Mit 300 Watt im Schnitt auf Platz 13

In Wegberg habe ich ein Viertel des Rennens nicht getreten

Von Nick Runia

Foto zu dem Text "In Wegberg habe ich ein Viertel des Rennens nicht getreten"
Nick Runia ist der Antritt schon mal leichter gefallen, wie er selbst sagt. | Foto: ULTRAFOTO

07.06.2016  |  (rsn) - radsport-news.com berichtet über Profis, Jedermänner und in Zukunft auch verstärkt über die Bundesliga und den Amateursport.

So wird Nick Runia am Beispiel seines Mini-Team Düren, das ist ein Zusammenschluss von 13 begeisterten Rad-Amateuren, über Amateurrennen und die Vorbereitung darauf berichten, aber auch auf die Problematiken eingehen, mit der der Amateursport zu kämpfen hat.

(rsn) - Ich habe mich nun einige Zeit nicht mehr zu Wort gemeldet, da abseits des Radsports sehr viel zu tun war und ich nur sehr unregelmäßig zum Training, geschweige denn zum Rennenfahren kam. Jetzt war es nun aber wieder einmal so weit. In Wegberg stand ein B-/C-Rennen auf dem Programm.

Ein B-/C-Rennen ist für mich als B-Fahrer mit wenigen Renn- und Trainingskilometern natürlich deutlich vielversprechender, als ein KT-/A-/B-Rennen. In Wegberg standen wir zu dritt am Start und verfolgten eine recht simple Rennstrategie. Wir wollten alle Attacken von Heiko Homrighausen (Zugvogel Aachen), der aus unserer Sicht Topfavorit war, mitgehen und uns im vorderen Teil des Feldes aufhalten, da es in Wegberg oft zu Windstaffeln kommt. Diesbezüglich ist der dortige Kurs schon fast unüblich für ein Amateurrennen. Es gilt in Wegberg eine 2,2 Kilometer lange Runde, die vorwiegend über freies Feld führt, 34 Mal zu befahren. Viele andere Amateurrennen weisen Rundenlängen von einem bis 1,5 Kilometern auf und werden dann eher 50 bis 80 Mal gefahren.

In den ersten Runden verlief das Rennen sehr kontrolliert und so konnte sich bis zum ersten Prämiensprint keine Gruppe absetzen. Kurzer Hand entschlossen wir uns diese Prämie anzugreifen. Mit Kevin und Volker am Hinterrad spannte ich mich auf der Gegengeraden vor das Feld, um die beiden in Position für den Sprint zu fahren. Da das Tempo wohl nicht hoch genug war, griff Marcel Peschges (Matrix) an und es kostete mich einige Kraft an sein Hinterrad zu springen. Unseren eigentlichen Plan hatte diese Attacke zwar durchkreuzt, aber als zweiter konnte ich uns immerhin noch eine Prämie sichern.

Das Rennen nahm nun richtig Fahrt auf. In veränderten Konstellationen versuchten sich in den folgenden Runden immer wieder zwei bis vier Fahrer abzusetzen. Letztlich war es dann aber eine Gruppe von etwa zwölf Fahrern, die sich lösen konnte und in der wir nur mit Kevin vertreten waren. Für Volker und mich galt es also schnell zu reagieren. Gemeinsam mit einigen anderen Fahrern gelang uns noch der Sprung nach vorne, sodass sich letztlich 21 Fahrer in der entscheidenden Gruppe wiederfanden.

Bis fünf Runden vor Schluss funktionierte die Zusammenarbeit in der Gruppe recht gut. Im immer stärker werdenden Regen versuchten dann aber einige Fahrer sich kurz vor dem Sprint abzusetzen. Dies gelang schließlich Marcel Peschges, der ungefährdet zum Sieg fuhr. Eher zufällig setzte sich auch Heiko Homrighausen noch drei Kilometer vor dem Ziel ab, nachdem sich die Fahrer hinter ihm in einer Kurve verschätzt hatten. In diesem Moment waren wir leider nicht aufmerksam genug, sodass es im Sprint nur noch um Platz drei ging. Wir fanden uns in der letzten Runde, doch Kevin und ich verloren in der vorletzten Kurve Volkers Hinterrad. Während Volker auf einen sehr guten fünften Rang sprintete, kamen Kevin und ich nicht über die Plätze 18 und 13 hinaus. Auch wenn mit ein wenig mehr Cleverness sicher mehr möglich gewesen wäre, waren wir doch insgesamt zufrieden.

Abschließend möchte ich Euch noch einen groben Überblick über die Leistungsparameter in einem B-/C-Rennen geben. In Wegberg hatte ich eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 42,9Kmh auf dem Radcomputer stehen. Dafür habe ich im Schnitt eine Leistung von 266 Watt, beziehungsweise eine normalisierte Leistung von 300 Watt aufgebracht. Fast ein Viertel der Rennzeit habe ich aber überhaupt nicht getreten (Kurven, etc.). Während die durchschnittliche Belastung also recht überschaubar ist, sind kurzfristige Leistungsspitzen in Amateurrennen an der Tagesordnung.


 

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

07.06.2016KT-, A- oder B-Klasse! Was heißt das eigentlich?

(rsn) - Haben Sie sich schon mal gefragt, was KT-, A- oder B-Klasse im Radsport bedeutet? Hier hier die Erklärung.In Deutschland gibt es drei verschiedene Amateurklassen, die nach Leistungsstärke ge

22.03.2016Plötzlich moderierte Migels unsere Teamvorstellung

(rsn) - Während die Teamvorstellungen der Profimannschaften schon einige Zeit zurückliegen und mit den Fahrern wahrscheinlich penibel besprochen waren, gab es bei uns zumindest eine große Überrasc

09.02.2016Yoga für Rennradfahrer

(rsn) - radsport-news.com berichtet über Profis, Jedermänner und in Zukunft auch verstärkt über die Bundesliga und den Amateursport. So wird Nick Runia am Beispiel seines Mini-Team Düren, das i

18.01.2016Leistungsdiagnostik mit neuen Schuhen

Radsport-news.com berichtet über Profis, Jedermänner und in Zukunft auch verstärkt über die Bundesliga und den Amateursport. So wird Nick Runia am Beispiel seines Mini-Team Düren, das ist ein Zus

23.09.2015Gebauer wechselt zu den Amateuren

(rsn) – Nach vier Jahren im Continental-Lager wird Tim Gebauer (Team Stuttgart) in der kommenden Saison nur noch als Amateur in die Pedale treten. Dies bestätigte der 26-Jährige, der bereits erste

01.12.2014Ehemaliger Bundestrainer Karl Ziegler feiert 95. Geburtstag

(rsn) - Der ehemalige Bundestrainer Karl Ziegler feiert heute seinen 95. Geburtstag. Der 1919 geborene Mannheimer begann 1926 mit dem Radsport und wurde 1938 und 1946 Badischer Meister im Sprint. 1946

Weitere Radsportnachrichten

19.04.2024Kehrt der Intergiro bei der Italien-Rundfahrt zurück?

(rsn) - Auf einigen der von der RCS veröffentlichen Profilen der Italien-Rundfahrt taucht der Intergiro zum ersten Mal seit 2005 wieder auf. Der Intergiro ist eine Sonderwertung, bei dem die Zeit all

19.04.2024Skjelmose erklärt seine Unterkühlung beim Flèche Wallonne

(rsn) - "Skjelmose wird hier gerade vom Rad getragen und ist vollkommen am Zittern. Komplett kalt. Komplett im Arsch", hieß es nach einem Augenzeugenbericht unseres Mannes vor Ort am Mittwoch in unse

19.04.2024Querfeldeinstar Kuypers steigt auf und gibt Debüt in Lüttich

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

18.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wie geht´s zum Liveticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

18.04.2024TotA-Sturz: Harper kommt mit leichter Gehirnerschütterung davon

(rsn) – Entwarnung für Chris Harper: Der Australier von Jayco – AlUla ist bei seinem Sturz rund 25 Kilometer vor dem Ziel der Königsetappe der Tour of the Alps ohne schlimmeren Verletzungen dav

18.04.2024Die Aufgebote für das 8. Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen

(rsn) – Mit der 8. Ausgabe des Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen endet die Ardennenwoche. Während das Männerrennen von Lüttich aus nach Süden zum Wendepunkt in Bastogne und von dort wieder z

18.04.2024Die Aufgebote für das 110. Lüttich-Bastogne-Lüttich

(rsn) – Zum krönenden Abschluss der sogenannten steht am 21. April die 110. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich an. La Doyenne, wie das 1892 erstmals ausgetragene und damit älteste Eintagesrenn

18.04.2024Steinhauser: Giro-Test mit Prädikat sehr gut

(rsn) – Den Feinschliff für sein Grand-Tour-Debüt holt sich Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) derzeit bei der 47. Tour of the Alps (2.Pro). In wenigen Wochen geht es für den Allgäue

18.04.2024Belgrade Banjaluka: Ausreißer Albrecht zum Auftakt Zweiter

(rsn) – Zum Auftakt von Belgrade Banjaluka (2.2) hat das Team P&S Metalltechnik – Benotti einen starken Auftritt hingelegt. Auf der 140 Kilometer langen 1. Etappe zwischen Belgrad und Bijeljina b

18.04.2024Auf der Königsetappe macht Carr die schwachen Tage vergessen

(rsn) – Mit einem Soloritt über rund 30 Kilometer hat sich Simon Carr (EF Education – EasyPost) die Königsetappe der 47. Tour of the Alps (2.Pro) gesichert. Der 25-jährige Brite setzte sich üb

18.04.2024Hartmann: Aus “nur durchkommen“ wurden 74 km an der Spitze

(rsn) – Elena Hartmann bekam ihre völlig durchnässten Handschuhe kaum mehr von ihren frierenden Fingern. Als die 33-Jährige vom Team Roland oben auf der Mur de Huy 5:41 Minuten nach Siegerin Kata

18.04.2024Extrembedingungen beim Flèche, aber kein Schlechtwetterprotokoll

(rsn) – Zwei Rennen unter Extrembedingungen hart an der Grenze des Schlechtwetterprotokolls der UCI bot der Flèche Wallonne am Mittwoch: Nachdem beim Start der Männer um 11:15 Uhr in Chareleroi no

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Belgrade Banjaluka (2.2, BIH)