proCycling-rsn-Test - mietwohnungs-freundliche Geräuschentwicklung

Wahoo Kickr: „State of the Art“

Von Caspar Gebel und Wolfgang Preß

Foto zu dem Text "Wahoo Kickr: „State of the Art“"
| Foto: Andreas Meyer

15.01.2020  |  Rad-Trainer mit Direktantrieb sind im oberen Preis-Segment „state of the art“. Ihr Vorteil liegt zum einen in der genau definierten Schnittstelle zwischen Trainer und Fahrrad – beim klassischen „Wheel on“-Trainer sind Anpressdruck der Reibrolle und Reifendruck Variablen, die sich aufs Fahrgefühl auswirken (Stichwort Schlupf) und zu Ungenauigkeiten bei der Leistungsmessung führen können.

Zum anderen sind die direkt angetriebenen
Trainer deutlich leiser als klassische Modelle; auf den Kickr trifft das besonders zu. Zur mietwohnungs-freundlichen Geräuschentwicklung kommt ein harmonisches, dynamisches Fahrverhalten, das nicht zuletzt der großen Schwungmasse geschuldet ist – der kompakte, klappbare Trainer wiegt satte 22 Kilo.

Gut ist der Tragegriff. Dazu steht das Gerät ausgesprochen stabil, sodass auch kraftintensive Trainingsprogramme möglich sind. Praktisch ist, dass keine Vorderradstütze notwendig ist; außerdem kann der Trainer auf unterschiedliche Laufradgrößen eingestellt werden. Leicht zu wechselnde Adapter erlauben die Verwendung mit unterschiedlichen Achs-Standards.

Zum realitätsnahen Fahren tragen einerseits
Plattformen wie Zwift oder Sufferfest bei, mit denen sich der Trainer verbinden lässt, andererseits cleveres Zubehör: Mit dem Kickr Climb können Anstiege und Ab- fahrten in der virtuellen Welt am eigenen Leib gespürt werden, und mit dem Ventilator Headwind lässt sich geschwindigkeitsabhängig Fahrtwind generieren.

Die Wahoo-App ist recht übersichtlich, man findet sich in der Menü-Struktur schnell zurecht. Alle aktiven Sensoren werden sofort erfasst, und lassen sich für die jeweilige Sportart getrennt abspeichern.

Die Haupt-Trainingsarten - Puls oder Watt -
sind einfach zu konfigurieren, ebenso die Belegung des Displays. Neben den vorinstallierten Layouts kann man weitere von der Wahoo-Netzseite herunterladen. Die Trainingsdaten werden chronologisch im Verlauf abgelegt, und sind so einfach zu finden. Alle Daten sind in den gängigen Formaten (auch per Email) versendbar, um sie etwa am Computer mit einer Analyse-Software auszuwerten.

Zum Gerät: Zwei Verschlüsse öffnen, Füße ausklappen, Stecker rein - schon kann's losgehen. Der Trainer koppelt sich automatisch mit der App, alle aktiven Sensoren werden erfasst. Dabei gab es im Testzeitraum keine Probleme. Lediglich die Kalibrierung sollte öfters wiederholt werden, damit die ermittelten Werte exakt bleiben.

Durch die große Schwungmasse (5,7 kg)
muss man anfangs einen gewissen Widerstand überwinden. Im Leerlauf schiebt das Schwungrad kräftig, aber nicht unangenehm weiter - wie wenn man ausrollt. Beim Sprinten ist anfangs ein Widerstand zu spüren; erreicht man die gewählte Wattzahl, hat man ein sehr gleichmäßiges Tretgefühl.

Die Watt-Werte weichen anfangs etwas ab, mit zunehmender Betriebstemperatur nimmt die Genauigkeit zu, bei einer Abweichung von maximal plus/ minus drei Prozent - Bestwert der von uns getesteten Geräte. Zusätzlich zu Geschwindigkeit, Distanz und Wattleistung erfasst der "Kickr Power" die Kadenz (Trittfrequenz).

rsn-Bewertung: Der "Kickr" ist ein unkompliziertes High-End-Trainingsgerät ohne Schwächen, mit einem guten Tretgefühl. Einziger Kritikpunkt: der hohe Preis.

Die Daten
Abmessung (L x B x H, zusammengeklappt): 52 x 22 x 44 cm
Gewicht: 21,6 kg (gesamt); Schwungrad 5,7 kg
Max. Leistung: 1800 Watt
Max. Steigung: 15 Prozent
Max. Fahrergewicht: wie Rad
Zubehör: Headwind 229,99 Euro; Climb 549,99 Euro
Preis: 1199,99 Euro (mit Zahnkranz)

 

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