Schlammschlacht unter ehemaligen Partnern

Tinkov: "Riis sollte lebenslang gesperrt werden"

Foto zu dem Text "Tinkov:
Oleg Tinkov zeigt seinem ehemaligen Partner Bjarne Riis den Stinkefinger. | Foto: Cor Vos

07.11.2016  |  (rsn) – Nach seinem Rückzug aus dem Profiradsport liefert sich Oleg Tinkov eine Schlammschlacht mit seinem früheren Team-Manager Bjarne Riis. Der Däne, der nach zweijähriger Unterbrechung 2017 mit einem Männer-Continental- und einem Frauen-WorldTour-Team in den Radsport zurückkehren wird, hatte in einem Interview mit der dänischen Zeitung Ekstra Bladet angedeutet, dass sein Zerwürfnis mit Tinkov, dem er 2013 sein Team verkauft hatte, aus "Neid“ erfolgt sei, den der Russe ihm gegenüber empfinde.

Riis betonte, dass die Fahrer und andere Angestellte seines Teams ihn immer respektiert hätten – was impliziert, dass das bei Tinkov nicht der Fall gewesen sei. "Respekt muss man sich verdienen. Es ist etwas, was man sich über Jahre hinweg aufbaut und nichts, was man sich kaufen kann“, sagte der 52-Jährige unter Anspielung auf Tinkovs Methoden. Der Multimillionär hatte stets betont, dass der Radsport für ihn ein Geschäft sei und immer wieder deutlich gemacht, dass für ihn nichts als der Erfolg zählt.

Letztlich habe er selber die Trennung herbeigeführt, sagte Riis, der nach dem Verkauf des von ihm 2001 gegründeten Rennstalls kurzzeitig als angestellter Team-Manager tätig war, ehe es zu den Streitigkeiten mit Tinkov kam. "Ich komme aus einer Welt, in der Leute miteinander sprechen, wenn es ein Problem gibt, aber das war unmöglich. Schließlich hatte ich genug und bat darum, unsere Vereinbarung zu beenden. Ich wurde nicht gefeuert, auch wenn die Journalisten das gerne so schreiben“, fügte Riis an.

Tinkovs Reaktion auf die Vorwürfe ließ nicht lange auf sich warten und wie üblich, war der 48-Jährige in seinen Worten nicht unbedingt zurückhaltend. "Ich habe das nie zuvor gesagt, aber wenn er die Diskussion eröffnet, dann sollte ich sagen, dass Leute wie Riis, Bruyneel und Vaughters lebenslänglich aus dem Radsport verbannt werden müssten“, so Tinkov gegenüber cyclingnews.com.

Weshalb er über Jahre hinweg mit Riis zusammenarbeitete, erklärte er allerdings nicht. Der Tour-Sieger von 1996 hatte vor Jahren Doping in seiner aktiven Zeit zugegeben und musste sich danach auch immer wieder gegen Vorwürfe wehren, in seinen Teams systematisches Doping gefördert zu haben. All das hatte Tinkov nicht davon abgehalten, sich seit dem Sommer 2012 als Sponsor bei Riis zu engagieren.

Mit Cannondale Teamchef Jonathan Vaughters lieferte er sich in der Vergangenheit ebenfalls immer wieder heftige Auseinandersetzungen. Der US-Amerikaner hatte ebenfalls Doping in seiner Profizeit zugegeben, doch sein 2008 von ihm gegründetes Slipstream-Projekt ist Mitglied in der Bewegung für einen glaubwürdigen Radsport (MPCC), Vaughters selber hat sich immer wieder deutlich gegen Doping positioniert.

Ähnliches kann man von Johan Bruyneel, dem langjährigen Teamchef und Vertrauten von Lance Armstrong, nicht behaupten. Der Belgier blickt auf eine unrühmliche Vergangenheit in verantwortlicher Position bei den Teams US-Postal/Discovery Channel, Astana und RadioShack zurück und sitzt derzeit eine zehnjährige Dopingsperre ab, gegen die er vor Gericht vorgeht.

Tinkov hat den von Riis erworbenen Rennstall nach nur drei Jahren aufgelöst - wie er anmerkte, aus Frust darüber, dass weder andere Team-Eigentümer noch der Radsportweltverband UCI seine Reformvorschläge annähmen. "Derzeit habe ich von all dem genug“, hatte er in seinem Blog auf cyclingnews.com seinen Rückzug kommentiert.

Weitere Radsportnachrichten

13.10.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

13.10.2025Balsamo als Topfavoritin nach China

(rsn) – Die Tour of Chongming Island (2.WWT) bildet den Abschluss der Women’s WorldTour 2025. Drei Tage lang findet das Rennen auf der zweitgrößten chinesischen Insel vor den Toren Shanghais st

13.10.2025Nicolas Vinokurov verlängert bei XDS - Astana

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

13.10.2025Saisonfinale im Fernost: Sprint-Chancen und ein “Scharfrichter“

(rsn) – Die Tour of Guangxi bildet vom 14. bis 19. Oktober das Saisonfinale der UCI WorldTour 2025. Auf den sechs Etappen der chinesischen Rundfahrt werden 1019,9 Kilometer zwischen Fangchenggang un

13.10.2025Seltene Niederlage: Pogacar verliert gegen Amateur

(rsn) – Tadej Pogacar hat am Sonntag eine seltene Niederlage einstecken müssen – und das ausgerechnet bei seiner eigenen Veranstaltung. Bei der "Pogi Challenge" in Slowenien musste sich

13.10.2025Tour of Chongming Island im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(ran) - Bereits seit 2007 steht die Tour of Chongming Island im Rennkalender der Frauen und zählt seit 2016 zur Women´s World Tour. Die Rundfahrt führt über drei Etappen und kam zumeist den Sprin

13.10.2025Grande Partenza 2026 in Bulgarien

(rsn) – Der Giro d’Italia 2026 wird in Bulgarien beginnen. Dies bestätigte der Präsident der Organisation RCS Urbano Cairo beim Festival dello Sport in Trentino. Das bedeutet, dass die Italien-

13.10.2025Tour of Guangxi im Rückblick: Die ersten neun Jahre

(rsn) - Die erstmals 2017 ausgetragene Tour of Guangxi ist seitdem das letzte WorldTour-Rennen der Saison. Die sechstägige Rundfahrt wird in der autonomen Region Guangxi im Süden Chinas ausgetragen

12.10.2025Biesterbos überrascht bei der Gravel-WM

(rsn) - Nicht zum ersten Mal in dieser Saison bringt ein Fahrer eines Teams außerhalb der WorldTour die Profis der Topliga des Radsports beim Kampf um einen Meistertitel ins Schwitzen. Nachdem in Ita

12.10.2025“Im Finale waren wir vielleicht ein bisschen dumm“

(rsn) – Bis eine Minute vor der endgültigen Entscheidung von Paris-Tours (1.UWT) hatte die Grande Nation noch fest daran glauben können, dass nach dem Vorjahressieg von Christoph Laporte (Visma â

12.10.2025Philipsen: “Mit diesen Jungs auf dem Podium zu sein, ist ein Privileg“

(rsn) – Matteo Trentin (Tudor) hat die 119. Auflage von Paris–Tours (1.Pro) im Sprint einer sechsköpfigen Spitzengruppe gewonnen und damit seinen dritten Sieg beim französischen Herbstklassiker

12.10.2025Trentin gewinnt auch die zweite Version von Paris-Tours

(rsn) – Matteo Trentin (Tudor) hat mit Paris-Tours (1.Pro) den letzten großen Herbstklassiker auf europäischer Bühne im Zielsprint einer Sechsergruppe für sich entschieden. Das traditionsreiche

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Gree-Tour of Guangxi (2.UWT, CHN)
  • Radrennen Männer

  • Tour of Holland (2.1, NED)