Rennbericht Team Strassacker

VeloTour Frankfurt: Fünffacher Triumph in Celeste

Von Moritz Palm

Foto zu dem Text "VeloTour Frankfurt: Fünffacher Triumph in Celeste"
Nicht nur das Podium belegten die Fahrer in Celeste, sondern auch die Plätze vier und fünf. | Foto: Team Strassacker

03.05.2023  |  Frankfurt bleibt ein gutes Pflaster für das Team Strassacker: Wie im Vorjahr besetzte die Mannschaft aus Süßen beim Jedermann-Rennen VeloTour des Frankfurter Rad-Klassikers Eschborn - Frankfurt das Podium komplett. In diesem Jahr war der Triumph allerdings noch größer: Die Fahrer in den Celeste-farbenen Trikots belegten die Plätze eins bis fünf. Hier der Rennbericht von Team-Fahrer Moritz Palm:

Der geneigte Kenner - und natürlich auch die Kennerin - der Jedermann-Szene könnte bei einem Blick auf die Frankfurter Ergebnisliste schnell meinen: "Na herzlichen Glückwunsch zur Vereinsmeisterschaft, liebes Team Strassacker!". Gleichwohl spiegelt das Endergebnis nur in begrenztem Umfang wider, wie hoch das Niveau der Konkurrenz im Vergleich zur Vorjahres-Austragung war. Viele starke Einzelfahrer und einige belgische Top-Rennfahrer bereicherten das Rennen am Main mit ihrer angriffslustigen Fahrweise. Es war ein packender Schlagabtausch im Taunus – mit dem besseren Ende für das Team Strassacker.

Doch eins nach dem anderen: Nach dem erfolgreichen Saison-Auftakt in Göttingen am vergangenen Wochenende, als Moritz Beinlich und Jael Heinrich jeweils ihre  Rennen gewannen, wussten wir: Die Form passt, das Team ist gut drauf und die Stimmung könnte besser nicht sein. Dementsprechend offensiv wollten wir dem Rennen in Frankfurt unseren Stempel aufdrücken.

Nach einer ruhigen Anfangsphase durch die Frankfurter Innenstadt waren es dann Lukas Klöckner, Ben Witt und Jannis Wittrock, die bereits am Fuß des Feldbergs ein so hohes Tempo anschlugen, dass sich das Hauptfeld schnell auf ca. 30 Mann reduzierte. Zwei Kilometer vor dem Feldberg-Gipfel entschloss sich dann Christian Kreuchler (BKK Mobil), mit einer Attacke das "frühe Finale" gut 50 Kilometer vor dem Ziel einzuläuten. Mit einem beherzten Antritt konnte Kreuchler sich die Bergwertung am höchsten Punkt des Tages sichern.

In der anschließenden Abfahrt erhöhten Chris Mai und ich den Druck auf die Konkurrenz: Mit bis zu knapp 100 km/h nahmen wir die frisch geteerte Feldberg-Straße in Angriff - mit Erfolg. Nachdem wir kurzzeitig sogar nur zu zweit unterwegs gewesen waren, schloss in einer der Gegenwellen eine rund zehn Mann große Gruppe zu uns auf. Dabei waren mit Moritz und Timo zwei weitere Team-Kollegen. Zur Rennhälfte waren wir also in einer zwölf Mann großen Gruppe mit vier Celeste-Trikots gut vertreten. Wie schon im letzten Jahr hat sich hier einmal mehr bewahrheitet: Rennentscheidende Situationen können auch bergab herbeigeführt werden - gerade bei Eschborn - Frankfurt.

Nachdem mehrere Attacken aus dieser Gruppe ohne Erfolg verlaufen waren, konzentrierten wir uns dann auf den finalen Anstieg in Mammolshain. Ein nach seinem schweren Sturz im letzten Jahr wiedererstarkter Chris Mai führte uns mustergültig im Stil eines Berg-Domestiken in den unteren Teil des Anstiegs und schlug dann direkt ein höllisches Tempo an: Die Spitzengruppe zerfiel am Hinterrad des Strassacker-Zugs in ihre Einzelteile.

Ein ehrliches Ausscheidungsrennen über den bis zu 20 Prozent steilen Mammolshainer Stich führte unter dem Jubel der zahlreichen Fans schließlich dazu, dass sich drei Fahrer an der Spitze absetzen konnten. Ganz vorne als Solist Anton Schiffer vom Development-Team der Continental-Pro-Mannschaft Bike Aid, knapp dahinter Moritz und ich. Dahinter entstand ein Loch zu unseren verbliebenen Mitstreitern, mit rund 20 Sekunden Rückstand an der Bergwertung.

Im TT-Modus stürzten wir uns dann in die kurvenreiche Abfahrt durch das Kronberger Villen-Viertel. Dabei konnten wir unseren Vorsprung über die letzten zehn Kilometer bis ins Ziel verteidigen. Die Ziellinie überquerte zwar Anton Schiffer als Erster, er wurde aber als Fahrer mit Elite-Amateur-Lizenz gemäß Reglement nicht gewertet.

So waren wir nach einer Fahrtzeit von 2:30 Stunden und einem harten Renntag am Ende die Sieger: Moritz Beinlich auf Platz eins, und ich (Moritz Palm) auf Platz zwei. Und der Sieger hatte für seine Mannschaft nur lobende Worte übrig: "Die Jungs haben uns den ganzen Tag super aus dem Wind genommen. So konnten wir viele Kräfte fürs Finale sparen. Im zweiten Rennen der Saison direkt den zweiten Sieg einzufahren ist für mich als Rennrad-Novize natürlich etwas sehr Besonderes."

Dahinter konnten Timo Dahlheimer, Jonas Brzenczek und Chris Mai den Sprint aus der Verfolgergruppe für sich entscheiden und damit das herausragende Team-Ergebnis mit den Plätzen drei bis fünf abrunden. Ein rundum gelungener Tag für das Team Strassacker also, das hinter der Ziellinie vom zufriedenen Chef Franco Adamo  freudestrahlend erwartet wurde: "Große Klasse, wie das Team heute zusammengearbeitet hat und sich einzelne Fahrer für den Erfolg ihrer Kapitäne schon früh im Rennen aufgeopfert haben - das ist echter Team-Geist, der uns in diesem Jahr besonders stark macht und den entscheidenden Vorteil bringt."

Mit Rückenwind geht es nun zum nächsten Rennen im Kalender: Mit dem Granfondo Vosges steht am 14. Mai mit gut 3500 Höhenmetern auf 180 Kilometern Distanz die erste richtige Härteprüfung in den Bergen an - zugleich die Chance der Qualifikation für die UCI-Amateur-WM in Schottland bietet.

Ein wenig schmunzeln musste ich auf dem Heimweg, als es in der aktuellen Folge des Podcasts "Besenwagen" mit Ex-Profi Andre Greipel hieß: „Früher war jeder WorldTour-Fahrer froh über eine Schwellenleistung von fünf Watt pro Kilo, heute fährt das gefühlt jeder Amateur.“ Nach dem heutigen Schlagabtausch und der Auswertung der Leistungsdaten kann ich dieses Gefühl nur bestätigen… ;-)

Moritz Palm ist Fahrer im Team Strassacker.

Weitere Jedermann-Nachrichten

22.06.2025Der finale Kampf um Gesamtrang zwei

(rsn) - Ciao ragazzi! Chris hier, aus Riva - am Gardasee! Zum Finale der Tour Transalp 2025 standen nochmal 77 Kilo- und 1100 Höhenmeter an, von Roncone im Valle delle Chiese nach Riva del Garda.

21.06.2025Die Strapazen haben sich gelohnt

(rsn) - Ciao! Hier ist Dennis aus Roncone. Auf dem TT-Menü stand heute die Königs-Etappe von Darfo Boario Terme nach Roncone - und die hatte es in sich. Hier die dazugehörigen knackigen Daten:

20.06.2025Am Passo del Vivione zollten wir der Hitze Tribut

(rsn) - Ciao Ragazzi! Hier ist Chris aus Darfo Boario Terme. Heute ging es von Aprica über den Passo di S. Cristina, Passo del Vivione und Croce di Salven über 116 Kilometer und rund 2.600 Höhenmet

19.06.2025Eine wunderbare Etappe mit einem genialen Finale

Servus zusammen, hier ist Dennis aus Aprica. auf dem Stelvio von gestern stand heute die nicht weniger schwere Etappe von Bormio nach Aprica im Programm. Mit ihren 92 Kilometern und 2200 Höhenmetern

18.06.2025Platz zwei auch am Stilfser Joch - und in der Gesamtwertung

Sportliche Grüße von der Tour Transalp! Das Team Strassacker ist wieder bei der legendären Alpenüberquerung unterwegs – sieben Tage, rund 750 Kilo- und 16 500 Höhenmeter stehen am Programm, von

17.06.2025Tour Transalp: Platz zwei auf Etappe zwei

Sportliche Grüße von der Tour Transalp! Das Team Strassacker geht auch 2025 an den Start der legendären Alpenüberquerung – sieben Tage, rund 750 Kilometer und satte 16.500 Höhenmeter stehen die

16.06.2025Tour Transalp: Standortbestimmung gleich zu Beginn

Sportliche Grüße von der Tour Transalp! Wenn sich Radlerinnen und Radler auf schönen Straßen durch die Alpen winden, Pässe bezwungen und Grenzen verschoben werden - dann ist es wieder so weit: Tr

04.06.2025RadRace 120: Premiere mit Hindernissen

Zum ersten Mal stand am vergangenen Wochenende für die Equipe aus Süßen das RadRace 120 in Sonthofen auf dem Rennkalender. Ein ungewöhnliches Rennformat über zwei Tage, bei dem neben viel Spaß

21.05.2025Rund um Köln: Manchmal soll es nicht sein

Nach dem perfekten Saisonauftakt mit zwei Siegen aus zwei Rennen in Göttingen und Frankfurt durch Moritz Palm sollte die Serie bei Rund um Köln ausgebaut werden – zumal auch beim rheinischen Klass

21.05.2025Endlich Berge! Team Velolease beim Imster Radmarathon

Nach einer Woche Trainingslager inklusive des Starts beim Gampenpass-Rennen, reiste das Team Velolease mit vielen Höhenmetern in den Beinen direkt aus dem Passeiertal bei Meran zum Imster Radmarathon

03.05.2025VeloTour: Mit vereinten Kräften zum zweiten Saisonsieg

Bei der traditionsreichen Hatz durch den Taunus musste das Team Strassacker in den letzten Jahren stärkeren Fahrern den Vortritt lassen. In diesem Jahr wollten wir unsere Karten besser ausspielen. Mi

30.04.2025Tour d’ Energie: Moritz Palm gewinnt den Saisonauftakt

"Copy + paste" zum Rennbericht des Vorjahres, könnte man meinen: Zum dritten Mal in Folge holt das Team Strassacker beim ersten Rennen des Jahres den Sieg in der Einzel- und Teamwertung. Doch es war

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine