Als ´Bergdiesel´beim Giro auf Gesamtrang 4

Gee: “Toll, dass es noch viel Verbesserungspotential gibt“

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Derek Gee (Israel - Premier Tech) | Foto: Cor Vos

03.06.2025  |  (rsn) – Zwei Jahre nachdem er als Ausreißerkönig mit vier zweiten Etappenplätzen zum Shootingstar des Giro d'Italia 2023 geworden ist, hat Derek Gee (Israel – Premier Tech) bei seiner zweiten Italien-Rundfahrt den nächsten großen Schritt geschafft. Der 27-jährige Kanadier war hinter Simon Yates (Visma – Lease a Bike), Isaac Del Toro (UAE – Emirates – XRG) und Richard Carapaz (EF Education – EasyPost) ganz eindeutig der viertbeste Kletterer der Rundfahrt und belegte schließlich auch in der Gesamtwertung den vierten Rang.

Dabei schienen sich seine Hoffnungen auf eine Spitzenplatzierung schon am Auftakt-Wochenende in Albanien in Luft aufzulösen. Denn bereits auf der 1. Etappe in Tirana verlor Gee 57 Sekunden auf die Mitfavoriten ums Giro-Podium und sechs Tage später war er im Regen von Neapel in den schweren Massensturz verwickelt, der dort für eine Unterbrechung sorgte.

Dank der Neutralisation der Zeitnahme für die Gesamtwertung verlor der Kanadier dort keine weitere Zeit und anschließend gab Gee nicht auf: Er kämpfte sich durch, beeindruckte in den Bergen durch Konstanz und kletterte schließlich am entscheidenden Anstieg auf der 20. Etappe, hinauf zum Colle delle Finestre, kaum schlechter als Carapaz und Del Toro.

"Nach meinem Zeitverlust in Albanien und meinem Sturz auf der Etappe nach Neapel habe ich tatsächlich den Glauben verloren. Ich dachte, ich würde mit leeren Händen dastehen. Deshalb bin ich sehr zufrieden mit meinem vierten Platz", sagte er zum Abschluss der 108. Italien-Rundfahrt zu CyclingPro.net und erklärte, dass er gelernt habe, weiterzukämpfen und nicht aufzustecken.

In den Bergen und ganz besonders am Finestre wurde deutlich, dass Gee mit gleichmäßigem Tempo zu den besten Kletterern der Welt gehört. Er ließ sich von den Angriffen der Konkurrenz nicht beunruhigen, fuhr sein Tempo und kam so auch mehrmals wieder zu Carapaz und Del Toro zurück – ein wahrer 'Bergdiesel', wie man im Radsportjargon sagt. "Es hat sich gezeigt, dass mir aktuell die nötige Explosivität fehlt. Ich kann den Angriffen den anderen Fahrer noch nicht folgen", erkannte Gee gegenüber FloBikes, wo er sich noch verbessern müsse, betonte aber auch, dass er insgesamt noch "viel Luft nach oben" habe.

"Toll, dass noch viel Verbesserungspotenzial besteht"

Das dürfen die anderen Rundfahrer wohl als kleine Warnung verstehen: Der 27-jährige Kanadier kann noch besser werden. "Ich denke da zum Beispiel an meine Vorbereitung auf eine Grand Tour. Ich möchte in Zukunft von Anfang an noch schärfer sein, um in der ersten Woche keine Zeit zu verlieren. Es ist toll, dass noch so viel Verbesserungspotenzial besteht", meinte er.

Als Etappenjäger vor zwei Jahren bekannt geworden und in die Herzen der Fans gefahren, konzentrierte Gee sich seit 2024 auf die Gesamtwertungen. Bei seiner ersten Tour de France wurde er im vergangenen Jahr prompt Neunter, mit Platz vier beim Giro nun hat er den nächsten großen Schritt gemacht. Geht es bei der Vuelta a Espana im Spätsommer nun sogar in Richtung Podium? Nichts scheint unmöglich.

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