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27.02.2017 | (rsn) - André Greipel ist ein Sprinter, und Sprinter wollen immer gewinnen. Doch auch ohne den erhofften Tagessieg hatte der Hürther am Ende der Abu Dhabi Tour in den Formel-1-Boxen des Yas Marina Circuit ein breites Lächeln im Gesicht. Er klatschte sich freudig mit seinen Teamkollegen ab und war sichtbar zufrieden mit Rang drei auf der Schlussetappe, nachdem er am ersten Tag bereits Zweiter und am zweiten Neunter geworden war.
"Wir sind ohne echten Sprintzug hergekommen und waren trotzdem in den Sprints dabei. Deshalb bin ich wirklich glücklich mit dem Team", erklärte Greipel radsport-news.com noch im völlig durchnässten Trikot von einer für die Wüstenrundfahrt untypisch nassen Schlussetappe. "Es war eine schöne Woche. Okay, wir haben keine Etappe gewonnen, aber wir haben das Beste draus gemacht, denke ich."
Im Finale des 143 Kilometer langen letzten Teilstücks der viertägigen Rundfahrt durch die Vereinigten Arabischen Emirate saß Greipel am Hinterrad von Mark Cavendish (Dimension Data) und sprintete hinter dem Briten schließlich auch als Dritter über die Linie - eine echte Chance gegen den erst 22-jährigen Australier Caleb Ewan (Orica-Scott) hatten beide auf der 250 Meter kurzen Zielgeraden nicht, auf der Ewan seinen Sprint bilderbuchmäßig von Roger Kluge vorbereitet bekam.
"Ich war an Cavs Rad, weil ich hoffte, dass Renshaw ihn etwas besser positionieren könnte, als es letztendlich der Fall war: Wir waren ein Stück zu weit hinten in der letzten Kurve", erklärte Greipel, der mangels vollständigem Lotto-Sprintzug in Abu Dhabi darauf angewiesen war, auf dem letzten Kilometer die Hinterräder seiner Kontrahenten zu suchen. "Der letzte Mann hat eben gefehlt und deshalb musste ich etwas pokern", so Greipel. Das gelang sowohl auf der 1. als auch der letzten Etappe mit Cavendishs Hinterrad gut, nur vorbei kam er eben nicht mehr.
Der Regen schien, so wirkte es vor dem Start, die Formel-1-Rennstrecke glatt werden zu lassen. Doch im Rennen kam es trotzdem kaum zu Stürzen. "Ich denke, es sah vielleicht schlimmer aus, als es war. Wir waren überrascht, dass es gar nicht so rutschig war", erklärte Greipel und fügte dann schmunzelnd hinzu: "Ich bin nur einmal weggerutscht, und das war in der letzten Kurve - Cav auch. Dadurch haben wir etwas an Momentum verloren, aber ich denke mit Caleb hat heute der Beste und Schnellste gewonnen. Ich kann mit Rang drei glücklich sein."
Mit einem guten Gefühl reist der 34-Jährige daher nun aus Abu Dhabi nach Hause, um dann in einer Woche bei Paris-Nizza am Start zu stehen. Anschließend startet Greipel bei der Katalonien-Rundfahrt, bevor es zu den großen belgischen Klassikern geht und das Frühjahr schließlich mit dem Giro d'Italia seinen Abschluss findet.
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