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26.04.2011 | Anfang März 2010 war ich zum 22. Mal zu einer Radwoche auf Mallorca. Leider war es dort in den zurückliegenden Jahren im März immer kälter und windiger geworden. An einem Tag auf Malle, an dem es Schneetreiben gab und Rad fahren nicht möglich war, schauten wir spaßeshalber im Internet, wo es derzeit angenehm wäre. Das war auf Zypern: 20 bis 24 Grad, warm und sonnig.
Das ging mir das ganze Jahr über durch den Kopf. Im Oktober 2010 sah ich dann, dass das Internetportal „Radsport News/ Radsport-aktiv“ zusammen mit dem Reisebüro „FBI“ im März 2011 eine Rennradwoche auf Zypern veranstaltet. Schnell entschlossen meldete ich mich an, und mietete zudem vor Ort ein Rennrad. Heutzutage kann ein Hobby-Radsportler wie ich problemlos eine Woche mit einem gemieteten Rennrad fahren.
Die Radwoche fand vom 28. März bis 4. April statt. Früh morgens war Abflug mit einer Condor-Maschine vom Flughafen Frankfurt-Rhein-Main. Nach dreieinhalb Stunden war Larnaka erreicht. Die Abholung mit einem Taxi klappte problemlos. Als ich gewohnheitsmäßig rechts einsteigen wollte, schickte mich der Taxifahrer auf die andere Seite. Klar: auf Zypern ist, wie in England, Linksverkehr. Dazu gleich vorweg: Die Anpassung war für keinen der Teilnehmer ein Problem.
Nach knapp 50 km auf einer Schnellstraße war die Radstation in der Ferienanlage „Cyprus Village“ in Tochni, einem kleinen Dorf auf halbem Weg zwischen Larnaka und Limassol erreicht. Zum Meer, das man von der Anlage aus sehen kann, sind es rund zehn Kilometer. Wer einen Strandspaziergang machen will, fährt am besten mit dem Rad hin.
Die Anlage „Cyprus Village“ besteht aus vielen kleinen zypriotischen Häusern, die schön renoviert sind, teilweise einen eigenen kleinen Pool haben, und größtenteils mit einer gut ausgestatteten Küche versehen sind. Ein Fernseher mit deutschen Programmen war auch vorhanden. Als ich meinen eigenen Fön in eine Steckdose stecken wollte, musste ich feststellen, dass auf Zypern das britische System verwendet wird. Zum Glück gab es einen Adapter für unser Schuko-System. Es war aber auch ein britischer Fön vorhanden. Es empfiehlt sich also, mehrere Adapter mitzunehmen, um zum Beispiel gleichzeitig das Handy aufzuladen, den Computer und den Kamera-Akku.
Oberhalb der Häuser befindet sich das Restaurant, in dem das reichhaltige Frühstücksbuffet serviert wurde, und abends ein zypriotisches Drei-Gang-Menü . Auch die Hungrigsten waren danach gesättigt.
Mein Appartment lag direkt über der Radstation, die von Heinz, einem früheren Radrennfahrer und ehemaligen Fahrradhändler aus Bayern verwaltet wird.
Die Tourbegleiter waren neben Heinz, der auch Touren führte, zwei Ex-Weltmeister. Daniel Schlegel, Bahnweltmeister der Junioren, und Udo Vollmer, Deutscher Meister. Sie haben sich bei den Ausfahrten aber immer dem Leistungsstand der Teilnehmer angepasst. Mein Rennrad in der passenden Größe - ein 61er Rahmen für meine langen Beine - stand schon bereit.
Am nächsten Morgen um zehn Uhr war Start zur ersten Ausfahrt. Die Straßen auf Zypern sind größtenteils in einem sehr guten Zustand für Rennradfahrer. Zwischen Larnaka und Limassol gibt es einige Flachstrecken, die hinter Larnaka nach Osten weiter gehen. Im Norden wären weitere Flachetappen möglich. Dieser Teil gehört jedoch zur Türkei, und die Ein- und Ausreise ist mühsam, da ein Visum ausgestellt werden muss.
Der Rest im griechichen Teil der Insel ist bergig, wo viele unterschiedliche Bergetappen möglich sind, da die Hügel und Berge von vielen, gut ausgebauten Straßen durchzogen werden. Man kann bis auf knapp 2000 m auf den höchsten Berg Zyperns, den Olymp, fahren. So gibt es auf Zypern wesentlich mehr Möglichkeiten für Fahrten durch Hügel und Berge als auf Mallorca.
Die Nebenstraßen sind fast autofrei. Selbst auf den Hauptstraßen ist nicht viel Verkehr. Der Grund ist, dass es einige vierspurige Autobahnen gibt, auf die sich der Großteil des Verkehrs verlagert hat.
Anfang April blühten auf Zypern viele Blumen, und die Wiesen waren saftig grün.
Zur gleichen Zeit wie wir war auch eine Mountainbike-Gruppe in der Anlage. Sie berichteten von schönen Naturwegen für viele unterschiedliche Touren in allen Schwierigkeitsgraden.
Alles in allem war es eine sehr schöne Radwoche auf Zypern, die ich im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder miterleben will.
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