--> -->
14.07.2008 | 21 Tour-Etappen an zehn Tagen - warum tun Sie sich diese Tortur an?
Kunze: Dafür gibt es zwei Gründe: Erstens möchte ich beweisen, dass man auch sauber eine Spitzenleistung bringen kann; zumal ich kein Profi bin und einen ganz normalen Beruf habe. Sehr wichtig ist mir dabei, der Jugend nahe zu bringen, dass man mit Training und festem Willen auch ans Ziel kommen kann. Zweitens ist die Tour für mich eine gute Vorbereitung auf meinen Rekordversuch von Sydney nach Perth mit dem Rad.
Nicht wenige Fans und Beobachter sind der Meinung, die Strapazen einer Tour lassen sich ohne Doping nicht durchstehen. Wie schaffen Sie es, in der Hälfte der Zeit dopingfrei durchzukommen?
Kunze: Ich will ja zeigen, dass die Dopingproblematik nicht die Streckenlänge ist, sondern das Tempo. Ich fahre zwar viel länger als die Profis, aber eben „nur“ mit einem Schnitt von ca. 30km/h. Sicher ist hier auch sehr viel mentale Stärke gefragt, die ich aber in anderen Wettkämpfen schon bewiesen habe. Und natürlich bin ich nicht allein: Der Verein „Fans gegen Doping“ unterstützt mein Projekt und wird mit im Tourteam vertreten sein. Das mich begleitende und betreuende Team ist sehr wichtig. Sie geben alles, damit ich mein Ziel erreiche. Einfach wird es zwar auf keinen Fall, aber ich habe auch starke Rückendeckung von meiner Freundin Gaby und meinem Sohn Marvin (5 Jahre).
Wie sieht Ihre Marschtabelle aus?
Kunze: Die Marschtabelle sieht grob so aus, dass ich die ersten zwei Tage jeweils etwa 550 km fahren werde und danach auf 400-450 km pro Tag komme. So habe ich in den Bergen genug Luft, um mit 300 km pro Tag auszukommen. Sicher kann man das ja nie sagen, denn bei so einer langen Strecke nonstop kann viel passieren.
Wer unterstützt Sie bei Ihrem Vorhaben?
Kunze: Unterstützt wird das Projekt von Günter Oßwald von der Fa. Federn Oßwald. Er stellt mir einen Transporter zur unmittelbaren Begleitung zur Verfügung und unterstützt das Projekt finanziell. Die Firma Camping Grabe aus Ammern stellt mir ein Wohnmobil zur Verfügung. Natürlich der Verein Fans gegen Doping mit Marco Ruhl als Neumitglied in meinem bewährten Team. Ein ausgezeichnetes Team wird mir zur Seite stehen. So fahren Heike und Thomas Ackermann aus Mühlhausen, Ahmed und Rebecca Eltahir aus Bad Langensalza und Marco Ruhl (FgD) mit. Unterstützung finde ich auch bei meinen langjährigen Sportfreunden und Sponsoren.
Wie haben Sie sich vorbereitet?
Kunze: Dieses Jahr habe ich mich sehr früh auf das Radfahren eingestellt. Da ich ja eigentlich aus der Laufszene komme, laufe ich zwischendurch auch. Um mich besser auf meine zwei großen Projekte einzustellen, habe ich in diesem Jahr einen Treppenlauf absolviert. In Radebeul ging es 40000 Stufen hoch und 40000 Stufen wieder runter. Am Ende hatte man dann 8845 Höhenmeter, die der Höhe des Mount Everest entsprachen. Die Craft Bike Trans Germany bin ich mitgefahren. Ansonsten fahre ich nach Ladenschluss so ca. drei Stunden mit dem Rad und am Wochenende lange Touren. Immer im Wechsel mit Lauf- und Krafttraining.
Weiß der Tour-Ausrichter A.S.O. von Ihrem Vorhaben?
Kunze: Wie mir Marco Ruhl mitteilte, hat er die A.S.O.angemailt, um die Modalitäten der Ankunft in Paris zu klären. Darauf kam leider nie eine Antwort. Auf telefonische Nachfrage Mitte Mai erklärte der 'Responsable des sites', der Verantwortliche vor Ort, dass die 'Tour total' als separate Veranstaltung zu werten sei und dass wir uns deshalb an die zuständigen Polizeipräfekturen zu wenden hätten.
Werden Sie von der A.S.O. in irgendeiner Form unterstützt?
Kunze: Leider nein. Aber man muss A.S.O. zugute halten, dass es für eine tiefere Zusammenarbeit Mitte Mai schon ein wenig knapp war, zumal die ja mit l'Étape du Tour (eine Jedermannveranstaltung rund um die Tour) und allerlei Promotionaktivitäten im direkten Vorfeld der Tour schon viel um die Ohren haben.
Worauf freuen Sie sich am meisten bei Ihrer Tour total?
Kunze: Ich bin ja ein Frankreich-Fan. Aber am meisten freue ich mich auf die Einfahrt in Paris und auf die Berge. Das i-Tüpfelchen wäre ja natürlich eine Zusammkunft mit den Profis, damit die auch von der Tour total erfahren und sich vielleicht den einen oder anderen Gedanken über die Botschaft und das Projekt machen. Die Fragen an Guido Kunze stellte Matthias Seng.
(rsn) - Wer schon länger eine 300-km-Radrunde auf der Liste hat, der sollte sich mal die Mecklenburger Seen-Runde genauer anschauen: Weitgehend flach, nur gelegentlich wellig geht´s entspannt durc
08.10.2024Münsterland-Giro: Zum Finale zweimal PodiumTraditionell findet das Saison-Finale des German Cycling Cup, der Münsterland Giro, am Tag der Deutschen Einheit statt. An den Start in Münster gehen über 125 km neben den bekannten Teams aus der S
03.10.2024Cyclocross Cup Rhein Neckar: Sechs Rennen im Südwesten(rsn) - Der "Cyclocross Cup Rhein Neckar" ist eine Serie mit sechs Rennen im Südwesten Deutschlands. Am 13. Oktober startet die vierte Ausgabe in Baiersbronn, gefolgt von fünf weiteren Stationen i
01.10.2024Velo Grand Prix: Platz drei - bei drei Grad und NebelGute Laune Sport e.V. heißt der Veranstalter des Velo Grand Prix - doch der Blick aufs Thermometer sorgte am vergangenen Sonntag Morgen in Bad Salzungen nicht für gute Laune: Drei Grad und Nebel w
11.09.2024Stevens Cyclo-Cross-Cup 24/25 mit 14 Rennen(rsn) – Während die Cross-Bundesliga am vergangenen Wochenende in Bensheim bereits begonnen hat, startet mit dem Stevens Cyclo-Cross-Cup Ende September auch die zweite große deutsche Querfeldein-S
10.09.2024Riderman: Team Strassacker mit zwei TagessiegenFrüher als sonst standen für das Team Strassacker am vergangenen Wochenende mit den drei Etappen des Riderman schon die letzten Rennen der Saison 2024 an. Zum Abschluss dreier aufeinander folgender
06.09.2024ACL Gravelday: Keine Langeweile - in drei Bundesländern(rsn) - Vier Strecken durch drei Bundesländer: Bei der dritten Ausgabe des "ACL Gravelday" am 29. September startet man in Haselbach in Thüringen, fährt durch Sachsen, weiter durch Sachsen-Anhalt u
05.09.2024Ötztaler Radmarathon: Ein Fahrer fehlte für das Podium225 Kilometer, vier Alpenpässe, 5500 Höhenmeter - der Ötztaler Radmarathon gilt als eines der härtesten Jedermann-Rennen weltweit. Eine Herausforderung, der sich auch das Team Strassacker am verga
05.09.2024UCI Gran Fondo WM: Alles versucht, aber nichts gewonnenDas absolute Saison-Highlight sollte die UCI-Gran-Fondo-Weltmeisterschaft in Aalborg für die fünf Strassacker-Fahrer Timo Dahlheimer, Ben Witt, Jannis Wittrock, Dennis Biederer und Fabian Thiele wer
04.09.2024Ötztaler Radmarathon: VeloLease siegt in der Team-WertungAm vergangenen Sonntag fand zum 43. Mal der Ötztaler Radmarathon statt, eines der härtesten Eintagesrennen für Amateure in Europa: harte 228 Kilometer, gespickt mit knapp 5500 Höhenmetern. Mit dab
01.09.2024Balatonfondo: Auf den Strecken des Giro 2022Mehr als 1300 Teilnehmer gingen beim ersten Balatonfondo im vergangenen Jahr an den Start. Und auch dieses Jahr lockt die Region nördlich des Plattensees in Ungarn wieder mit dem gut organisierten Re
27.08.2024Deutschland-Tour Jedermann: Team Strassacker mit “Must-Win“Die "Cycling Tour", das Jedermann-Rennen der Deutschland-Tour, ist jedes Jahr aufs Neue ein "Must-Win“ für das Team Strassacker - wurde die Equipe in Celeste doch vor über 20 Jahren anlässlich di