--> -->
16.07.2005 | Ich hatte für gestern zwar einen Sieg von Robbie McEwen erwartet, aber nachdem ich am Start der Etappe noch mit ihm gesprochen hatte, war meine Zuversicht etwas ins Wanken geraten. Robbie schien ein wenig deprimiert und frustriert gewesen zu sein. Er befürchtete, dass schnell eine Gruppe weggehen würde und sein Team Davitamon-Lotto sich dann allein in der Verfolgungsarbeit hätte aufreiben müssen. Mit Hilfe aus dem Feld rechnete McEwen nicht. Die kam dann doch und zwar vom italienischen Lampre-Team, dass sich mit Davitamon zu einer Koalition auf Zeit zusammen fand.
Im Sprint war McEwen dann der eindeutig stärkste Mann. Allerdings hat er schon 200 Meter vor dem Ziel schon ein wenig rausgenommen. Offenbar war er sich seines Sieges schon sicher. Aber solche Aktionen sind schon oft genug bestraft worden. Ich denke da an Erik Zabel beim letztjährigen Mailand-San Remo. Ein Profi sollte immer bis zum Zielstrich durchziehen. Der Schlenker, über den sich Stuart O’Grady in einer enttäuschten Geste beschwerte, schien mir unbeabsichtigt. Stu hat sicher nicht dadurch das Rennen verloren.
Davitamon_Lotto hat gestern eine Meisterleistung vollbracht. Nicht nur, dass das Team einen Rückstand von rund neun Minuten aufgeholt und dabei beinahe einen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt hat. Außerdem hat Fred Rodriguez als Dritter Robbies Konkurrenten Thor Hushovd wertvolle Punkte im Kampf um das Grüne Trikot abgeluchst. McEwens Team hat sich für den Kapitän regelrecht aufgeopfert, Robbie selber nannte es in einem Interview: gegeißelt. Die gestrige Davitamon-Demonstration beweist, dass die Mannschaft eindeutig auf McEwen ausgerichtet ist. Überall merkt man die Handschrift des Australiers. Das ist sein Team.
Bei dieser Etappe habe ich an Erik Zabel denken müssen. Der bisherige Tourverlauf bestätigt meiner Meinung nach die Richtigkeit der Teamleitung, den sechsmaligen Gewinner des Grünen Trikots zu Hause zu lassen. Zabel wäre bei allen Sprintetappen auf sich alleine gestellt gewesen und hätte es ganz schwer gegen Boonen, McEwen, Hushovd und O’Grady gehabt.
Hätte T-Mobile für den Sprinter Zabel auf der gestrigen superschnellen Etappe die Nachführarbeit geleistet, wie wir es von Davitamon für McEwen gesehen haben, hätte die Mannschaft ihre Gewaltaktion heute teuer bezahlen müssen.
Discovery Channel hat sich im letzten Abschnitt des Rennens auch an der Führungsarbeit beteiligt. Das Motiv war aber nicht Selbstlosigkeit, sondern Lance Armstrong „out of trouble“ zu halten. Offenbar hat man aus den negativen Erfahrungen der ersten Tourwoche gelernt, als der Kapitän zwei Mal im Finish schlecht platziert war.
Robert Förster fährt weiterhin ordentlich mit, aber leider gelingt es ihm nicht, von einer besseren Position aus den Sprint anzuziehen. Da fehlt einfach Routine und das nötige Durchsetzungsvermögen. Andernfalls wäre auch heute mehr drin gewesen. Aber Förster lernt, und er lernt schnell. Wir werden noch viel Freude an dem Burschen haben.
Eine bitteren Moment musste Alejandro Valverde heute durchleben. Nach seinem Triumph nach Courchevel hinauf musste der Spanier gestern wegen Knieproblemen aufgeben. Kurz vor den Pyrenäen aus dem Rennen aussteigen zu müssen, ist für einen Spanier immer besonders hart. Aber mit gerade 25 Jahren wird er noch genügend Chancen erhalten, bei einer Tour de France ganz vorne zu landen. Die Spanier können sich jedenfalls über eines der größten Talente des internationalen Radsports freuen. Valverde ist die große spanische Hoffnung für die Zukunft.
Zur PersonHeiko Salzwedel ist einer der erfolgreichsten deutschen Radsporttrainer. Er führte im Jahr 1989 als Nationaltrainer der DDR-Bahnradfahrer den Vierer zu WM-Gold. Nach der Auflösung der DDR wurde er australischer Nationaltrainer und betreute Fahrer wie Robbie McEwen, Henk Vogels, Mathew White, Patrick Jonker und Kathy Watt. In seiner Profi-Mannschaft ZVVZ-GIANT-A.I.S. begannen Sportler wie Jens Voigt, Tomas Konecny, Jan Hruska, Nick Gates oder die beiden älteren Brüder von Michael Rogers (Deane und Peter) ihre erfolgreiche internationale Karriere.
Weitere Stationen des 48 jährigen Globetrotters aus dem thüringischen Schmalkalden waren das Amt des Leistungssportreferent beim Bund Deutscher Radfahrer, Teammanager im Britischen Radsportverband sowie Chef-Trainer der deutschen Frauen-Profimannschaft Equipe Nürnberger. Derzeit ist Salzwedel für die Nachwuchsförderung bei T-Mobile zuständig und Nationaltrainer der dänischen Bahn-Radsportler.
Heiko Salzwedel im Internet: http://www.sl-sports.com
(sid) - Nach dem Doppelsieg seiner Schützlinge auf der Königsetappe der Deutschland-Tour ist Gerolsteiner-Teamchef Michael Holczer euphorisiert. Dennoch bleibt für ihn T-Mobile-Profi Ja
Der letzte Auftritt Lance Armstrongs auf der Bühne der Tour de France war zugleich sein beeindruckendster. Ich habe an anderer Stelle schon geschrieben, dass ich Lance noch nie so stark und überlege
So etwas habe ich noch nie gesehen: Der Drittplatzierte der Gesamtwertung im wichtigsten Radrennen der Saison wird von seinem Team im Stich gelassen. Was Mickael Rasmussen, dem tapferen Dänen, am Sam
Die gestrige Etappe war ein Krimi vom Anfang bis zum Ende. Schon bevor sich die zehnköpfige Spitzengruppe schließlich bilden konnte, hatten zahlreiche Profis versucht, sich aus dem Hauptfeld abzuset
Die längste Etappe endete mit dem längsten Schlussspurt. Es war ein regelrechter Ausdauersprint, der vom Giro-Sieger Paolo Savoldelli gegen den Norweger Kurt-Arsle Arvesen souverän gewonnen wurde.
Erneut trübte eine schreckliche Tragödie die Vorfreude auf eine Tour-Etappe. War es vor zwei Wochen der Terroranschlag in London, so ist es diesmal die Nachricht vom tödlichen Trainingsunfall in T
Die Dramatik der gestrigen Etappe resultierte aus der Konstellation. Vorne wurde um den Tagessieg gefightet, in der Verfolgergruppe um den Gesamtsieg. Und die Gruppe mit den Sprintern fuhr ihr eigenes
In der Woche noch wäre Georg Totschnig am liebsten aus der Tour ausgestiegen, weil nichts lief. Nur den aufmunternden Worten seiner Familie und seines Teamchefs Hans Michael Holczer war es zu verdank
Zunächst: Ehre, wem Ehre gebührt. Die Franzosen feuerten gestern pünktlich zum Nationalfeiertag ihren ersten Etappensieg bei dieser Tour. Drei französische Teams hatten Fahrer in der Ausreißergru
Aufatmen bei T-Mobile: Das Team lässt sich nicht unterkriegen. Winokurows Gipfelsturm gestern war ein ganz besonderes Husarenstück. Auch im Sprint hat Wino seine Form bestätigt und Botero keine Ch
Die gestrige Etappe hat bei mir vor allem Ernüchterung hinterlassen. Lance Armstrong hat wieder einmal bewiesen, dass er der stärkste Fahrer im Feld ist. Er ist ein Rennfahrer wie von einem anderen
Niemand hat das Gelbe Trikot so verdient wie Jens Voigt. Der Berliner ist das Musterbeispiel eines Radprofis und gibt in jedem Rennen alles. Seine Arbeitsauffassung ist vorbildlich. Wie er auch heute
28.12.2025Evenepoel an Kwaremont und Paterberg gesichtet (rsn) – Red-Bull-Neuzugang Remco Evenepoel hat laut der Zeitung Het Nieuwsblad am Sonntag am Oude Kwaremont und am Paterberg trainiert. Der Doppel-Olympiasieger habe demnach in einem neutralen schw
28.12.2025Van Aert: “Zwei Runden vor Schluss ging es schief“ (rsn) – Während Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) seine bisherigen fünf Crossrennen dieses Winters gewinnen konnte, fährt Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) seinem ersten Sieg wei
28.12.2025Nys tut in der letzten Runde von Dendermonde die richtigen Dinge (rsn) – In Abwesenheit des in den letzten Wochen übermächtigen Matthieu van der Poels (Alpecin – Deceuninck) eröffnete sich der Konkurrenz beim heutigen Cross-Weltcup Dendermode die Gelegenhei
28.12.2025Brand auch in Dendermonde zu stark für die Konkurrenz (rsn) – Und immer wieder Lucinda Brand (Baloise - Glowi Lions)! Auch im achten Weltcup dieses Winters dominierte die Gesamtführende das Geschehen fast nach Belieben und holte sich in Dendermonde b
28.12.2025Van der Poel rollt auch in der Siegbilanz das Feld von hinten auf (rsn) – Auch in der Crosssaison 2025/26 legt Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) einen Raketenstart hin. Der siebenmalige Weltmeister befindet sich erst seit rund zwei Wochen wieder im Wet
28.12.2025WM-Tiefpunkt kann Freude über “bestes Jahr“ nicht trüben (rsn) – Auftakt in Australien, zum Abschluss noch Japan: Mauro Schmid (Jayco – AlUla) hat im Grunde die längste Saison hinter sich, die der internationale Rennkalender hergibt. Weil er zwischendu
28.12.2025Zoe Bäckstedt vor Comeback: “Gebt mir etwas Zeit“ (rsn) – Nach ihrem schweren Trainingsunfall Ende Oktober fiel Zoe Bäckstedt für lange Zeit aus. Kurz vor dem Jahresende ist die U23-Weltmeisterin nun aber bereit für ihren Einstieg in die Crosssa
28.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
28.12.2025Saisonstart-Spezialistin mit Top-Frühjahr und gutem Herbst (rsn) – Sie war die fleißigste Punkte- und Ergebnissammlerin des Frauenradsports in den ersten zweieinhalb Monaten der Saison 2025: Als das Peloton aus Italien von Mailand-Sanremo zurück nach Belg
28.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025 (rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden
27.12.2025Warum zieht es so viele Straßenprofis zum Gravel? (rsn) – Als der Gravel-Sport vor etwa fünf Jahren nach Europa hinüber schwappte, hätten wohl nur wenige vermutet, in welcher Anzahl und vor allem mit welcher Bedeutung Gravel-Rennen nur kurze Ze
27.12.2025Teams fordern mehr Geld, als RCS für Giro-Start in Bulgarien zahlen will (rsn) – Vor allem der Giro d`Italia hat in den letzten Jahren Auslandsstarts in Regionen gewählt, die nicht gerade zu den Kernländern des Radsports zählen und obendrein - vom Sitz der meisten Tea