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15.03.2022 | Vom Eise befreit sind Straßen und Wege... Der Frühling ist da, und mit dem Rennrad eine Feierabendrunde zu flitzen oder am Wochenende eine längere Tour in Angriff zu nehmen, steht endlich wieder am Plan. Zusammen mit anderen kann dabei fast ein bisschen Tour-de-France-Gefühl aufkommen. Worauf man beim Fahren in der Gruppe achten muss, um sich und andere Verkehrsteilnehmer/innen nicht zu gefährden: Der pressedienst-fahrrad hat alle wichtigen Tips.
Bevor man sich mit dem Peloton zu einer Runde aufmacht,
sollte man mit seinem Rad vertraut sein und es sicher beherrschen; ein paar Übungsfahrten allein oder in kleinen Gruppen sind daher Pflicht.
Und wer dann zum ersten Mal in einer Gruppe mitfährt, sollte keine Scheu haben, das kundzutun und zu fragen zu stellen, wenn etwas unklar ist. Ideal ist es, von einer erfahrenen Radlerin oder einem erfahrenen Radler unter die Fittiche genommen zu werden, sich eher hinten zu halten - und genau das zu machen, was die anderen auch machen.
Eines ist klar: Die Straßenverkehrsordnung gilt auch für Rennradfahrer/innen. Das heißt zum Beispiel, es besteht gegebenenfalls die Pflicht zur Benutzung der Radwege. Sobald aber mehrere Fahrer/innen gemeinsam unterwegs sind – genau genommen mehr als 15 Personen – dann gelten sie als geschlossener Verband, der auf der Straße unterwegs sein darf. Verkehrsrechtlich gesehen bildet ein geschlossener Verband (der als solcher erkennbar sein muss, etwa durch Team-Kleidung) ein Fahrzeug. Das bedeutet beispielsweise, dass der komplette Verband eine Kreuzung überqueren darf, auch wenn für die hinteren Fahrer/innen die Ampel bereits Rot anzeigt. Außerdem darf man im geschlossenen Verband zu zweit nebeneinander fahren.
Eine wichtige Rolle beim Fahren in der Gruppe
spielen die Handzeichen; so werden etwa Hindernisse nachfolgenden Fahrer/innen durch Gesten angezeigt. Der nach unten gestreckte Arm und ausgestreckte Zeigefinger zeigen auf der jeweiligen Seite ein Hindernis, z. B. einen Ast oder ein tiefes Schlagloch, an. Hinter dem Rücken die Hand kreisen oder nach rechts und links wedeln bedeutet Poller oder Gleise voraus. Auf der jeweiligen Seite die Handfläche nach hinten klappen zeigt entgegenkommenden Verkehr an, der hochgestreckte Arm, dass gestoppt wird. Tempo rausnehmen wird durch Auf-und-Ab-Bewegungen des Arms an einer Seite angezeigt. Oft werden die Handzeichen durch laute Rufe begleitet, wie „Auto von vorne“ oder, wenn gefahrloses Überqueren einer Straße möglich ist, „Frei!“.
Handzeichen müssen grundsätzlich immer (!) weitergegeben werden, auch wenn die hinteren Fahrer/innen (vermeintlich) alles gut einsehen können. Die Radler/innen an der Spitze sollten darauf achten, Hindernisse früh genug anzuzeigen und gegebenenfalls Tempo rauszunehmen, da es, je nach Gruppengröße, dauert, bis alle das Handzeichen erhalten haben.
Maßgeblich zur Sicherheit aller Mitfahrer/innen bei
trägt das zuverlässige Geradeausfahren. Es klingt ganz einfach, ist es im Prinzip auch: Stets seine Fahrlinie halten und keine Schlenker machen. Das bedeutet auch, dass man nicht jedem Gulli-Deckel und jeder Unebenheit ausweichen muss. Wer seine Fahrlinie wechseln möchte oder muss, zeigt das durch Handzeichen an und versichert sich mit einem Schulterblick, dass freie Fahrt herrscht.
Apropos Schulterblick: Wer sich für einen Schulterblick plötzlich umdreht, sorgt oft für unfreiwillige Schlenker und Tempo-Änderung. Das gefährdet die anderen - deshalb legt man die Hand vor dem Umdrehen auf die Schulter des Nebenfahrenden und kann dann nach hinten blicken.
In der Gruppe, wenn man also recht kompakt
Hinterrad an Hinterrad fährt, ist es wichtig, stets bremsbereit zu sein, um schnell reagieren zu können. Das heißt, die Hände sollten auf den Bremsgriffen liegen, uU bereits zwei Finger am Bremshebel. Auch plötzliches oder zu starkes Bremsen sollte vermieden werden.
Wenn es steil wird, sind quälende Gedanken über vermeintliches Zu-langsam-Sein meist fehl am Platz. Es gilt: Am Berg fährt jede/r sein/ ihr eigenes Tempo. Die Schnelleren warten oben, oder an einem zuvor ausgemachten Ort. Wenn es bergauf geht, sollte man frühzeitig herunterschalten und genügend Abstand halten. Das ist sicherer, falls jemand aus dem Sattel geht oder vor lauter Anstrengung langsamer wird. Ist der Gipfel erreicht, kommt der schöne Teil: Abfahren! Bergab ist es besonders wichtig, vorausschauend und bremsbereit zu fahren und nur an gut einsehbaren Stellen und mit Abstand zu überholen.
Neulinge wundern sich oft: Plötzlich zieht
das Tempo in der Gruppe an, alle gehen in den Unterlenker und in den Wiegetritt. Und nach ein paar hundert Metern ist der Spuk vorbei. Das war dann meist ein sogenannter Ortsschild-Sprint, den ganz viele Rennradgruppen als spielerischen Wettkampf sehen: Oft am Ende der Ausfahrt, kurz vor dem Ortseingangsschild, startet ein Sprint. Wer hier als Anfänger/in dabei sein möchte, sollte vorher unbedingt üben. Einerseits, um genug Kraft dafür aufzubringen und andererseits, um sicher in der Gruppe sprinten zu können. Dafür lohnt es sich, erfahrene Rennradler/innen um ein kleines Training zu bitten und unter ihren Augen den Antritt und das Windschattenfahren zu üben. Je öfter man an „normalen“ Gruppenausfahrten teilnimmt, umso leichter und sicherer fährt man später auch, wenn das Tempo hoch und das Feld kompakter ist.
Fast jede Rennradgruppe hat feste Absprachen für ihre Ausfahrten, und passt diese oft an: Also zum Beispiel die Startzeit am Treffpunkt, die angestrebte Durchschnittsgeschwindigkeit und wo auf Nachzügler/innen gewartet wird. Wer eine Abkürzung nach Hause nehmen oder lieber langsamer in die Pedale treten möchte, informiert die anderen Gruppenmitglieder. Wer erstmals in einer neuen Gruppe unterwegs ist, sollte nach den individuellen, internen „Regeln“ fragen.
Wir sind auf der Ziellinie, nun das wichtigste:
Rücksicht nehmen – das Fazit für das Rennradfahren in der Gruppe (und überhaupt im Straßenverkehr). Dazu gehört zum Beispiel, dass man pünktlich am Treffpunkt erscheint, auch mal Windschatten spendet oder Mitfahrer/innen im Falle der Fälle hilft und auf sie wartet. In diesem Sinn: Viel Spaß bei der nächsten Ausfahrt!
(rsn) - Wer schon länger eine 300-km-Radrunde auf der Liste hat, der sollte sich mal die Mecklenburger Seen-Runde genauer anschauen: Weitgehend flach, nur gelegentlich wellig geht´s entspannt durc
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