Team Strassacker - Rennbericht

Ötztaler Radmarathon: Ein Fahrer fehlte für das Podium

Von Nils Kessler

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| Foto: Team Strassacker

05.09.2024  |  225 Kilometer, vier Alpenpässe, 5500 Höhenmeter - der Ötztaler Radmarathon gilt als eines der härtesten Jedermann-Rennen weltweit. Eine Herausforderung, der sich auch das Team Strassacker am vergangenen Sonntag einmal mehr stellte. Allerdings war die Mannschaft aus Süßen wegen der parallel stattfindenden UCI Gran Fondo WM (hier der Bericht dazu) und wegen einiger gesundheitsbedingter Ausfälle nur mit fünf Team-Fahrern am Start.

Es war perfektes Rennwetter: Zum Start um 6:30 Uhr waren es bereits angenehme 14 Grad, sodass wir im Race-Einteiler starten konnten. Die schnelle Abfahrt von Sölden nach Oetz war wie immer sehr hektisch, aber wir konnten uns durch den Start im Block 1B schnell vorne positionieren.

Im 18 km langen Anstieg zum Kühtai war das Tempo zu Beginn hoch, sodass sich schnell eine Spitzengruppe von rund 70 Fahrern bildete. Wir waren bis zur Passhöhe mit Moritz Beinlich, Chris Mai, Philip Peitzmeier und mir (Nils Kessler) zu viert vorne vertreten. Gemeinsam ging es dann in die sehr schnelle Abfahrt hinab nach Innsbruck.

Am zweiten Anstieg zum Brenner war das Tempo wie gewöhnlich eher gering. Alle Fahrer wollen im Windschatten Kräfte sparen - denn die entscheidende Renn-Phase beginnt erst am Jaufen-Pass. Wir nutzten die Passage von Innsbruck über den Brenner bis nach Sterzing, um uns gut zu verpflegen. (An dieser Stelle nochmal vielen Dank an unsere Betreuer!)

Erwartungsgemäß wurde der Jaufen von Beginn an sehr schnell gefahren, sodass die Spitzengruppe in viele kleine Gruppen zerfiel. Im oberen Teil des Passes mussten wir durch eine Baustelle ein rund zwei Kilometer langes Schotter-Stück bewältigen; glücklicherweise kamen wir alle pannenfrei durch. Moritz erreichte mit der Favoriten-Gruppe an Position elf liegend die Passhöhe. Chris, Philip und ich folgten jeweils einzeln mit ein paar Minuten Rückstand.

Am Ende der technisch anspruchsvollen Abfahrt passierte dann leider doch ein Unfall: Moritz verbremste sich in einer Haarnadelkurve und flog über die Leitplanke in die Böschung, Prellungen und Schürfwunden waren das Ergebnis dieses Ausflugs in die Botanik. Moritz hatte jedoch Glück im Unglück und konnte nach der Bike-Reparatur bei unserem Betreuer Florian Vrecko von St. Leonhard langsam nach Sölden weiterfahren. Sein bis dahin aussichtsreicher Kampf um einen Platz in den Top Ten war allerdings gelaufen.

Für uns folgte nun der entscheidende Scharfrichter: Am 28 Kilometer langen Timmelsjoch kann man viel Zeit und Positionen gut machen - oder verlieren. Ich konnte leider nicht mehr meine erhofften Leistungswerte fahren und verlor bis zur Passhöhe auf 2509 Metern noch einige Positionen. Philipp erging es ähnlich, Chris Mai und Johannes König dagegen hatten eine bessere Pacing-Strategie und konnten Zeit gut machen.

Das Ziel in Sölden erreichten Chris, Philip, Johannes und ich mit jeweils einer Platzierung in den Top 100, und alle in einer Zeit unter 7:48 Stunden. Das hätte in der Mannschaftswertung für einen Platz auf dem Podium gereicht - aber leider werden beim Ötztaler fünf Fahrer für das Team-Ergebnis gewertet, sodass wir nicht berücksichtigt wurden. Daher haben wir nun ein neues Ziel für 2025…

Die Ergebnisse: 48. Chris Mai (7:30 h) 58. Nils Kessler (7:35 h) 86. Philip Peitzmeier (7:44 h) 97. Johannes König (7:47 h)

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