RSN Rangliste, Platz 19: Mark Cavendish (HTC-Highroad)

In den großen Rennen zur Stelle

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "In den großen Rennen zur Stelle"
Platzt Mark Cavendishs Wechsel zu Sky? | Foto: ROTH

23.12.2011  |  (rsn) – Wenn es galt, dann war Mark Cavendish (HTC-Highroad) zur Stelle. In (fast) allen großen Rennen, bei denen der Brite am Start stand, konnte er seine Ziele erreichen. Cavendish krönte die Saison 2011 mit dem Weltmeistertitel in Kopenhagen sowie seinem ersten Grünen Trikot der Tour de France. Den Sieg in der Punktewertung hatte er sich mit gleich fünf Etappensiegen gesichert.

„Ich hatte dieses Jahr zwei große Ziele: das Grüne Trikot der Tour und das Regenbogentrikot bei der WM“, schrieb Cavendish auf seiner Homepage. Beides gelang ihm in unnachahmlicher Manier.

Das erneut erfolgreiche Radsportjahr komplettieren zwei Etappensiege beim Giro d`Italia, der Triumph beim Scheldeprijs (Kat. 1.HC) sowie zwei Tagessiege vor heimischem Publikum bei der Tour of Britain (Kat. 2.1). Als Lohn für seine Lesitungen wurde Cavendish zudem von der Queen als „Member of the Order of the British Empire“ geehrt, der untersten von fünf Stufen des britischen Verdienstordens „Order of the British Empire“.

Dabei lief es zu Saisonbeginn beim besten Sprinter der Welt noch nicht rund. Bis in den April hinein stand nur ein Etappensieg zu Buche, in den frühen Rennen wie der Tour Down Under oder der Katar-Rundfahrt musste der 26-Jährige schmerzhafte Niederlagen einstecken. Nach dem ersten Saisonsieg im Februar bei der Oman-Rundfahrt dauerte es bis Anfang April, bis Cavendish mit dem Scheldeprijs ein namaftes Rennen gewinnen konnte.

Dazwischen lagen frustrierende Auftritte beim Tirreno-Adriatico und dem Frühjahrsklassiker Mailand-San Remo, wo der Sieger von 2009 nur auf Platz 52 landete. Deutlich besser lief es dann aber beim Giro d'Italia, wo Cavendish mit seinem Team das Auftaktzeitfahren in Turin gewann und nach der 2. Etappe sogar für einen Tag das Rosa Trikot trug. Wichtiger waren aber die beiden Siege auf der 10. und der 12. Etappe. Danach packte der schnelle Brite seine Koffer, um sich auf die Tour de France vorzubereiten.

Bei der Generalprobe, der Tour de Suisse, spielte Cavendish in den Sprintankünften keine Rolle, was aber nicht viel zu bedeuten hatte, wie sich in Frankreich schließlich herausstellen sollte. Mit seinem Coup auf der 5. Tour-Etappe hatte Cavendish den Bann schnell gebrochen. Er ließ noch vier weitere Siege folgen – darunter den auf den Champs-Elyseés - und sicherte sich als erster Brite überhaupt das Grüne Trikot des besten Sprinters der Tour de France. Zudem verbesserte er seine imponierende Bilanz im größten Radrennen der Welt auf nunmehr 20 Etappensiege seit 2008.

„Es ist unglaublich bewegend. Es ist das dritte Jahr in Folge, in dem ich in Paris gewinne, und diesmal hole ich mir das Grüne Trikot, was diesen Tag noch intensiver macht", kommentierte Cavendish in Paris seine Siegesserie. "Natürlich verdanke ich all das meinen Teamkollegen, die fantastische Arbeit geleistet haben."

Nach einer Rennpause versuchte sich Cavendish auch noch bei der dritten großen Rundfahrt des Jahres. Doch wegen Ermüdung musste er die Vuelta a Espana bereits auf der 4. Etappe verlassen. Besser lief es für ihn mit zwei Etappensiegen beim Heimspiel, der Tour of Britain. Es folgte die letzte große Herausforderung des Jahres, die WM in Kopenhagen. Das britische Team setzte im Straßenrennen ausschließlich auf Cavendish und der belohnte sich und seine Helfergarde um Bradley Wiggins, David Millar und Geraint Thomas mit dem Regenbogentrikot, das er sich im Sprint vor seinem australischen Teamkollegen Matthew Goss und seinem großen Rivalen André Greipel sicherte.

„Ich musste dieses Rennen gewinnen, es hätte kein anderes Resultat herauskommen dürfen angesichts der Art und Weise, wie die Jungs gefahren sind“, lobte der britische Kapitän nach dem Rennen an erster Stelle wieder seine Helfer.

Die meisten werden künftig nicht nur in der Nationalmannschaft seine Teamkollegen sein, denn Cavendish wechselte nach der Auflösung von HTC-Highroad zum Saisonende zum britischen Sky-Team, wo er auch 2012 in den großen Rennen wieder absahnen will.

So stehen die Tour de France, vor allem aber das Olympische Straßenrennen von London ganz oben auf der Prioritätenliste. Außerdem peilt Cavendish seinen zweiten Sieg bei Mailand-San Remo nach 2009 an. „Als ich das Rennen erstmals gewonnen hatte, habe ich angekündigt, es auch mal im Weltmeistertrikot gewinnen zu wollen“, sagte der Sky-Neuzugang der britischen Tageszeitung Guardian.

Mehr Informationen zu diesem Thema

02.01.2012Ein unglaubliches Jahr

(rsn) - Er war der Überflieger des Jahres 2011 und landet deswegen völlig verdient auf Platz 1 der Radsport News Rangliste. Mit 18 Siegen war Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) zum einen der an S

31.12.2011Nur bis zur Tour verlief die Saison perfekt

(rsn) - Das Jahr 2011 war für Alberto Contador (Saxo Bank) ein ständiges Auf und Ab: Triumph beim Giro d`Italia, eine bittere Niederlage bei der Tour de France und im Hintergrund immer wieder die Di

31.12.2011Der "ewige Zweite" triumphiert bei der Tour

(rsn) – Im Herbst seiner Karriere ist Cadel Evans (BMC) zum Siegfahrer geworden. Nachdem er 2009 im Alter von 32 Jahren das Regenbogentrikot des Weltmeisters errungen hatte, gewann Evans in dieser S

30.12.20112012 sollen wieder Klassikersiege her

(rsn) – Zu Beginn seiner Karriere galt Joaquin Rodriguez (Katjuscha) als ausgewiesener Klassikerspezialist. In der abgelaufenen Saison fuhr er allerdings alle sieben Siege bei Rundfahrten ein. Doch

30.12.2011Das gewisse Etwas fehlte

(rsn) – Kein Sieg bei einem der großen Klassiker, eine Niederlage im WM-Zeitfahren gegen Tony Martin, die Holzmedaille im WM-Straßenrennen und auch kein Erfolgserlebnis bei der Tour: 2011 war nich

29.12.2011Ganz großes Kino bei der Grande Boucle

(rsn) - Am Ende wurde es nichts mit dem Podium. Dennoch war Thomas Voeckler (Europcar) die große Überraschung der Tour de France 2011. Sieben Jahre, nachdem er bereits für zehn Tages das Gelbe Trik

29.12.2011In den Zeitfahren so gut wie nicht zu schlagen

(rsn) - Die Wachablösung im Zeitfahren scheint vollzogen. In der Saison 2011 war nicht mehr Fabian Cancellara (Leopard-Trek) das Maß aller Dinge, sondern Tony Martin (HTC- Highroad). Im Kampf gegen

28.12.2011Bis einschließlich dem Giro bärenstark

(rsn) – Der Italiener Michele Scarponi (Lampre-ISD) hat 2011 herausragende Leistungen gezeigt – allerdings nur in der ersten Saisonhälfte. Da allerdings landete der 32-Jährige bei allen Rundfahr

28.12.2011Erstmals in Paris auf dem Tour-Podium

(rsn) – Im Bruderduell mit Andy hat Fränk Schleck in diesem Jahr die Nase in der Radsport News-Rangliste vorn. Während Andy sich mit Platz 22 begnügen musste, platzierte sich Fränk in den Top Te

27.12.2011Mit dem Bergtrikot der Tour belohnt

(rsn) – Wenn es schwer wird, dann ist Samuel Sanchez (Euskaltel) zur Stelle. So auch wieder in der abgelaufenen Saison. Zwar konnte der Asturier weder einen großen Klassiker gewinnen, noch bei der

27.12.2011Die Vuelta war wichtiger als die WM

(rsn) – Mit 15 Siegen war Peter Sagan (Liquigas) in der abgelaufenen Saison einer der erfolgreichsten Fahrer im Peloton. „Gerade meine erste große Landesrundfahrt in Spanien war mit gleich drei E

26.12.2011Mehr als nur ein Zeitfahr-Ass

(rsn) - 2011 hätte das Jahr von Bradley Wiggins werden können. Teilweise wurde es dies auch. Bei Rundfahrten und Zeitfahren gehörte der Brite in der abgelaufenen Saison zu den besten seiner Zunft.

Weitere Radsportnachrichten

30.04.2024Walscheids Eschborn-Frankfurt als Giro-Generalprobe mit Ewan

(rsn) – Im letzten Jahr war dem knapp zwei Meter großen und knapp 90 Kilogramm schweren Max Walscheid - damals noch im Dress von Cofidis - bei Eschborn – Frankfurt mit dem Sieg in der Bergwertun

30.04.2024“Hat Spaß gemacht“: Hollmann Bergkönig der Tour de Romandie

(rsn) – Bei der am Sonntag zu Ende gegangenen Tour de Romandie (2.UWT) hat Juri Hollman (Alpecin – Deceuninck) sein erstes Bergtrikot als Berufsradfahrer gewonnen. Den Grundstein dazu hatte der K

30.04.2024Kämna soll diese Woche nach Hause reisen können

(rsn) – Lennard Kämna ist noch immer auf Teneriffa im Krankenhaus, soll aber noch in dieser Woche nach Hause reisen dürfen. Das berichtet die BILD, nach einem Gespräch mit der medizinischen Abtei

30.04.2024In der Übersicht: Die Aufgebote für den 107. Giro d´Italia

(rsn) – Am 4. Mai beginnt in Venaria Reale nördlich von Turin mit dem Giro d’Italia (2.UWT) die erste Grand Tour des Jahres. Insgesamt 176 Fahrer aus 22 Teams nehmen die 107. Ausgabe der Italien-

30.04.2024Vollering unterschreibt Sponsoren-Deal mit Nike

(rsn) – Anna Henderson (Visma – Lease a Bike) wird nicht mehr zur 3. Etappe der Vuelta Espana Femenina antreten. Die Britin war im Finale des zweiten Teilstücks an der 3-Kilometer-Marke an den er

30.04.2024Völlig offenes Rennen mit kaum mehr Chancen für die Sprinter

(rsn) – Der 1. Mai: Während der Großteil der deutschen und österreichischen Bevölkerung den ´Tag der Arbeit´ feiert und wahlweise zu politischen Kundgebungen oder Frühlings-Wanderungen aufbri

29.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

29.04.2024Highlight-Video der 2. Etappe der Vuelta Femenina

(rsn) - Alison Jackson (EF Education – Cannondale) hat in einem chaotischen Finale in Moncófar die 2. Etappe der Vuelta Espana Femenina gewonnen. Die Kanadische Meisterin setzte sich im Sprint auf

29.04.2024Selig kurzfristig aus Astana-Aufgebot für den Giro gestrichen

(rsn) - Für Rüdiger Selig (Astana Qazaqstan) war der Giro d`Italia fest eingeplant. Mit seinem Sprintkapitän Max Kanter wollte er bei der ersten Grand Tour des Jahres um Etappensiege kämpfen. Doch

29.04.2024Jackson siegt nach Sturz-Chaos um Vollering, Vos und Lippert

(rsn) – Alison Jackson (EF Education – Cannondale) hat in einem chaotischen Finale in Moncófar die 2. Etappe der Vuelta Espana Femenina gewonnen. Die Kanadische Meisterin setzte sich im Sprint au

29.04.2024Zimmermann verlängert bei Intermarché - Wanty

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

29.04.2024Buchmann macht Frust über Giro-Ausbootung Luft

(rsn) – Drei Deutsche haben es ins Aufgebot von Bora – hansgrohe für den 107. Giro d´Italia (2.UWT) geschafft. Einer, mit dem die deutschen Fans für die Italien-Rundfahrt fest gerechnet hatten,

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)