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23.08.2025 | (rsn) Sören Waerenskjold (Uno-X Mobility) ist am grünen Tisch zum Gewinner der 3. Etappe bei der Lidl Deutschland Tour (2.Pro) gekürt worden. Der Gesamtführende aus Norwegen profitierte davon, dass der Niederländer Danny van Poppel (Red Bull – Bora – hansgrohe) im Sprint eines auf 33 Mann geschrumpften Hauptfeldes in Führung liegend seine Linie verließ und damit einen Sturz riskierte. Die Juroren sahen darin ein inakzeptables Vergehen und relegierten van Poppel ans Ende der ersten Gruppe. Außerdem bekam er eine Gelbe Karte, seine bereits vierte in dieser Saison.
Abgesehen vom Sprinter des Raublinger Rennstalls wurde der Brite Matthew Brennan (Visma – Lease a Bike) zum Leidtragenden dieses Manövers am Ende des 175,7 Kilometer langen Teilstücks von Arnsberg nach Kassel. Der 20-jährige Brite konnte einen Sturz zwar vermeiden, als er von van Poppel gegen Waerenskjold gedrängt wurde, doch er fiel auf den siebten Platz zurück und konnte so auch keine Bonussekunden mehr gewinnen – obwohl er zu dem Zeitpunkt, als van Poppel ihm in die Quere kam, auf Kurs Podestplatz oder vielleicht sogar Sieg lag.
Hinter Waerenskjold wurde der Franzose Emilien Jeannière (TotalEnergies) schließlich Tageszweiter vor dem Briten Samuel Watson (Ineos Grenadiers). Die Ränge vier bis sechs belegten im bereinigten Etappenklassement Riley Sheehan (Israel – Premier Tech), Jon Barrenetxea (Movistar) und Andrea Raccagni (Soudal – Quick-Step). Edoardo Zambanini (Bahrain Victorious), der für den früher zurückgefallenen Phil Bauhaus einsprang, wurde Achter. Marco Haller und Marius Mayrhofer (beide Tudor) kamen als Neunter und Zehnter ins Ziel. Wie schon am Freitag war Mayrhofer damit bester Deutscher.
Der am grünen Tisch zum Gewinner beförderte Waerenskjold antwortete auf die Frage, ob er überrascht sei: "Ich habe mir das Finish angesehen. Ich denke, es war die richtige Entscheidung. Auf diese Weise will man natürlich nicht gewinnen. Er (van Poppel, d. Red.) war der Stärkste." Der Niederländer hätte nach Waerenskjolds Einschätzung gewonnen, wenn er seine Linie beibehalten hätte. Ansonsten sei er "super happy" nach einer weiteren harten Etappe. Für das letzte Teilstück am Sonntag rechnet Waerenskjold allerdings mit weiteren Angriffen durch Visma – Lease a Bike und UAE – Emirates- XRG auf sein Blaues Trikot.
Das verteidigte der 25-Jährige nicht nur. Er baute seinen Vorsprung auf Jhonatan Narvaez (UAE – Emirates – XRG), der zeitgleich Etappenzwölfter wurde, sogar auf zehn Sekunden aus. Und das, obwohl der Ecuadorianer ihm am Bonussprint gut drei Kilometer vor dem Ziel noch die drei Sekunden Gutschrift vor der Nase weggeschnappt hatte. Dadurch waren beide virtuell zeitgleich.
Im Ziel bekam der Norweger, der am Mittwoch bereits den Prolog gewonnen hatte und am Freitag Etappendritter war, zehn Sekunden gutgeschrieben. Hinter Narvaez liegt Sheehan mit 15 Sekunden Rückstand auf Gesamtrang drei. Vierter ist nun Watson ( +0:25) vor Wout Van Aert (Visma – Lease a Bike / + 0:27). Als bester Deutscher folgt Mayrhofer (+ 0:30) auf Platz acht, sein österreichischer Teamkollege Haller (+ 0:32) verbesserte sich auf den neunten Gesamtrang.
So entwickelt sich Waerenskjold allmählich zum Dominator dieser Rundfahrt, da er nun auch in der Punktewertung mit 34 Zählern deutlich führt. Zweiter ist dort Brennan (26), auf Rang drei liegt Jeanniére (20). Das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers gehört dem Uno-X-Profi ebenfalls. Tragen wird es auf dem Schlussabschnitt aber Sheehan, der mit 15 Sekunden Rückstand eigentlich Zweiter dieser Sonderwertung ist.
Miguel Heidemann (Rembe – rad-net) verteidigte sein Bergtrikot, wobei er in diesem Klassement weiterhin mit Vinzent Dorn (Bike Aid) gleichauf liegt – die bessere Gesamtplatzierung gibt den Ausschlag für Heidemann. Beide haben zehn Punkte, neuer Dritter der Sonderwertung ist der Niederländer Enzo Leijnse (Picnic – PostNL). UAE – Emirates – XRG übernahm die Spitze in der Teamwertung. 13 Sekunden zurück geht Soudal – Quick-Step auf die letzte Etappe. Eine Sekunde mehr Abstand hat Israel – Premier Tech.
Die Schlussetappe führt am Sonntag von Halle an der Saale nach Magdeburg und ist überwiegend flach. "Sicher werden sie (UAE und Visma, Anm. d. Red.) morgen nochmal etwas Außergewöhnliches versuchen. Wir müssen deshalb fokussiert bleiben, keine dummen Entscheidungen treffen und als Team beisammen bleiben. Dann können wir diesen Gesamtsieg heimbringen", blickte Waerenskjold voraus.
Drei Ausreißer setzten sich in der Startphase ab: Marco Haller (Tudor), Jannik Steimle (Q 36.5) und Enzo Leijnse (Picnic - PostNL). Ihr Vorsprung wuchs zwischenzeitlich auf etwas mehr als drei Minuten an. Dass es anfangs nicht mehr wurde, lag an einer Konterattacke durch Vinzent Dorn (Bike Aid), der es auf die Bergwertungen in der ersten Rennhälfte abgesehen hatte. Doch das Team seines bis dato ärgsten Widersachers um das Bergtrikot, Miguel Heidemann (Rembe – rad-net), drückte im Hauptfeld aufs Gaspedal und sorgte dafür, dass Dorn sein Unterfangen schließlich abblies und aufs Feld wartete.
Derweil schickte sich Leijnse an, in den Kampf um dieses Sondertrikot einzugreifen. Er sammelte unterwegs insgesamt neun Bergpunkte und rangiert nun auf dem dritten Platz hinter dem bei weiterhin zehn Punkten stehenden deutschen KT-Duo.
Mehr sprang aber für keinen der drei Ausreißer heraus. Denn im Anstieg zum höchsten Punkt der Deutschland Tour, dem Buttenberg (577 Meter), forcierte das Team UAE – Emirates – XRG derart, dass unter anderem Jonathan Milan (Lidl – Trek) zurückfiel. So kam die stark dezimierte Hauptgruppe mit nur noch 15 Sekunden Rückstand zur Rennspitze über die Kuppe, und in der Folge entwickelte sich ein Fernduell zwischen dem von UAE und Visma – Lease a Bike angeführten ersten Feld und der Gruppe Milan, in der Lidl – Trek Tempo machte. So wurden Haller, Steimle und Leijnse bereits 80 Kilometer vor dem Ziel gestellt.
Das Streckenprofil der 3. Etappe der Lidl Deutschland Tour. | Grafik: ASO Germany
Auch Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) und Danny van Poppel (Red Bull – Bora – hansgrohe) waren zwischenzeitlich distanziert. Beide schafften es noch einmal zurück in die erste Gruppe. Doch gerade, als Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe) 70 Kilometer vor dem Ziel mit dafür gesorgt hatte, dass der Red Bull-Sprinter den Anschluss wieder hergestellt hatte, erhöhten UAE und Visma in einer Seitenwind-Situation das Tempo abermals und hängten eine Gruppe mit Bauhaus postwendend wieder ab, während Lipowitz und van Poppel vorn dabei blieben.
In dieser Phase steckte Milans Equipe auf und stellte die Verfolgungsarbeit ein. Auch die Gruppe um Bauhaus musste die Überlegenheit der beiden derzeit stärksten Teams im Profiradsport bald akzeptieren – der Vorsprung wuchs immer weiter an, bis klar war, dass es keinen Zusammenschluss mehr geben würde und die noch rund 40 Fahrer umfassende Hauptgruppe den Kampf um den Tagessieg ausfechten würde.
18 Kilometer vor dem Ziel probierte es Leijnse mit einem erneuten Angriff, doch der Niederländer kam nicht weit. Brandon McNulty (UAE – Emirates – XRG), der den gesamten Tag über viel gearbeitet hatte, holte ihn zurück. Auch am Bonussprint gut drei Kilometer vorm Ziel kam es zu keiner entscheidenden Lücke, aber Narvaez schnappte sich dort drei Sekunden vor Waerenskjold, der als erstes angegriffen hatte und noch zwei Sekunden mitnahm. Damit waren die Beiden in der Gesamtwertung kurzzeitig gleichauf.
Anschließend kontrollierte Van Aert das Geschehen und führte die Sprinter bis etwa 300 Meter vor Ziel. Dann scherte er aus und stellte den an seinem Hinterrad sitzenden Waerenskjold in den Wind, der dadurch seinen Sprint sehr früh eröffnen musste. Van Poppel sprintete von dessen Hinterrad nach rechts bis zur Mitte der Straße und zog dann wieder links rüber. Er kam zwar als Erster über den Zielstrich, hatte bei seinem Richtungswechsel, den er in zwei kleinen Schlenkern vollzog, aber Brennan behindert und in Richtung Waerenskjold gedrängt, mit dem der Brite kollidierte. Es kam nicht zum Sturz, doch Brennan hob gleich den Arm, um zu protestieren.
Waerenskjold rollte als Zweiter über den Zielstrich vor Jeannière und Watson. Doch es setzten sofort Diskussionen ein. Nach quälend langen 15 Minuten wurde Waerenskjold als Etappensieger ausgerufen. Die Benachrichtigung durch einen Kommissär über seine Strafe nahm van Poppel mit Kopfschütteln zur Kenntnis.
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