29-Jährige bringt Mauritius auf die Radsportweltkarte

Le Court: “Wusste nicht, ob sie meine Hymne spielen können“

Von Peter Maurer

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| Foto: Cor Vos

28.04.2025  |  (rsn) – Knapp 1,25 Millionen Einwohner leben auf Mauritius, einer Insel in den Maskarenen im Indischen Ozean. Als Traumdestination für Strandurlauber bekannt, ist das afrikanische Land aber eher ein weißer Fleck im Sport. Eine Medaille gewann das Land bislang erst bei Olympischen Spielen, nun fuhr Kimberley Le Court (AG Insurance – Soudal) im Radsport auf die Weltkarte mit ihrem Sieg bei Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.WWT).

Der Sieg kam zwar überraschend, ist auf keinen Fall aber als absolute Sensation einzuschätzen, denn dazu präsentierte sich die in Südafrika geborene Sportlerin schon zu stark in dieser Saison. Die UAE Tour der Frauen beendete sie als Dritte, wurde Fünfte bei Mailand-Sanremo und bei der Flandern-Rundfahrt. Zuletzt holte sie den sechsten Rang beim Flèche Wallonne. “Ich war immer Fünfte oder Sechste. Das war irgendwie frustrierend, denn ich hatte das Gefühl, dass zwischen den drei besten Fahrerinnen und mir immer eine Lücke war“, erzählte die 29-Jährige auf der Pressekonferenz nach dem Rennen.

Auf dem Weg nach Lüttich, genauer gesagt auf der Cote de la Roche-aux-Faucons, hatte sie diese Lücke nun geschlossen. “Ich fuhr mein Tempo und konnte eine Fahrerin nach der anderen einholen. Dann sah ich, dass Kopecky auch noch immer in der Spitzengruppe mit dabei war. Als sie reißen lassen musste, wusste ich, jetzt ist es richtig schnell“, blickte sie auf die Vorentscheidung im Rennen zurück.

Mauritius oder Regenbogen-Trikot?

Während die Weltmeisterin aus Belgien dem Tempo ihrer Kontrahentinnen nicht mehr folgen konnte, klemmte sich die im fast gleichen Trikot wie Kopecky fahrende Le Court ans Hinterrad derer. Das spezielle Meistertrikot ihres Heimatlandes gleicht dem Regenbogentrikot sehr, was auf die Farben der Nationalflagge von Mauritius zurückzuführen ist. "Ich kann ja nichts dafür, ich habe die Flagge meines Landes nicht gemacht", sagte sie. "Es ist die schönste Flagge", merkte sie an, räumte aber ein, dass es für das Design sogar eine Sondergenehmigung der UCI benötigt, da das Trikot eben den Weltmeisterstreifen zu ähnlich sieht - tatsächlich hat Mauritius aber nur vier bunte Streifen auf der Flagge, die Anordnung kommt jenen des Regenbogentrikots aber sehr nah.

Nachdem sie schon nach der Zieleinfahrt die ersten Freudentränen vergossen hatte, hoffte sie, dass sie einen weiteren sehr emotionalen Moment bei der Siegerehrung erleben könnte, war sich aber nicht sicher, ob die Organisatoren ihr diesen auch ermöglichen können. "Ich war mir nicht sicher, ob sie meine Nationalhymne überhaupt haben", sagte Le Court, doch die Belgier waren perfekt vorbereitet auf die etwas ungewöhnliche Herkunft der Radsportlerin.

"Ich freue mich und bin sehr stolz darauf, dass ich mein Land auf die Weltbühne bringen kann", strahlte die 29-Jährige, die im Vorjahr auch schon eine Etappe beim Giro Donne gewinnen konnte. “Der Radsport ist auf Mauritius schon viel beliebter, als zum Zeitpunkt als ich damals angefangen habe“, blickte sie auf die Entwicklung ihres Sportes in ihrer Heimat zurück. Sie weiß auch über ihre Vorbildfunktion: “Immer mehr Mädchen aus meinem Heimatland beginnen jetzt mit dem Sport. Und ich kehre immer wieder gerne nach Mauritius zurück.“

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