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07.10.2022 | Bei strahlender Herbstsonne und angenehmen 18 Grad krönte das Team Strassacker beim Sparkassen-Münsterland-Giro am vergangenen Montag eine erfolgreiche Saison - mit dem Gesamt-Sieg sowohl in der Einzel- als auch in der Team-Wertung des German Cycling Cup (GCC). Beim traditionellen Saison-Abschluss am Tag der Deutschen Einheit konnte Joscha Weber in seinem Abschiedsrennen einen starken fünften Platz erzielen. Ben Witt als 16., Jonas Kahler als 21. und Luca Wittrock als 22. rundeten das gute Team-Ergebnis ab.
Während das Rennen letztes Jahr durch starken Regen,
böigen Wind und ein Klassiker-typisches Profil mit vielen kleinen Anstiegen physisch wie taktisch recht anspruchsvoll war, empfing uns die frühere Provinz-Hauptstadt Westfalens diesmal mit topfebenen 125 Kilometern, auf überwiegend breiten Straßen. Der naheliegende Schluss war ein Massen-Sprint eines großen Feldes... Weit gefehlt!
Bereits nach wenigen Kilometern eröffneten Ben Witt und Moritz Palm mit einer frühen Attacke das Rennen. Dieser sowie zahlreiche weitere Angriffe wurden jedoch vom Team Leeze vereitelt, die vor heimischem Publikum das Renngeschehen weitgehend kontrollierten. Nach 25 Kilometern startete Leeze in Sendenhorst eine Attacke: Fünf Fahrer ohne unsere Farben hatten sich gelöst und einen guten Vorsprung erarbeitet. Dahinter kämpfte eine Verfolgergruppe mit Ben, Lukas, Joscha und mir um den Anschluss, den wir kurz darauf herstellen konnten.
Eine rund 20 Fahrer starke Spitzengruppe
lag damit in Front. Doch obwohl alle großen Teams vertreten waren, herrschte keine Einigkeit und die Gruppe wurde wieder eingeholt. Bis Kilometer 90 fuhr daraufhin ein geschlossenes Feld durch das herbstliche Münsterland. Zwischendurch beschlich mich fast das Gefühl, hier schon an einer entspannten Off-Season-RTF teilzunehmen…
Umso überraschender wurde das Rennen dann mit dem Abbiegen auf kleinere Feldwege rund 30 Kilometer vor dem Ziel schlagartig wieder schnell und hektisch. Zahlreiche Stürze waren die Folge und das Peloton wurde durch mehrere Attacken in kleine Gruppen zerteilt. Mit Lukas Klöckner hatten wir einen tempofesten Mann in der Spitzengruppe um den späteren Sieger Patrick Altefrohne (Team Leeze) dabei, und ließen die Gruppe daher fahren. Leider musste Lukas wenige Kilometer vor dem Ziel mit einem technischen Defekt vom Rad steigen – damit waren wir nicht mehr an der Spitze des Rennens vertreten.
Daher konzentrierten wir uns auf den Ziel-Sprint
des Feldes, den Joscha nach guter Vorbereitung durch Phil, Ben und mich für sich entscheiden konnte, und damit in seiner Altersklassen-Wertung sogar noch auf Platz drei vorfuhr. Zwar blieb uns der Tagessieg diesmal verwehrt - dennoch überwog im Ziel die Freude bei allen Fahrern in Celeste: Die wohl erfolgreichste Saison in der Team-Historie war zu Ende gefahren, und jeder aus der Mannschaft kann mit Recht stolz darauf sein, seinen Teil zu den Erfolgen beigetragen zu haben.
Neben dem Sieg bei der Tour Transalp gelang dem Team Strassacker erstmals seit 2017 wieder das GCC-Double, mit meinem Sieg in der Einzelwertung (M. Palm) und dem Sieg in der Mannschaftswertung. Außerdem gewann Jaël Heinrich in der Altersklasse der Frauen bis 30 die GCC-Gesamtwertung. Ein schöner Trostpreis am Montag, denn die Strassacker-Fahrerin musste das Rennen nach einem Massensturz mit einem Rahmenbruch beenden. Martin Nitzschmann und Joscha Weber wurden in ihren Altersklassen jeweils Gesamt-Dritte.
Entsprechend zufrieden resümierte Team-Chef
Franco Adamo die Saison: "Nach den schwierigen letzten beiden Jahren, in denen fast alle Rennen abgesagt wurden und wir mit vielen Neuzugängen einen personellen Umbruch zu bewältigen hatten, haben wir uns als Mannschaft dieses Jahr sehr stark zurückgemeldet. Ich bin super-stolz auf alle Fahrer, die sich ihre Off-Season nun redlich verdient haben - und ich blicke zuversichtlich auf das Jahr 2023."
Persönlich möchte ich mich nicht zuletzt noch bei Jonas Brzenczek vom Sebamed Racing Team und Patrick Altefrohne vom Team Leeze für den stets fairen und umsichtigen Wettstreit um die GCC-Gesamtwertung bedanken. Beiden mein Glückwunsch zu den Plätzen zwei und drei!
Moritz Palm ist Fahrer im Team Strassacker.
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