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04.07.2017 | (rsn) – 190 Kilometer Solo-Flucht, kämpferischster Fahrer der 4. Etappe der 104. Tour de France: Eigentlich hätten Guillaume Van Keirsbulck (Wanty-Groupe Gobert) nach den 207 Kilometern die Schlagzeilen gehört.
Doch nach dem durch Peter Sagan (Bora-hansgrohe) ausgelösten schweren Sturz von Mark Cavendish (Dimension Data), der schließlich zur Disqualifikation des Weltmeisters führte, stand der belgische Tour-Debütant nur noch einmal im Fokus, nämlich als der schwer lädierte Cavendish auf dem Weg zum Teambus kurz anhielt und dem Belgier trotz seiner Schmerzen kurz zu dessen Soloritt gratulierte.
Für die Medien wird die Flucht von Van Keirsbulck angesichts des dramatischen Etappenendes schnell vergessen sein, für den Wanty-Profi selbst aber nicht. „Meine Großeltern standen am Straßenrand, ich konnte ihnen winken, da ich ja allein war und auf nichts aufpassen musste. Ich habe mich gefreut, sie glücklich zu machen“; berichtete Van Keirsbulck. Sein Großvater Benoni Behey gewann 1963 selbst eine Etappe der Tour de France.
Dieser hatte sich zwar auf einen Tag in der Fluchtgruppe eingestellt – so stand er schon 30 Minuten vor Rennbeginn an der Startlinie, um eine gute Ausgangslage für eine frühe Attacke zu haben. Dass er aber allein unterwegs sein würde, damit hatte er nicht gerechnet. „Ich hatte gehofft, dass noch vier, fünf Mann nachkommen. Aber es kam niemand“; erklärte Van Keirsbulck.
Das Feld ließ den Tour-Debütanten zunächst gewähren und gestand ihm deutlich mehr als zehn Minuten an Vorsprung zu, 14 um genau zu sein. „Da hatte ich schon eine kleine Hoffnung, dass es reichen würde, wenn im Feld Uneinigkeit aufkommen würde“, gestand Van Keirsbulck, der dann aber doch 14 Kilometer vor dem Ziel gestellt wurde. Sein Fazit: „Es tat in den Beinen weh, aber es war auch ein tolles Erlebnis mit so vielen Menschen am Straßenrand. Ich werde heute Nacht gut schlafen.“
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