Thüringen: Tagebuch der Renndirektion

Die Folgen des Unwetters hielten uns auf Trab

Von Franziska Große & Marie Ludwig

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Marie Ludwig | Foto: frontalvision/Arne Mill/TRF

31.05.2018  |  (rsn) - Schon seit eh und je ist Schleiz als Etappenstadt fester Bestandteil der Lotto Thüringen Ladies Tour. Auch bei den Fahrerinnen hat sich die Etappe in den Köpfen fest verankert, denn wenn der Tag des Rennens in Schleiz ge-kommen ist, dann heißt es vor allem Berge, Berge und nochmals Berge.

Wir wissen beide aus eigener Erfahrung, wie sich die scheinbarun-zähligen Anstiege der Umgebung rund um Schleiz anfühlen: Ja, wir haben dort auch beide schon einige Zeit geschwitzt und gelitten. Da wir nun ja aber beide in anderer Position bei der Rundfahrt unterwegs sind, könnte man den-ken, dass unser jetziger Job nicht annähernd so anstrengend ist.

Doch für Marie, die im ersten Jahr zusammen mit Franziska in der Position der sportlichen Leiterin ist, fühlt sich das manchmal kaum so an. Ir-gendwie ist man für alles ein bisschen verantwortlich und jeder kommt zu einem, wenn er Fragen oder Probleme hat. So mussten wir heute Vormittag vor dem Start der Etappe dafür sorgen, dass unser Rennarzt nochmal einen Blick auf die gestürzten Fahrerinnen der letzten Etappe hat.

Im Rennen waren es dann vor allem die Folgen der Unwetter des Vortags, die uns auf Trapp hielten. So hatten wir ständig Kontakt mit den Begleitfahrzeu-gen der Thüringer Polizei, um eventuelle Gefahrenstellen durch Unterspülun-gen der Straße festzustellen und gegebenenfalls die Teams über Radio Tour zu informieren. Wir koordinierten, dass Fahrzeuge der Polizei, Kommissäre oder auch Marie im Fahrzeug vor dem Feld selbst zur jeweiligen Gefahren-stelle fuhren. Zum Glück funktioniert die Zusammenarbeit mit der Thüringer Polizei und unseren Mitarbeitern super, sodass alles reibungslos ablief.

Die Fahrerinnen boten auch hier in Schleiz wieder ein spannendes Rennen, bei dem sich auch erneut eine Deutsche toll präsentierte. Tatjana Paller schloss im Alleingang die Lücke zu zwei Ausreißerinnen. Die dann dreiköpfige Spitzengruppe konnte einen Vorsprung von bis zu vier Minuten herausfahren. Später machte dann Team Trek-Drops um die führende in der Bergwertung Kathrin Hammes Druck, und so schmolz der Vorsprung dahin. Am Ende war es Paller, die als letzte der Ausreißer gestellt wurde und sie wurde so auch verdient mit dem Trikot der kämpferischsten Fahrerin des Tages geehrt. Nur Lucinda Brand (Team SUNWEB) und Emilia Fahlin (Wiggle High5) konnten nochmal eine größere Lücke reißen, doch auch diese beiden Fahrerinnen wurden acht Kilometer vor dem Ziel wieder gestellt.

Franziska kam dann nach dem Rennen noch eine ganz andere Aufgabe zu. Leider stürzte eine Fahrerin während der ersten Kilometer und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Da diese auch nach dem Zieleinlauf noch auf ihr Team wartete, machte ich mich auf den Weg und schaute nochmal nach der Fahrerin, spendete Trost, ein paar aufmunternde Worte und spielte auch noch die Übersetzerin zwischen der Sportlerin und den Angestellten des Krankenhauses.

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