umgeguckt. Ich weiß also nicht, wie er drauf ist", sagte der neue Tour-Spitzenreiter. Zumindest ist Sky nun erstmals unter Druck, das Gelbe Trikot in den Bergen zurückholen zu müssen.

Dabei wird Aru nur noch auf eine reduzierte Helferriege zurückgreifen können, denn sein Landsmann Dario Cataldo ist seit gestern Abend nicht mehr dabei - und Jakob Fuglsang durch zwei Frakturen am Arm und der Hand arg gehandicapt.

"Das Gelbe Trikot ist ein schöner Lohn für Fabio. Es wird dem ganzen Team Kraft geben. Natürlich sind wir geschwächt, aber wir wissen, wie man große Rundfahrten gewinnt", zeigte sich Teamchef Guiseppe Martinelli im Ziel gegenüber radsport-news.com dennoch optimistisch. Immerhin konnte Astana in den vergangen vier Jahren vier große Landesrundfahrten gewinnen – eine mehr als Team Sky.

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