Die Räder der Tour-Profis

Jonas Vingegaards Cervelo R5: Komfortabel und windschnittig

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| Foto: Cor Vos

24.07.2022  |  (rsn) - Das Cervelo R5 ist der Allround-Renner beim Team Jumbo-Visma, und dieses Jahr das wohl erfolgreichste Rad im Tour-Peloton: Gesamtsieg Jonas Vingegaard, GC-Platz drei für seine Mannschaft, Gewinner des Grünen und des Berg-Trikots, sechs Etappen-Siege, neun weitere Mal am Podium.

Das alles auf den meisten Etappen -
abgesehen von den flachen wie heute - mit dem neuen R5. Es hat im Gegensatz zum recht radikal designten Aero-Bike S5 einen eher grazilen Rahmen, mit weniger als 800 Gramm derzeit einer der leichtesten am Markt. Je nach Ausstattung ist das Rad eines der wenigen, das auch mit Scheibenbremsen an das UCI-Mindestgewicht von 6,8 Kilogramm herankommt.

Jonas Vingegaard war bei der Tour mit dem R5 vor allem in den Bergen unterwegs. Jenco Drost, Head of Performance Equipment bei Jumbo-Visma: "Ein Spitzenfahrer, der einen Bergauf-Sprint zu Ende fahren muss, ist mit dem leichten R5 besser dran. Es geht wirklich um Gramm, vor allem bei Berg-Etappen. Ein Sattel, der dreißig Gramm leichter ist, ein Lenker, der zwanzig Gramm weniger wiegt - alles summiert sich und am Ende machen selbst diese kleinen Mengen einen großen Unterschied."

Der 1,75 Meter große Däne fährt einen Rahmen
mit 54 cm - ungewöhnlich, die meisten Profis seiner Größe fahren zwei bis drei Zentimeter kleinere Bikes. Sein Team-Kollege Primoz Roglic etwa hat 1,77 Meter und einen 52-cm-Rahmen (sein S5 hat rsn zu Anfang der Tour vorgestellt - siehe hier). Vingegaards Sitzhöhe ist 735 mm, von Mitte Tretlager bis Oberkante Sattel, den er mit 25 mm Setback fährt. Sein Vorbau ist 110 mm lang, der Lenker 400 mm breit, die Kurbel 172,5 mm lang.

Nochmal Jenco Drost: Das neue R5 verwöhne nun auch in Sachen Komfort, mit einer vergleichsweise aufrechten Sitzposition und "mit einer gut federnden Sattelstütze, die selbst leichten Fahrer auf schlechten Straßen Dämpfung bietet." Die in der Vergangenheit auch vom Team bemängelte Härte an der Front wurde durch geänderte Rohr-Querschnitte verbessert. Und ungewöhnlich an einem für Profis entwickelten Rennrad: Die Reifenfreiheit wurde auf bis zu 34 Millimeter Breite vergrößert.

Sein Spezialgebiet Aerodynamik liess Cervelo
jedoch auch beim R5 nicht außer Acht. Sogenannte Kamm-Tail-Profile, deren Querschnitt einem abgeschnittenen Tropfen ähnelt, an allen Rohren im Wind machen den Rahmen vergleichsweise windschnittig, aber kaum schwerer.

Der neue Carbon-Rahmen des R5 bringt mit 703 Gramm für Größe 56 cm gegenüber seinem Vorgänger immerhin 130 Gramm weniger auf die Waage, zusammen mit der Gabel nur gut 1100 Gramm. Alle Leitungen verschwinden bereits im Lenker und werden über Vorbau und Steuersatz unsichtbar in den Rahmen geführt. Bowdenzüge gibt es nicht, das neue R5 ist nur für elektronische Schaltgruppen vorgesehen.

Die Daten
Rahmen: Cervelo R5 Voll-Carbon, 784 Gramm
Gabel: Tapered New R5 Carbon, 12 x 100 mm Steckachse, Flat-Mount-Disc; 382 Gramm
Bremsen: Shimano Dura-Ace BR-R9270-F Disc, hydraulisch, 160 mm Scheibenrotor vorne, 140 mm hinten
Brems-/ Schalthebel: Shimano Dura-Ace Di2 ST-R9270 Disc
Umwerfer: Shimano Dura-Ace Di2 FD-R9250
Schaltwerk: Shimano Dura-Ace Di2 RD-R9250, 12-Gang
Kassette: Shimano Dura-Ace CS-R9200, 12-fach
Kette: Shimano Dura Ace Shimano XTR CN-M9100 12-fach
Kurbelsatz: Shimano Dura-Ace FC-R9200 172,5 mm; Shimano Leistungsmesser
Tretlager: BBright CeramicSpeed 24
Laufräder: Shimano Dura-Ace C50 Achsen: 12 x 100 mm vorne, 12 x 142 mm hinten; Steckachsen
Bereifung: Vittoria Corsa 700 x 25 mm
Cockpit: Vision Metron One piece integral
Lenkerband: FSA
Pedale: Shimano Dura-Ace SPD-SL SP-R9100
Sattel: Fizik Antares Carbon
Sattelstütze: Cervelo SP20 Carbon Aero, 25 mm Offset
Flaschenhalter: Tacx Carbon
Computer: Garmin GPS
Gewicht: 7,1 Kilo
Preis: 11 990 Euro

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