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27.12.2015 | (rsn) - Es ist der Lauf der Zeit: Junge, hungrige Fahrer steigen ins Profilager auf, andere beenden ihre Karrieren - sei es aufgrund ihres Alters oder aber in Folge von Verletzungen, Krankheiten oder aus anderen Gründen. Radsport-news.com gibt einen Überblick über die bekanntesten Fahrer, die 2016 nicht mehr zum Peloton zählen werden.
Alessandro Petacchi (Italien/ 41 Jahre): In seiner letzten Saison wollte der Italiener noch einmal beim Giro d`Italia für Furore sorgen. Das gelang Petacchi allerdings nicht. Mit 41 Jahren musste der einstmals schnellste Sprinter der Welt feststellen, dass die jüngeren Konkurrenten mittlerweile mühelos an ihm vorbeizogen. 19 Jahre lang gehörte der Italiener zum Peloton, zu seiner besten Zeit war an Petacchi in den Massensprints kaum ein Vorbeikommen. Fast 50 Etappen gewann er allein bei den drei großen Landesrundfahrten. Dazu kam 2005 der Triumph bei Mailand-Sanremo. Im Jahr darauf wechselte Petacchi zum neu gegründeten deutschen Team Milram und bildete dort gemeinsam mit Erik Zabel eine Doppelspitze - die Siege wurden allerdings rarer. Seinen letzten als Profi feierte der Ligurer im April 2014 beim GP Pino Cerami in Belgien. Im Juni 2015 erklärte Petacchi sein Karriereende
Ivan Basso (Italien/ 38 Jahre): Niemanden würde es überraschen, wenn ein Fahrer mit 16 Profijahren auf dem Buckel seine Karriere beendet. Doch wäre bei Ivan Basso im Sommer nicht eine Hodenkrebserkrankung festgestellt worden, hätte man den 38-Jährigen auch 2016 wohl noch im Peloton gesehen. Der zweimalige Giro-Sieger musste zwar zum Jahresende seinen Rücktritt erklären, dennoch gehört Basso zu den glücklichsten Fahrern im Feld, denn nach einer erfolgreichen Operation im Sommer konnten die Ärzte den Kletterspezialisten für geheilt erklären. Auch seine berufliche Zukunft strahlt wieder, denn sein Team Tinkoff nahm in den Kreis der Sportlichen Leitung auf. Basso, der wegen seiner Verwicklung in den Fuentes-Dopingskandal eine 18-monatige Sperre hatte absitzen müssen, konnte letztmals 2012 auf sich aufmerksam machen. Damals beendete er den Giro d'Italia auf Rang fünf und gewann zum Saisonausklang den Japan-Cup.
Robert Förster (Deutschland / 37 Jahre): Der Markkleeberger sammelte im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts zahlreiche Sprintsiege ein. "Frösi", wie er genannt wird, feierte unter anderem Etappenerfolge beim Giro d'Italia, der Vuelta a Espana sowie der Deutschland Tour und war einer der schnellsten Männer im Peloton. Seine besten Jahre hatte er im Trikot des Gerolsteiner-Rennstalls, nach seinem Wechsel zu Milram im Jahr 2009 wurden die Siege seltener. 2011 schließlich wagte Förster den Sprung über den "Großen Teich" und schloss sich dem US-Zweitdivisionär UnitedHealthcare an. Auch in den letzten Jahren seiner Karriere - die von einer schweren Knieverletzung 2013 überschattet war - vermochte Förster bei kleineren Rennen noch das eine oder andere Ausrufzeichen zu setzen. Zudem konnte er sich zunehmend mit seiner Rolle als Mentor für seine jungen Teamkollegen anfreunden.
Anthony Geslin (Frankreich / 35 Jahre): 15 Jahre war der Franzose als Profi aktiv. Die letzten sieben davon bestritt er für FDJ - in der Zeit gewann er unter anderem 2009 den Pfeil von Brabant. Seinen größten Erfolg feierte Geslin allerdings bereits 2005, als er im WM-Straßenrennen von Madrid überraschend die Bronzemedaille gewann. Nach seiner Laufbahn als Radprofi will Geslin übrigens Vermögensberater für Leistungssportler werden.
Jerome Pineau (Frankreich / 35 Jahre): Der 35-Jährige, der zuletzt für das Schweizer IAM-Team fuhr, hatte sich in seinen 14 Profijahren einen Namen als Etappenjäger und Spezialist für schwere Eintagesrennen gemacht. Seinen größten Erfolg errang Pineau 2010, als er eine Etappe des Giro d`Italia gewann. Aber auch Platz drei bei der Züri Metzgete 2004 sowie ein zweiter Etappenrang bei der Tour de France 2002 - in seinem ersten Profijahr - zählen zu den Highlights in Pineaus Karriere. In Zukunft wird er als TV-Experte Radrennen analysieren. Aber auch eine Rolle als Sportlicher Leiter könnte sich Pineau nach eigenen Worten vorstellen.
Gert Steegmans (Belgien / 35 Jahre): Der Belgier verlor in den letzten Monaten aufgrund zahlreicher Stürze immer mehr die Lust am professionellen Radsport und entschied sich schließlich bereits Mitte Juli seine Karriere zu beenden. Der 35-Jährige, der seine Laufbahn 2003 bei Lotto-Domo begonnen hatte und zuletzt für das Team Trek aktiv war, galt zunächst als Sprinthoffnung, entwickelte sich dann aber immer mehr zum Helfer für die klassischen Rennen. Seine beste Zeit erlebte Steegmans beim Quick Step-Rennstall von Manager Patrick Lefevere, als ihm unter anderem zwei Etappensiege (2007, 2008) bei der Tour de France gelangen. Seinen letzten Erfolg konnte er 2011 beim belgischen Eintagesrennen Nokere-Koerse bejubeln. Welche Pläne Steegmans nach der Beendigung seiner 13-jährigen Karriere hat, ist noch unbekannt.
Kevin De Weert (Belgien / 33 Jahre): Der Belgier beendete bereits Ende Mai seine 13-jährige Laufbahn. Die Entscheidung war die Spätfolge eines schweren Sturzes bei der Vuelta a Espana 2013, von dem sich De Weert nicht mehr vollständig erholen konnte. Für den 33-Jährigen, der seine Karriere 2003 im Trikot von Rabobank begonnen hatte, schloss sich damit auf allerdings unerfreuliche Weise ein Kreis. Nach den Stationen Quick Step, Cofidis und nochmals Quick Step kehrte der Rundfahrtspezialist nämlich zur Saison 2015 zu LottoNL-Jumbo zurück, der Nachfolgemannschaft von Rabobank. De Weert war in seiner langen Karriere zwar vor allem als Helfer gefragt, konnte aber vor allem bei der Vuelta a Espana mit diversen Etappen-Ergebnissen auf sich aufmerksam machen. Sein bestes Schlussergebnis bei einer GrandTour gelang ihm 2012, als er die Tour de France auf Rang zwölf abschloss.
Klaas Lodewyck (27 Jahre / Belgien): Herzrhythmusstörungen zwangen den Belgier dazu, seine Karriere im Alter von gerade mal 27 Jahren zu beenden. Lodewyck, der seit 2012 bei BMC unter Vertrag stand, konnte vor allem bei Eintagesrennen auf sich aufmerksam machen. So wurde er 2010 Dritter beim GP Cholet und Vierter bei Paris-Tours. Bei der Handzame Classic fuhr Lodewyck 2014 und 2015 die Plätze fünf und sechs heraus. Sein letztes Rennen bestritt er Anfang Mai bei der Tour of Yorkshire. Lodewyck wird künftig als Sportlicher Leiter beim BMC Development Team die Nachwuchsfahrer des US-Rennstalls betreuen.
Jimmy Engoulvent (Frankreich / 36 Jahre): Mit Engoulvent beendet einer der ausgewiesenen Prologspezialisten seine Karriere. Der Franzose, der seit Beginn seiner Karriere 2001 ausschließlich in seiner Heimat aktiv war, gewann unter anderem vier Mal den Prolog der Luxemburg-Rundfahrt. Hinzu kommen Gesamtsiege bei den Vier Tagen von Dünkirchen 2012 und der Tour du Poitou Charentes 2010. In der zurückliegenden Saison, die er für Europcar bestritt, konnte Engoulvent immerhin noch einen vierten Platz im Prolog der Tour de l`Ain herausfahren. Die gleiche Platzierung war ihm auch zum Auftakt der Luxemburg-Rundfahrt und beim Eintagesrennen Tro Bro Leon gelungen. Der 36-Jährige wird seiner Europcar-Equipe, die 2016 unter dem Namen Direct Energie firmieren wird, als Sportlicher Leiter erhalten bleiben.
Pablo Lastras (Spanien / 39 Jahre): Als er sich 1997 der spanischen Banesto-Mannschaft als Stagiaire anschloss, hätte es sich Pablo Lastras wohl nicht träumen lassen, dass er die folgenden 19 Saison für die Mannschaft von Eusebio Unzue fahren würde. In dieser Zeit entwickelte sich der Spanier nicht nur zu einem Edeldomestiken, sondern gewann auch Etappen bei allen drei großen Landesrundfahrten. Sein letztes Profirennen bestritt Lastras bereits im März 2015, als er sich bei einem Sturz auf der 4. Etappe der Katalonien-Rundfahrt einen Beckenbruch zuzog. Noch immer hat Lastras mit den Folgen der schweren Verletzung zu kämpfen.
Jussi Veikkanen (Finnland / 34 Jahre): Elf seiner zwölf Profijahre bestritt der Veikkanen für die Equipe FDJ. Seine größten Karriereerfolge heimste der mehrmalige Finnische Meister zu Beinn seiner Karriere ein. Verikkanen gewann 2006 die Gesamtwertung der Tropicale Amissa Bongo, zwei Jahre später entschied er eine Etappe der Deutschland Tour für sich. In der abgelaufenen Saison blieben abgesehen von zwei Podiumsplätzen bei den nationalen Meisterschaften Spitzenplatzierungen allerdings aus. So entschloss sich der Routinier seine Karriere zu beenden. Seiner FDJ-Mannschaft wird Veikkanen aber als sportlicher Leiter erhalten bleiben.
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