Zu wenig Risiko im Algarve-Zeitfahren?

Tony Martin: "Ich habe mein Ziel ganz klar verfehlt!“

Von Joachim Logisch aus Sagres

Foto zu dem Text "Tony Martin:
Völlig erschöpft sitzt Tony Martin neben seinem Physio Achim Schmiedel am Boden. Im Kampf gegen die Uhr der Algarve-Rundfahrt hat der Zeitfahrweltmeister alles gegeben.| Foto: Bart Fieremanns

18.02.2017  |  (rsn) - "Race to win“ steht auf  Freizeit-T-Shirts und Kappen von Tony Martins Team Katusha- Alpecin. Mit dem Willen, unbedingt gewinnen zu wollen, war der Zeitfahr-Weltmeister in den 18 Kilometer langen Kampf gegen die Uhr der 43. Volta ao Algarve (15.-19. Februar) gegangen. Um so größer war die Enttäuschung, nach dem er zwar die Bestzeit aufgestellt hatte, dann aber noch von Jonathan Castroviejo (Movistar) um vier Sekunden abgefangen wurde. "Ich habe mein Ziel ganz klar verfehlt“, ärgerte sich Martin gegenüber radsport-news.com.

Danach flüchtete er sich in Galgenhumor. "Immerhin war ich eine Sekunde schneller als letztes Jahr“, meinte Martin. Auf Nachfrage erklärte er: "Letztes Jahr habe ich gegen Fabian Cancellara mit fünf Sekunden verloren.“

Warum er diesmal verlor, konnte sich der 31-Jährige nicht erklären: "Das Gefühl unterwegs war gut. Ich muss die Daten erst auswerten. Es war erstmal kein schlechtes Zeitfahren, aber vom Ergebnis her habe ich mir schon mehr erwartet.“

Am neuen Rad soll es nicht gelegen haben. "Das lief perfekt“, sagte er mit großer Überzeugung zu radsport-news.com.

Weil er sich so gut fühlte, zweifelte Martin zunächst auch an, dass er schon bei der ersten Zwischenzeit nach fünf Kilometern 11 Sekunden langsamer als der bis dahin Schnellste,Lars Boom (Lotto NL-Jumbo), gewesen war. Und auch acht Sekunden auf den später gestarteten Castroviejo verloren hatte. "Ich hatte das Gefühl, am Anfang schneller gewesen zu sein und am Ende langsamer“. Doch bis ins Ziel hatte er den Abstand zu Boom (der Fünfter wurde/+11 Sek.) nicht nur aufgeholt, sondern auch noch sechs Sekunden draufgepackt.

Für Booms schnellere Zwischenzeit Zeit hatte Martin dann auch eine Erklärung: "Er ist ein Crosser, der kann die schnellen Starts. Ich bin einer, der etwas vorsichtiger angeht. Bei den vielen Kurven ist das schnelle Rausbeschleunigen nicht mein Ding. Insofern kann ich mir vorstellen, warum ich langsamer war.“

Dem stimmte auch sein Team-Chef José Azevedo gegenüber radsport-news.com zu: "Tony war auf den letzten Kilometern der schnellste. Die Zeit hat er am Anfang verloren, auch wenn er da ein anderes Gefühl hat. Er nahm vielleicht im technischen Bereich etwas weniger Risiko als die anderen. Da fehlt hier eine halbe Sekunde und da eine. Das summiert sich."

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