GPS-Daten des Franzosen werfen Fragen auf

Greipel und Démare liefern sich auf Twitter Wortgefechte

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André Greipel (Lotto Soudal) | Foto: Cor Vos

25.07.2018  |  (rsn) - Auf den ersten Etappen der Tour de France sprinteten André Greipel (Lotto Soudal) und Arnaud Démare (Groupama-FDJ) gegeneinander um Etappensiegen. Nach dem Aus des Deutschen liefern sich die beiden nun Wortgefechte auf Twitter.

Greipel musste in den Alpen auf der 12. Etappe der Tour de France aufgeben, nachdem er abgehängt worden war. Nach dem Rennen hatte er darauf verwiesen, dass er lieber vom Rad steige, als sich - im Gegensatz zu anderen Fahrern - unerlaubt etwa vom Teamwagen ziehen zu lassen. Damals nannte der Hürther keine Namen, man konnte aber schon davon ausgehen, dass Démare gemeint war.

Am Mittwoch folgte nun nach der schweren 17. Etappe Greipels nächster Kommentar, diesmal unter namentlicher Nennung des Franzosen, der es wieder innerhalb der Karenzzeit ins Ziel geschafft hatte, obwohl er am Fuße des 16 Kilometer langen Schlussanstiegs bereits einen großen Zeitrückstand hatte. "Vielleicht sollte jemand Groupama-FDJ und Arnaud Démare sagen, dass es GPS-Tracking gibt. Glückwunsch, nur neun Minuten in einem 17 Kilometer langen Anstieg auf Nairo Quintana verloren zu haben", so Greipel voller Ironie.

Die Antwort des Franzosen ließ nicht lange auf sich warten. "Gut zu wissen, dass du mich nicht so sehr respektierst wie ich dich. Ich dachte, du wärst cleverer. Um mich herum sind ständig Jury-Mitglieder. Ich schicke dir auch gerne meine Daten. Da du ja ein Experte zu sein scheinst, bin ich gespannt, was du dazu zu sagen hast", schrieb der 26-Jährige.

Um die Zeit von Démare richtig einzuordnen, kommentierte auch Sprinter Timothy Dupont (Wanty-Groupe Gobert) den Tweet - und zwar mit der Zeit, die er für den Schlussanstieg benötigte. "Ich habe 17 Minuten verloren und habe 300 Watt getreten", so der Belgier.

radsport-news.com hat Démares GPS-Daten mitgeschrieben, die von der Tour de France übermittelt werden. So kann sich jeder ein Bild machen!

Der Franzose verlor auf den ersten acht Kilometern 5:28 Minuten auf die Spitze, nach zehn Kilometern waren es 7:07 Minuten. Auf dem Col de Peyresourde hing Démare 10:20 Minuten zurück, in der Abfahrt kamen weitere 31 Sekunden dazu. Danachlief es wohl besser. Auf dem Col de Val Louron Azet nach 37 Kilometern waren es 16:06 Minuten und unten in Saint-Lary-Louron 16:35 Minuten. Im Schlussanstieg kamen noch 12:41 Minuten dazu. Das heißt aber, dass er über vier Minuten schneller oben war als Dupont, der 300 Watt getreten haben will.

Dupont ist 1,79 m groß und wiegt 71 kg, Demare ist bei 1,82 m und 78 kg schwer. Démare muss, da er schwerer ist und schneller war, im Schlussanstieg deutlich mehr Watt getreten haben. Wenn er das konnte, warum hat er am Anfang so viel verloren?

Wie radsport-news.com erfuhr, drücken Kommissäre bei abgehängten Fahrern auch mal ein Auge zu, wenn ihnen geholfen wird, damit die Streckensperrung im Zeitplan bleibt. Zu berücksichtigen ist aber auch, dass ein ARD-Team während der 16. Etappe im Besenwagen mitfuhr und keine Unregelmäßigkeiten bei Démare feststellen konnte.

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